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08.02.2008 Interview / Medien

"Handball-Magazin": Nokas Welt

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Er spricht meist nicht viel - Interviews gehören nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Doch wenn Noka Serdarusic, Erfolgscoach des THW Kiel, sich die Zeit nimmt und mit einem Reporter spricht, dann redet er Klartext. Schließlich hat er etwas zu sagen... Für die Februar-Ausgabe des Fachmagazins "HM - Das Handball Premium Magazin" traf er sich mit Buchautor Frank Schneller ("In der Hitze des Nordens") zum ausführlichen Interview. Es wurde ein spannendes Gespräch, nicht nur über den THW, sondern auch über sämtliche Streitthemen der Branche, so zum Beispiel die vorzeitigen Vertragsabschlüsse, Spielerberater, oder die gerade heiß diskutierte Überbelastung der Spieler. Dabei offenbart der Titelsammler des THW überraschende Ansichten...
Aus dem "Handball-Magazin" 02/2008:
Handball-Magazin:
Herr Serdarusic, Sie sind neben der Tatsache, der erfolgreichste Vereinstrainer der letzten Jahre zu sein, dafür bekannt, Ihre ganz eigene Medienpolitik zu verfechten. Was steckt dahinter?
Noka Serdarusic:
Ich betrachte mich nun mal nicht als Besitz der Öffentlichkeit. Meine Tätigkeit als Trainer, mein Umgang mit der Mannschaft - das sind interne Dinge, mein Privatleben ist eine intime Angelegenheit. Wird das eine oder das andere Zusammenleben gestört, ist es gefährdet. So sehe ich das. Außerdem: Was soll so spannend an mir sein? Ich würde mich als Menschen aus der grauen Mitte bezeichnen.
Handball-Magazin:
Mag es sein, dass Sie vergangene Negativerlebnisse im Umgang mit den Medien geprägt haben?
Noka Serdarusic:
Ich will so sagen: Ich habe schon häufiger tendenziöse Berichterstattung über mich ergehen lassen müssen. Als Trainer, aber auch als Aktiver. Wissen Sie, als Spieler hatte ich im Alter von 27 Jahren eine schwere Knieverletzung. Damals hat mich die Presse totgeschrieben und berichtet, dies sei eine "Tragödie". Es war ein sportlich wie persönlich schwerer Schlag, sicher, aber nicht das Ende. Ich habe danach noch sehr erfolgreich gespielt. Aber: So was merke ich mir. Ich brauche zudem auch keine Schlagzeilen über mich. Weder gute noch schlechte.
Handball-Magazin:
Dabei heißt es doch "Bad News are Good News" ...
Noka Serdarusic:
Das ist pervers. Damit kann ich nichts anfangen.
Handball-Magazin:
Sind Sie kritikfähig?
Noka Serdarusic:
Es kommt darauf an, von wem Kritik kommt und wie sie geäußert wird. Ich bin fachlich nicht irgend ein Anfänger, der sich zu Herzen nehmen oder ständig darauf reagieren müsste, was um ihn herum alles geschieht und geschrieben wird.
Handball-Magazin:
Nach draußen wirken Sie so, als würde Sie nicht berühren, was berichtet, gesprochen oder spekuliert wird. Ist das eine Fassade, eine Schutzhaltung?
Noka Serdarusic:
Würde ich alles auf Dauer an mich heran lassen, ginge sicher nicht immer alles spurlos an mir vorüber. Ich bin auch nur ein Mensch. Aber letztlich zählen dann doch andere Dinge im Leben. Ein Tag mit meinem Enkelkind beispielsweise. Das ist etwas Besonderes und hilft mir, mich abzulenken, auch wenn die junge Dame längst nicht mehr auf alles hört, was Opa sagt.
Handball-Magazin:
Dafür hören Ihre Spieler auf Sie. Wie haben Sie Ihr Team nach dem Triple in der vergangenen Saison wieder heiß gemacht auf neue Erfolge? Bestand nicht die Gefahr der Übersättigung?
