Aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2008:
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Fynn Holpert: "Die Hamburger
haben uns kräftig dazwischengefunkt."
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Mit
Fynn Holpert, Manager
der SG Flensburg-Handewitt, sprach Reimer Plöhn.
- Kieler Nachrichten:
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Herr Holpert, wann haben Sie
bei Ihrem Gastspiel in Wetzlar von dem
THW-Unentschieden in Hamburg erfahren, und
wie war die Reaktion in der Kabine bei den Spielern?
- Fynn Holpert:
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Ich war ständig über das Geschehen in Hamburg informiert,
weil ich während der Liveübertragung durch das DSF Kommentare
abgeben sollte, leider hat das aus technischen Gründen nicht
geklappt. Ich wusste also Bescheid und habe mein Team sofort informiert.
Die Jungs haben sich aber nicht über das Ergebnis geärgert,
sondern vielmehr noch einmal über den Punktverlust vom Sonnabend
gegen Göppingen.
- Kieler Nachrichten:
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Hatten Sie denn erwartet, dass der HSV der SG Schützenhilfe im Titelkampf
geben könnte?
- Fynn Holpert:
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Ehrlich gesagt, nein! Die Hamburger sind doch in der gesamten Saison
den Nachweis ihrer Klasse schuldig geblieben. Sie sind schlechter als der
THW oder Flensburg. Ich musste schmunzeln, als mir der Sportliche
HSV-Leiter, Christian Fitzek, eine SMS zuschickte mit dem Inhalt:
Mehr war mit unserem Kader nicht drin. Dabei haben wir keinen besseren
Kader, sondern genau wie der THW das bessere Team. Bei den Kielern
kommt noch hinzu, dass sie mit Karabatic
eine überragende individuelle Größe haben. So einen hätten
wir auch gerne.
- Kieler Nachrichten:
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Dann wird der THW jetzt doch wieder Meister?
- Fynn Holpert:
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Das wollen wir nach wie vor verhindern und die Bundesliga aus der
Langeweile reißen, dass immer Kiel die Titel holt. Wir ziehen unseren
Törn durch und wollen das Restprogramm gewinnen. Alles weitere
wird sich zeigen. Überhaupt hat doch vor der Saison niemand mit so
einer starken SG gerechnet. Was die Truppe gezeigt hat, war vom Feinsten,
und das trotz der Störmanöver der Hamburger, die uns nicht zur
Ruhe kommen ließen, weil sie unser Personal angebaggert haben. Lijewski
verlässt uns im Juni, und Lackovic hat ebenfalls in Hamburg
unterschrieben, aber noch einen Vertrag bis 2009 bei uns. Die Hamburger
haben uns kräftig dazwischengefunkt, das hat viel Unruhe
gebracht, ich wollte beide halten.
- Kieler Nachrichten:
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Gibt es denn noch keine offizielle Anfrage
für Lackovic schon für 2008?
- Fynn Holpert:
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Ich bin mir sicher, dass die jetzt kommt.
- Kieler Nachrichten:
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Und wie hoch ist Ihre Schmerzgrenze bei der Ablösesumme?
- Fynn Holpert:
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Es gibt keine Schmerzgrenze, Lackovic ist unverkäuflich.
- Kieler Nachrichten:
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Aber Reisende sollte man nicht aufhalten, oder?
- Fynn Holpert:
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Stimmt. Da ist was dran. Mal sehen, was geschieht.
- Kieler Nachrichten:
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Bisher haben Sie Boesen, Löke und Carlen verpflichtet,
sind Ihre Saisonplanungen damit abgeschlossen?
- Fynn Holpert:
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Nein, wir halten noch Ausschau nach einer Alternative zu Lackovic.
Bei allem Teamgeist und den vorhandenen überragenden spielerischen
Fähigkeiten fehlt uns ein Rückraum-Ass mit der Durchschlagskraft
eines Karabatic.
- Kieler Nachrichten:
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Und was wird aus den Ausbauplänen der Campushalle?
- Fynn Holpert:
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Die Gespräche mit allen zuständigen Gremien laufen. In Frage kommen
zwei Möglichkeiten, die Umbauten im Umkleidetrakt und eine
Erweiterung der Hallenkapazität betreffen. Die kleine Lösung wird
auf einen Ausbau der Zuschauerkapazität von bisher 6300 auf 7050 hinauslaufen.
Die große Lösung sieht eine Erweiterung auf maximal 7500
vor. Baubeginn wäre im kommenden Sommer.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2008)