THW-Logo
08.08.2008 Champions League

Auch Ciudad Real schwitzt in der Saisonvorbereitung

Von Dr. Oliver Schulz:

Am 20./21. September birgt das Halbfinale der Champions Trophy in Veszprem eine Neuauflage des Champions League Finales zwischen dem THW Kiel und Ciudad Real. Die beiden Spieler mit Z, Zeitz und Zorman, werden auf dem Parkett fehlen und ihre zwei Spiele umfassende Sperre absitzen. Auch beim Kieler Gegner sind die Saisonvorbereitungen mittlerweile in vollem Gange. Unterdessen ist Ales Pajovic, der bereits das Trikot beider Handballgiganten trug, in Spanien und in seiner slowenischen Heimat ein gefragter Mann.
Nach den turbulenten Schlusssekunden im Finale der Champions League verhängte die EHF sowohl über Kiels Linkshänder Christian Zeitz als auch über Ciudad Reals Mittelmann Uros Zorman eine zwei Partien umfassende Sperre. Diese kann in den beiden ersten Spielen eines wie auch immer gearteten Wettbewerb des europäischen Verbandes angetreten werden - also auch bei der Champions Trophy.

Es sei eine Entscheidung des Vereins. Aber auch das erste Spiel in der Champions League sei sehr wichtig. Man müsse da nach Dänemark reisen, und es sei von entscheidender Bedeutung, die Sache dort gut zu machen, kommentierte Zorman im Hinblick auf die Partie gegen GOG/Svendborg gegenüber der Tageszeitung "El Dia de Ciudad Real". Er selbst werde sich in diesem Monat sehr gut vorbereiten. Die Mannschaft müsse von Spiel zu Spiel, Schritt für Schritt vorangehen, fügte der Mittelmann, der einen Vertrag bis 2011 besitzt, hinzu.

Leiden unter der Hitze der Mancha
Nach den längsten Ferien seit Beginn seiner Profilaufbahn gab Siarhei Rutenka eine ehrgeizige Marschroute vor. Man werde versuchen, alles zu gewinnen. Dies werde allerdings ganz sicher schwerer als letztes Jahr, da alle Mannschaften mit besonders viel Ehrgeiz und Kraft gegen Ciudad Real zu Werke gehen würden, verriet der gebürtige Minsker der Sportzeitung "Marca".

Erstmals in 15 Jahren habe er zwei Monate Ferien gehabt. Mit ein wenig Sport - etwa Basketball und Fußball mit Freunden - habe er sich dennoch in Form gehalten. Nach dem Urlaub sei es schwierig, wieder zur Arbeit überzugehen und in Form zu kommen. Gerade dies aber sei wesentlich, um eine gute Saison mit guten Spielen bestreiten zu können, fuhr der neulich als Spanier eingebürgerte Halblinke gegenüber dem Blatt fort.

Wie sein Kollege Jonas Källman beklagte auch Rutenka die flirrende Hitze über der Stadt. Solche Temperaturen habe er nicht einmal in der Sauna erlebt. Beim Verlassen des Flugzeuges sei er fast gestorben. Zur Zeit gehe er vor zehn Uhr abends nicht auf die Straße, um ein wenig frische Luft zu schnappen. In der Höhe bei solchen Temperaturen zu trainieren strenge an. Aber es müsse sein, etwas anderes bliebe ihnen nicht übrig, schilderte der Shooter der "Marca".

Linksaußen Källman verriet der Zeitung, er könne sich auch nach sieben Jahren bei Ciudad Real nicht an die Hitze gewöhnen. Er sei halt Schwede. Zu laufen strenge ihn bei diesen Temperaturen sehr an. Man beginne um neun Uhr morgens, und selbst da sei es schon richtig heiß. Wie immer sei diese Phase hart, aber die physische Vorbereitung sei eben wichtig. Ein Jahr wie das vergangene zu wierderholen werde schwierig. Die Truppe werde erneut um alle Titel kämpfen, aber sie brauche dazu auch ein wenig Glück.

Kandidiert de Dios Roman für Amt des Verbandspräsidenten?
Im Urlaub in seiner Geburtsstadt Merida überlegte Juan de Dios Roman jüngst, im November für das Präsidentenamt des spanischen Handballverbandes zu kandidieren. Der frühere Nationaltrainer und ehemalige Übungsleiter Ciudad Reals, aktuell im Vorstand des Topklubs aktiv, betonte allerdings gegenüber "La Tribuna de Ciudad Real", seine Entscheidung werde erst nach den Olympischen Spielen fallen. Anfang August verabschiedete sich Jose Antonio Revilla nach acht Jahren als Sportdirektor und Vizepräsident des Vereins.
Hombrados nach Karriereende Torwarttrainer?
Kürzlich schlug Ciudad Real Mannschaftskapitän und Torhüter Jose Javier Hombrados (36) vor, seinen Vertrag um ein Jahr bis 2010 zu verlängern. Nach Beendigung seiner Karriere könne "Jota" zudem als Torwarttrainer und Assistent von Coach Talant Dushebajev weiter für den Verein tätig sein. Der Madrilene trägt das Trikot der "Königlichen" seit sechs Jahren. Vorher war er für Portland San Antonio, Ademar Leon, Teucro, Teka Cantabria und Atletico Madrid aktiv. Zur Zeit bestreitet er mit der Nationalmannschaft seine dritten Olympischen Spiele.
Pajovic in der Heimat heiss begehrt
Zormans slowenischer Landsmann Ales Pajovic ist indes ein begehrter Mann. Der Vertrag des Halblinken läuft im Sommer 2009 aus, allerdings soll Ciudad Real eine einseitige Option auf eine einjährige Verlängerung besitzen. Wie die Zeitung "Diario La Tribuna" erfahren haben will, haben mit Celje, Gorenje Velenje und Cimos Koper die drei erfolgreichsten Vereine Sloweniens Interesse an einer Heimkehr Pajovics zur Spielzeit 2009/10 bekundet und erste Gespräche bereits stattgefunden.

Zur Zeit absolviert der 29-jährige Slowene zum sechsten Mal die Saisonvorbereitung mit Ciudad Real. Gegenüber dem Blatt machte der frühere Celjer kein Hehl daraus, die beiden kommenden Jahre im Dress der "Königlichen" bestreiten zu wollen. Dann werde man weitersehen. Daher solle es in Kürze Gespräche darüber geben, ob der Verein die Option ziehen wolle. Wie die Zeitung mitteilt, wolle Ciudad Real mindestens bis 2010 auf die Dienste des Slowenen zählen. Dennoch werde der Verein jede Entscheidung Pajovics akzeptieren, der im Vorjahr beim THW Kiel ausgeholfen hatte. In den letzten Wochen hatte die Gerüchteküche Barcelonas französischen Halblinken Jerome Fernandez mit dem Spitzenklub aus der Mancha in Verbindung gebracht. Sein Landsmann, Rechtsaußen Luc Abalo, ist in diesem Jahr einziger Neuzugang der "manchegos".

(von Dr. Oliver Schulz)


(08.08.2008) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite