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30.04.2008 Champions League

Zebra: Auf nach Ciudad Real!

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Bis nach dem heutigen Spiel gilt alle Konzentration der Punktejagd in der TOYOTA Handball-Bundesliga. Doch dann heißt es: Auf nach Ciudad Real, Europas Krone wartet!
Auch wenn der Gegner im ultimativen Finale um den europäischen Thron schon seit langem feststeht - so richtig mit ihm beschäftigen wollte sich bisher kaum jemand aus der Zebra-Herde. Zu eng geht es dafür in der TOYOTA Handball-Bundesliga zu, zu dicht folgten die Spiele in der stärksten Liga der Welt aufeinander, als man die Konzentration hätte schleifen lassen können. Doch mit dem Abpfiff der heutigen Partie ist das anders - dann gilt es, das Projekt "Titelverteidigung" mit all seinen Facetten in Angriff zu nehmen. Denn das Hinspiel bei Ciudad Real am kommenden Sonntag ist mehr als nur der erste Akt eines wahrscheinlich 120 minütigen Dramas - es ist das erste Aufeinandertreffen des THW Kiel mit der "Übermannschaft", der "Weltauswahl", dem "teuersten Team der Welt". Beheimatet ist dieses in der spanischen Provinz - rund 200 Kilometer von der Hauptstadt Madrid entfernt hat Multi-Milliardär Domingo Diaz de Mera in den letzten Jahren mithilfe seines Geldes Strukturen geschaffen, die einmalig in der Handballwelt sind. Geschätzte 12 Millionen Euro beträgt der Etat des Klubs, der in jeder Spielzeit derart viele Stars aufbietet, dass im Team von Trainer Talant Dujshebaev gar nicht alle Platz finden.

Die Lösung: Ciudad leiht seine Edel-Handballer an andere Vereine aus. Wie zuletzt auch Ales Pajovic, der dem THW Kiel Ende des vergangenen Jahres einige Wochen unter die Arme griff. Doch die Bedingung beim Pajovic-Transfer war die, die auch alle anderen Nutznießer der Ciudad-Einkaufspolitik nach dem Motto "erst einmal verpflichten, dann schauen, wie er uns helfen kann" unterschreiben müssen: Pajovic durfte in der Champions League nicht im schwarz-weißen Trikot auflaufen, damit er seine Spielberechtigung für Ciudad in der Königsklasse nicht verliert. In Spanien dürfen ausgeliehene Spieler nicht im Spiel gegen ihren eigentlichen Klub auflaufen - so verschafft man sich Ruhe im Kader und Vorteile im Spiel.

Namen wie Arpad Sterbik, Siarhei Rutenka, Alberto Entrerrios, Didier Dinart, Petar Metlicic, Uros Zorman, Jonas Källmann, Rolando Urios oder Olafur Stefansson lassen jeden Handball-Fan mit der Zunge schnalzen. Die "Millionentruppe" Ciudad Real ist mit Stars gespickt, wie wohl kein zweiter Handball-Verein in der Welt. Doch auch der THW ist kein Team der Namenlosen - und so erwartet der Handball mit dem Champions-League-Finale 2008 ein Fest für den Sport. So viele Stars wie am 4. und 11. Mai bei den Endspielen sieht man sonst nicht einmal während eines WM-Finales auf einmal um den Ball streiten. Die beiden besten Vereinsmannschaften der Welt stehen zurecht im Endspiel - und können ihre bisher erfolgreiche Saison mit dem Titel aller Titel krönen. Auch wenn Dujshebaev den THW Kiel in einer Favoritenrolle sieht: Das Finale 2008 wird eines der ausgeglichensten der letzten Jahre. Stars treffen auf Stars, der Champions-League-Sieger 2006 auf seinen Nachfolger, der spanische "Copa del Rey"-Gewinner auf den deutschen DHB-Pokalsieger.

Dramatik ist bei dieser Konstellation beinahe vorprogrammiert - und deshalb brennen auch die Fans auf den Trip in die Mitte Spaniens. Rund 400 Anhänger werden es wohl sein, die "ihre" Zebras in der Höhle des Löwen, im Hexenkessel "Quichote-Arena", den Rücken stärken und sie nach Leibeskräften unterstützen werden. Mit dem Flugzeug, mit Bussen und mit Privat-Autos reisen die Fans zum Teil schon Tage vorher nach Spanien, um rechtzeitig zum Spiel der Spiele in der 76.000-Einwohner-Stadt zu sein. Sie und die Daheimgebliebenen eint der Traum, zum zweiten Mal die Champions-League-Trophäe an die Förde holen zu wollen - gemeinsam mit den Spielern und den Verantwortlichen. Die reisen ebenfalls frühzeitig nach Spanien, werden vor dem Spiel noch einmal in der "Quichote-Arena" trainieren, um dann am Sonntag Abend dem Sturm der Gastgeber alles entgegen zu setzten, was für ein gutes Hinspiel-Resultat nötig ist.

Der THW Kiel und seine Fans sind bereit, bereit für die Verteidigung der europäischen Krone. Denn die steht in Kiel - und dort soll sie auch nach dem Rückspiel am Pfingstsonntag bleiben!

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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