Noka Serdarusic:
Nein, wir alle wussten, dass man sich nicht auf den Erfolgen ausruhen kann. Die Mannschaft weiß auch, was uns stark macht. Jeder bleibt auf dem Teppich. Alle - in der Mannschaft und in ihrem unmittelbaren Umfeld - eint, dass sie nach der letzten Saison nicht locker lassen wollen. Wir haben Kämpfer- und Siegertypen in Kiel, die immer alles geben. Anders wäre ein Saisonverlauf wie der letzte angesichts unserer Verletzungsprobleme auch gar nicht möglich gewesen.
Handball-Magazin:
Aber der Gewinn der Champions League war Ihr persönlicher großer Traum ...
Noka Serdarusic:
Sicher war er das höchste Ziel, das es noch zu erreichen gab. Wenn man es geschafft hat, stellt sich entsprechend auch eine innere Zufriedenheit ein, aber das heißt doch noch lange nicht, dass man nicht wieder neue Ziele hat. Nirgendwo sonst darf man sich so wenig auf Erfolg ausruhen wie im Sport! Jeder meiner Jungs weiß, dass ihr Trainer keinen Mist erzählt, wenn er davor warnt, dass man beispielsweise in Essen oder Melsungen verlieren könnte - auch als Champions-League-Sieger . Ich bin überzeugt: Keiner meiner Spieler hält sich für einen Star oder unbesiegbar.
Handball-Magazin:
Verspüren Sie eigentlich noch so etwas wie Erfolgsdruck?
Noka Serdarusic:
Was heißt Erfolgsdruck? Keiner hat eine höhere Erwartungshaltung an mich als ich selbst. Ich arbeite und denke erfolgsorientiert und ich habe tolle Jungs, die ich dazu zu bringen habe, dass sie erfolgreich und gut Handball spielen. Nur das zählt.
Handball-Magazin:
Wären Sie noch Trainer in Kiel, wenn Sie nicht so viele Titel gewonnen hätten?
Noka Serdarusic:
Das ist hypothetisch. Das Karussell dreht sich schon sehr schnell. Aber ich sitze noch auf dem gleichen Platz. Ob das Zufall ist? Nein. Ich hatte selbst nie an eine so lange Zeit in Kiel gedacht, denn Sport ist unberechenbar. Mein erster Vertrag 1993 wurde über drei Jahre abgeschlossen. Aber meine Zeit hier wurde immer länger, ich bin schon zweimal umgezogen, habe hier ein Haus gebaut. Ich will nur ganz normal leben, allerdings: Wenn man leidet, sind drei Jahre sehr lang. Dabei ist es eigentlich recht einfach: Wenn ein Trainer Erfolg hatte und ich ihn gut finde, dann bleibt er ein guter Trainer, auch wenn er mal weniger Erfolg hat. Es kann schließlich an den Umständen liegen, die sich geändert haben. Hier beim THW ist man auf Kontinuität aus. Wir haben in Kiel ein Umfeld, das es mir möglich macht, Erfolge auf meine Art möglich zu machen. Ich bewege mich im Kreise des Teams wie eine Art Familienvater. Das ist mein Umfeld, da redet mir keiner rein. Welcher Methoden oder welcher Ansprache ich mich dort bediene, bleibt intern. Ich würde auch nie einen einzelnen Spieler öffentlich bloßstellen. Nach außen beschütze ich jeden Einzelnen von ihnen.
Handball-Magazin:
Sie haben gegen Ende der letzten Saison gesagt, dass sie Ihr Team lieben. Ein bemerkenswerter Satz für einen angeblich so unnahbaren Trainer ...
Noka Serdarusic:
Das habe ich gesagt, weil es stimmt. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Meine Jungs wissen schon, wie ich zu ihnen stehe. Bloß, weil ich nicht mit ihnen herumtolle und feiere, heißt das nicht, dass ich mich über diese Erfolge nicht auch unglaublich freue und ich stolz bin auf meine Spieler. Ich habe eben nur meine eigene Art, damit umzugehen. Ich bin sicher nicht der joviale Kumpeltyp. Aber ich bin vielen Spielern, die inzwischen nicht mehr beim THW sind, ein Freund, eine Bezugs- und Vertrauensperson geworden. Wislander, Olsson und viele andere von den Jungs - die rufen mich noch heute gerne an. Also, das wäre ja nicht so, hätte ich mir ihnen gegenüber menschlich etwas zu schulden kommen lassen. Andererseits leben wir nun mal, besonders im Spitzensport, in einer Leistungsgesellschaft. Mein erstes Ziel ist schon der Erfolg. Ich bin sicher, das ist auch genau das, was meine Gesellschafter und mein Manager Uwe Schwenker von mir erwarten.
