26.06.2008 | Mannschaft |
Noka Serdarusic als Spieler beim THW. |
Die 13 Klub-Verantwortlichen entschieden sich (mit Hintergrundwissen?) einstimmig für Schwenker und gegen Serdarusic. Der Trainer muss gehen. Das ist tragisch nach all seinen Erfolgen, nach all den Geschichten, die der knorrige, aber immer gradlinige Mensch geschrieben hat. Verdient hat Serdarusic diesen Abschied nicht. Doch Profisport kennt keine Gefühle. Es geht um Geld, Macht und Eitelkeiten. Vielleicht hat der eigensinnige, mitunter sture Trainer den Bogen überspannt, vielleicht erfolgte eine Überreaktion von Seiten des Vereins. Die Öffentlichkeit wird die Gründe nicht erfahren. Es ist striktes Stillschweigen vereinbart worden.
Das Duo Schwenker/Serdarusic ist auseinandergebrochen. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem der THW das beste Team aller Zeiten beisammen hat und auf dem besten Weg ist, die Nummer eins weltweit zu werden. Wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis, heißt es im Volksmund. Aber ist es tatsächlich Selbstzerfleischung, die beim Meister stattfindet?
Eindeutig: Nein! Die Trennung ist trotz der Umstände eine logische Konsequenz. Ohne vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Führungsetage würde der Klub in ein Chaos mit unkalkulierbarem Risiko schlittern. Es wird einen neuen Trainer geben, und es wird Ruhe einkehren. Ob das Votum "Gegen-Serdarusic" die richtige Entscheidung war, wird dann die Zukunft zeigen. Sollte der Trophäenschrank künftig leer bleiben, hat der aktuelle Meister ein Problem. Uwe Schwenker selbst drückte es kürzlich bedeutungsschwer aus: Noka hinterlässt große Fußspuren.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.06.2008)
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