Von Dr. Oliver Schulz:
Am 20./21. September birgt das Halbfinale der Champions Trophy
in Veszprem eine Neuauflage des Champions League Finales zwischen dem
THW Kiel und Ciudad Real. Die beiden Spieler mit Z,
Zeitz
und Zorman, werden auf dem Parkett fehlen und ihre zwei Spiele
umfassende Sperre absitzen. Auch beim Kieler Gegner sind die
Saisonvorbereitungen mittlerweile in vollem Gange. Unterdessen
ist
Ales Pajovic, der bereits das Trikot
beider Handballgiganten trug, in Spanien und in seiner slowenischen Heimat ein gefragter Mann.
Nach den turbulenten Schlusssekunden im
Finale der Champions League
verhängte die EHF sowohl über Kiels Linkshänder
Christian Zeitz
als auch über Ciudad Reals Mittelmann Uros Zorman eine zwei Partien
umfassende Sperre. Diese kann in den beiden ersten Spielen
eines wie auch immer gearteten Wettbewerb des europäischen
Verbandes angetreten werden - also auch bei der Champions Trophy.
Es sei eine Entscheidung des Vereins. Aber auch das erste Spiel
in der Champions League sei sehr wichtig. Man müsse da nach
Dänemark reisen, und es sei von entscheidender Bedeutung,
die Sache dort gut zu machen, kommentierte Zorman im Hinblick
auf die Partie gegen GOG/Svendborg gegenüber der Tageszeitung "El Dia de
Ciudad Real". Er selbst werde sich in diesem Monat sehr gut
vorbereiten. Die Mannschaft müsse von Spiel zu Spiel, Schritt
für Schritt vorangehen, fügte der Mittelmann, der einen
Vertrag bis 2011 besitzt, hinzu.
Leiden unter der Hitze der Mancha
Nach den längsten Ferien seit Beginn seiner Profilaufbahn gab Siarhei
Rutenka eine ehrgeizige Marschroute vor. Man werde versuchen,
alles zu gewinnen. Dies werde allerdings ganz sicher
schwerer als letztes Jahr, da alle Mannschaften mit
besonders viel Ehrgeiz und Kraft gegen Ciudad Real
zu Werke gehen würden, verriet der gebürtige Minsker
der Sportzeitung "Marca".
Erstmals in 15 Jahren habe er zwei Monate Ferien gehabt.
Mit ein wenig Sport - etwa Basketball und Fußball mit Freunden - habe er
sich dennoch in Form gehalten. Nach dem Urlaub sei es schwierig,
wieder zur Arbeit überzugehen und in Form zu kommen. Gerade
dies aber sei wesentlich, um eine gute Saison mit guten
Spielen bestreiten zu können, fuhr der neulich als
Spanier eingebürgerte Halblinke gegenüber dem Blatt fort.
Wie sein Kollege Jonas Källman beklagte auch Rutenka die
flirrende Hitze über der Stadt. Solche Temperaturen
habe er nicht einmal in der Sauna erlebt. Beim Verlassen
des Flugzeuges sei er fast gestorben. Zur Zeit gehe
er vor zehn Uhr abends nicht auf die Straße, um ein
wenig frische Luft zu schnappen. In der Höhe bei solchen
Temperaturen zu trainieren strenge an. Aber es müsse
sein, etwas anderes bliebe ihnen nicht übrig, schilderte
der Shooter der "Marca".
Linksaußen Källman verriet der Zeitung, er könne sich auch
nach sieben Jahren bei Ciudad Real nicht an die Hitze
gewöhnen. Er sei halt Schwede. Zu laufen strenge ihn
bei diesen Temperaturen sehr an. Man beginne um neun
Uhr morgens, und selbst da sei es schon richtig heiß. Wie immer
sei diese Phase hart, aber die physische Vorbereitung
sei eben wichtig. Ein Jahr wie das vergangene zu wierderholen
werde schwierig. Die Truppe werde erneut um alle Titel
kämpfen, aber sie brauche dazu auch ein wenig Glück.
Kandidiert de Dios Roman für Amt des Verbandspräsidenten?
Im Urlaub in seiner Geburtsstadt Merida überlegte Juan de Dios Roman jüngst,
im November für das Präsidentenamt des spanischen Handballverbandes
zu kandidieren. Der frühere Nationaltrainer und ehemalige
Übungsleiter Ciudad Reals, aktuell im Vorstand des Topklubs
aktiv, betonte allerdings gegenüber "La Tribuna de Ciudad
Real", seine Entscheidung werde erst nach den
Olympischen Spielen
fallen. Anfang August verabschiedete sich Jose Antonio Revilla nach
acht Jahren als Sportdirektor und Vizepräsident des Vereins.
Hombrados nach Karriereende Torwarttrainer?
Kürzlich schlug Ciudad Real Mannschaftskapitän und Torhüter Jose Javier Hombrados
(36) vor, seinen Vertrag um ein Jahr bis 2010 zu verlängern.
Nach Beendigung seiner Karriere könne "Jota" zudem als
Torwarttrainer und Assistent von Coach Talant
Dushebajev weiter für den Verein tätig sein.
Der Madrilene trägt das Trikot der "Königlichen" seit
sechs Jahren. Vorher war er für Portland San Antonio,
Ademar Leon, Teucro, Teka Cantabria und Atletico Madrid aktiv.
Zur Zeit bestreitet er mit der Nationalmannschaft seine
dritten
Olympischen Spiele.
Pajovic in der Heimat heiss begehrt
Zormans slowenischer Landsmann
Ales Pajovic
ist indes ein begehrter Mann. Der Vertrag des Halblinken läuft
im Sommer 2009 aus, allerdings soll Ciudad Real eine einseitige
Option auf eine einjährige Verlängerung besitzen. Wie
die Zeitung "Diario La Tribuna" erfahren haben will,
haben mit Celje, Gorenje Velenje und Cimos Koper
die drei erfolgreichsten Vereine Sloweniens Interesse
an einer Heimkehr
Pajovics
zur Spielzeit 2009/10 bekundet und erste Gespräche
bereits stattgefunden.
Zur Zeit absolviert der 29-jährige Slowene zum sechsten Mal
die Saisonvorbereitung mit Ciudad Real. Gegenüber dem
Blatt machte der frühere Celjer kein Hehl daraus,
die beiden kommenden Jahre im Dress der "Königlichen" bestreiten
zu wollen. Dann werde man weitersehen. Daher solle es in
Kürze Gespräche darüber geben, ob der Verein die Option
ziehen wolle. Wie die Zeitung mitteilt, wolle Ciudad Real
mindestens bis 2010 auf die Dienste des Slowenen zählen.
Dennoch werde der Verein jede Entscheidung Pajovics
akzeptieren, der im Vorjahr beim THW Kiel ausgeholfen hatte. In
den letzten Wochen hatte die Gerüchteküche Barcelonas
französischen Halblinken Jerome Fernandez mit dem Spitzenklub
aus der Mancha in Verbindung gebracht. Sein Landsmann,
Rechtsaußen Luc Abalo, ist in diesem Jahr einziger
Neuzugang der "manchegos".
(von Dr. Oliver Schulz)