Handball-Magazin:
Der THW braucht Sie und Sie den THW - kann man das so sagen?
Noka Serdarusic:
Ich wäre ohne den THW wohl auch erfolgreich, aber ich wäre und hätte nicht, was ich heute bin und habe. Es passt eben auf beiden Seiten. Wenn ich andauernd mit den Funktionären herum lamentieren oder mir reinreden lassen müsste, wäre ich sofort weg. Es kann nur einer Cheftrainer sein beim THW. Nur die Zuschauer, die Fans - die haben ein Recht darauf, auf der Tribüne auch ein wenig Trainer zu sein. Die Leute in der Halle sind unsere Kunden. Die dürfen das.
Handball-Magazin:
Sie selbst haben Staffan Olsson als Ihren Nachfolger ins Gespräch gebracht. Ist es Zeit, an die Zeit nach der Ära Serdarusic zu denken?
Noka Serdarusic:
Ich habe mal zu Uwe Schwenker gesagt, ich bleibe so lange in Kiel, bis ich im Training mal sieben gegen sieben spielen lassen kann und auf außen nicht zwei Sporttaschen in die Deckung stellen muss. Die Sporttaschen brauchen wir noch immer. Im Ernst: Staffan ist ein geeigneter Kandidat aus meiner Sicht. Noch aber bin ich voll bei der Sache und habe Spaß.
Handball-Magazin:
Lassen Sie uns über ein paar Brennpunkte im Handball sprechen: Was sagen Sie, der als sehr harter Trainer gilt, zum Thema Überbelastung der Spieler?
Noka Serdarusic:
Grundsätzlich muss man etwas differenzieren: Wenn ein Profi wie ein Profi lebt, ist das mit der gefühlten Überbelastung halb so wild. Dann gäbe es weniger Gejammere. Wenn ein Spieler nach dem Spiel noch bis in den frühen Morgen feiert und sich zig Drinks gönnt, schlägt sich die Belastung anders nieder, als würde er noch etwas essen, eine Apfelschorle trinken und danach ins Bett gehen. Wer angemessen lebt, hat von Haus aus weniger Probleme. Es ist außerdem doch so: Jeder spielt doch lieber als er trainiert. War bei mir nicht anders früher.
Handball-Magazin:
Spielen sie das Thema jetzt nicht zu sehr runter?
Noka Serdarusic:
Nein. Ich will es ja auch nicht abtun, denn es gibt durchaus eine Problematik durch die vielen Spiele. Das sind die damit verbundenen vielen Reisen, vor allem die langen Trips. Die führen zu muskulären Problemen und sind oft Ursache für Verletzungen. Jeder, der eine lange Auto- oder Busfahrt oder einen langen Flug hinter sich hat, weiß, wovon ich spreche. Und es gibt noch einen weiteren Aspekt, der eher im mentalen Bereich liegt: Ich muss bei allem, was ich von den Spielern verlange, auch darauf achten, dass sie etwas zurückbekommen außer ihrem Gehalt.
Handball-Magazin:
Was meinen Sie?
Noka Serdarusic:
Zum Beispiel muss man den Terminkalender so entzerren, dass dabei der Respekt vor Familie und Privatleben nicht zu kurz kommt. Die Jungs müssen auch mal was für sich haben. Ich muss nicht am 23. und 25. Dezember spielen und ihnen dadurch ihr Weihnachtsfest wegnehmen. Das geht nämlich auch an die mentale Substanz.
Handball-Magazin:
Gibt es zu viele Events - sei es nun auf Vereins- oder Nationalmannschaftsebene? Das ist ja eine Diskussion, die Nationaltrainer Heiner Brand und die Liga entzweit ...
Noka Serdarusic:
Diskussionen werden immer subjektiv geführt - egal zu welcher Problematik. Ich kann beispielsweise Heiner aus seiner Sicht gut verstehen, wenn es um Themen wie zu volle Terminkalender, den Wert der Nationalmannschaft und die Deutschenquote geht. Aber ich erwarte das umgekehrt auch und keine generelle Ablehnung. Noch einmal zur Frage, ob die Spieler durch zu viele Spiele verheizt werden: Irgendwann wird der Akku der Spieler natürlich doch leer sein. Und was habe ich dann noch von ihnen? Nichts. Ob ich als Trainer noch einen oder zwei Tage länger arbeite pro Woche - egal! Aber die Jungs sind doch moderne Gladiatoren, die in der Arena begeistern sollen. Man kann diese Diskussionen nicht endlos auf ihrem Rücken austragen. Alle denken an sich, keiner an die Spieler.
Handball-Magazin:
Was halten Sie von Spielerberatern?
Noka Serdarusic:
Es gibt wenige Berater, vier oder fünf sind seriös und okay. Der Rest, das sind Vermittler, Agenten. Die beraten zunächst nicht den Spieler, sondern sind primär am Transfer interessiert. Es gibt so viele Trittbrettfahrer, die lügen die Spieler schlicht und ergreifend an. Staffan Olsson erzählte mir, an seinem jungen Mittelmann in Hammarby hängen vier Agenten dran, die alle angeben, dessen Interessen zu vertreten - der Junge hat aber mit keinem einzigen dieser Herren etwas zu tun. Ich finde es schlimm, wenn Berater den Markt daraufhin absuchen, wo sie am meisten Geld bekommen. Um die Ziele der Spieler geht es viel zu selten. Natürlich gibt es auch Spieler, denen es egal ist, wo sie spielen, wenn das Geld stimmt. Aber das können ja nicht alle sein. Sind es auch nicht! Andererseits: Spieler würden heute nie das verdienen, was sie verdienen, gäbe es keine Berater oder Vermittler.
Handball-Magazin:
Das spielt gerade bei der Forderung nach mehr deutschen Talenten eine Rolle, oder?
Noka Serdarusic:
Ja, Heiners Forderung nach einer Deutschenquote nutzen die Spielervermittler leider schamlos aus. Die Summen haben sich nahezu vervierfacht bei deutschen Spielern. Das darf man nicht mitmachen - und das geht auch gar nicht. Dagegen wehre ich mich. Nicht dagegen, mehr deutsche Spieler im Team zu haben. Es ist doch nicht so, dass wir uns nicht um einheimische Talente und Spieler bemühen würden. Oft sogar. Aber nicht jeder von ihnen sieht auch eine ganz persönliche Chance in einem Angebot aus Kiel. Nicht alle deutschen Spieler suchen sich die größte Herausforderung, es ist ja auch nicht immer der bequemste Weg, sich hier durchsetzen zu müssen. Wer zu uns will, muss eine uneingeschränkt professionelle Einstellung mitbringen und hart trainieren können. Dann kommt der Spaß von allein. Aber so manches Talent setzt eben andere Prioritäten, ohne dass ich da jetzt Namen nennen will.
Handball-Magazin:
In den letzten Wochen und Monaten gab es viel Bewegung auf dem Transfermarkt. Immer mehr in Mode sind Vertragsabschlüsse mit Vorlaufzeiten von ein, zwei Jahren. Kritiker erachten dies als moralisch bedenklich, Manager zeigen mit den Fingern auf sich ...
Noka Serdarusic:
... und genau das finde ich falsch. Ich mag keine Doppelmoral, keine Heuchelei. Diese Transfer- Praktiken sind im Fußball längst normal, vor allem angesichts der steigenden Summen. Langfristige und zukunftsorientierte Vertragsabschlüsse bedeuten eine gewisse Planungssicherheit. Wir haben das im Falle von Filip Jicha und Börge Lund auch praktiziert. Und natürlich wollten wir die Jungs lieber früher als später. Aber Lemgo und Nordhorn hätten ja das Geld nicht annehmen müssen, um die Spieler vorzeitig abzugeben. Jeder spricht von den anderen Klubs, erhebt Vorwürfe, ich spreche lieber nur über den THW Kiel. Die gegenseitigen Angriffe sind doch unnütz.
Handball-Magazin:
Und wie sieht es mit der Einstellung der Spieler aus, die wissen, ihre Zukunft liegt nicht mehr beim jetzigen Verein?
Noka Serdarusic:
Wollen Sie all diesen Spielern einen schwachen Charakter unterstellen? Ein guter Junge wird sich weiterhin für sein Team, seinen Klub reinhängen bis zu seinem Wechsel. Das hätte Filip Jicha getan, wäre er noch ein Jahr in Lemgo geblieben, das würde Nikola Karabatic tun, wenn er wüsste, dass er 2011 aus Kiel fortginge. Ich würde mir null Gedanken darüber machen, ob er noch Gas gibt oder nicht. Null! Was ich ablehne, ist, wenn ein Spieler heute einen Vertrag ab 2009 bei einem zweiten Verein und gleichzeitig schon einen Vertrag ab 2011 bei einem dritten Klub abschließt. So etwas würde ich als Trainer niemals akzeptieren. Solch einen Spieler würde ich nicht wollen.
Handball-Magazin:
Was haben Sie gedacht, als Ciudad Reals Interesse an Kim Andersson bekannt wurde?
Noka Serdarusic:
Was soll ich schon gedacht haben? Das ist doch ein normaler Vorgang. Ich verfalle deswegen nicht in Panik oder schlafe schlechter. Natürlich liegt ein Angebot Ciudads für uns außer Reichweite - also muss ein Spieler bei so viel Geld darüber nachdenken. Das ist doch völlig legitim. Als ich Spieler war, musste ich auch den Umständen entsprechend entscheiden, wenn ich ein finanziell besseres Angebot bekam. Als Trainer fiel es mir dann leichter, in Kiel zu bleiben und auf Geld zu verzichten. Es ging um die Familie, meine Enkelin, später der Hausbau ... Aber ein ungebundener Spieler muss auch ans Finanzielle denken.
Handball-Magazin:
Und wie empfinden Sie, wenn ein Spieler Ihres Teams übers Wochenende eingeladen wird, um sich seinen womöglich neuen Verein, sein neues Umfeld anzusehen?
Noka Serdarusic:
Also, Kim war verletzt zu dieser Zeit und konnte sowieso nicht spielen bei der Vereins-EM. Ich habe ihm den Spanien-Trip erlaubt. Ich brauche doch kein Theater machen, denn wenn er weg will, kann ich es sowieso nicht verhindern. Und wenn ein Spieler sich woanders umsehen will, kann ich das auch nicht unterbinden. Ich bin ja nicht 24 Stunden sieben Tage in der Woche sein Aufpasser. Generell: Wenn ein Spieler zu Verhandlungen bei einem anderen Verein vorstellig werden will, gebe ich ihm dafür frei. Das empfinde ich nicht als besonders großzügig oder menschlich. Nein, das ist normal für mich. Soll einer meiner Jungs daraus ein Nacht- und Nebel-Aktion machen? Das ist doch Quatsch. Nur: Ich will dann wissen, ob und wann er weg möchte, denn ich muss planen. Mit ihm, oder eben ohne ihn. Umgekehrt darf ein Spieler ja auch erwarten, rechtzeitig zu erfahren, ob wir mit ihm planen, wenn sein Vertrag ausläuft.
Handball-Magazin:
Werden Vereine wie Hamburg oder die Rhein Neckar-Löwen dem THW den Rang ablaufen, weil sie mehr Geld haben?
Noka Serdarusic:
Fakt ist, wenn das Geld nie zu Ende geht und beispielsweise Personalfehler immer wieder korrigiert werden können bis es passt, wird man irgendwann Erfolg damit haben. Vorausgesetzt, man ist am THW vorbei. Nicht nur einmal, sondern nachhaltig. Und so leicht ist das auch wieder nicht.
(Interview: Frank Schneller, aus dem "Handball-Magazin" 02/2008)


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