THW-Logo
12.09.2008 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: Zurück im Rampenlicht

Nach THW-Sieg über Magdeburg warten die Löwen - "Fußballer" Karabatic

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.09.2008:

Kiel - Mit dem 33:21-Triumph über den bisherigen Spitzenreiter SC Magdeburg hat sich der THW Kiel am Mittwoch nach holprigem Saisonstart zurück ins Rampenlicht der Handball-Bundesliga katapultiert. Hinter den verlustpunktfreien Teams aus Lemgo, Göppingen und Flensburg rangieren die "Zebras" mit 5:1 Zählern auf Platz vier.
Kiels verletzter Rückraum-Star Nikola Karabatic versäumte die Gala seiner Mitspieler, wird aber auch seinen Spaß gehabt haben. Karabatic war Ehrengast beim Fußball-WM-Qualifikationsspiel zwischen Frankreich und Serbien, um vor 80 000 Zuschauern und einem TV-Millionenpublikum den "Kick Off" im Pariser Stade de France auszuführen. Der Olympiasieger ist auch in seiner Heimat ein viel gefragter Mann. Auf der Rückreise nach Kiel machte der 24-Jährige gestern in Nürnberg Zwischenstation. Beim THW-Ausrüster adidas stand die offizielle Ehrung zum Welthandballer des Jahres auf dem Programm. Endgültigen Aufschluss über die Dauer seiner Ellenbogenverletzung soll eine MRT-Untersuchung nach der Champions-Trophy am 20./21. September im ungarischen Veszprem ergeben.

Gegen Magdeburg kam der THW auch ohne sein Energiebündel aus. Bedenken, die Manager Uwe Schwenker vor der Partie eine leichte Blässe ins Gesicht gemalt hatten, waren schnell beiseite gelegt. Zu deutlich fiel der Klassenunterschied zwischen beiden Teams aus. Die "Zebras" rückten die wahren Kräfteverhältnisse schon in der ersten Halbzeit mit modernem Tempohandball und einer glänzend disponierten Deckung zurecht. Großartig spielte erneut Stefan Lövgren, der bei seiner Bundesliga-Abschiedstournee sogar in oberen Regionen der Torjäger mitmischt. 22 Tore stehen auf dem Konto des Spielmachers, der wohl dem Jungbrunnen entstiegen ist, Lövgren belegt Rang sechs in der Bundesliga-Statistik. Acht Mal traf der 37-Jährige gegen den SCM. Es wurden nicht mehr Tore, weil Trainer Alfred Gislason seine Leitfigur bereits nach rund 40 Minuten aus dem Spiel nahm, um ihn für kommende Aufgaben zu schonen. Die Endphase der begeisternden Partie erlebte auch Olympiasieger Thierry Omeyer nur von der Ersatzbank aus. Kiels Weltklassetorhüter machte nach 38 Minuten und 15 tollen Paraden Platz für Andreas Palicka. Der junge Schwede knüpfte nahtlos an die guten Leistungen des Franzosen an und deutete seine Perspektiven für die Zukunft an.

Die ganz nahe THW-Zukunft heißt Rhein-Neckar Löwen. Am Sonnabend ist um 14 Uhr Anwurf in der SAP-Arena, eine Stunde früher als geplant, weil die Verantwortlichen dem wenige Kilometer entfernten Fußball-Bundesliga-Derby zwischen Hoffenheim und dem VfB Stuttgart zeitlich aus dem Weg gehen wollen. In Mannheim warten mit Thorsten Storm und Henning Fritz zwei ehemalige Kieler auf den Rekordmeister. Storm sorgte bereits unter der Woche für Schlagzeilen in der "Bild". Nach der Trennung von Noka Serdarusic vom THW, war der ehemalige Kieler Trainer als Löwen-Kandidat gehandelt worden. Trotz eines angeblich schweren Zwistes mit Storm, der dem THW in seiner Flensburger Zeit Lackovic vor der Nase weggeschnappt hatte. Auf unfeine Art, wie Serdarusic damals bemerkte. "Mit Storm rede ich kein Wort mehr." Vergangenheit. "Vier Jahre haben wir kein Wort miteinander gesprochen. Nach seiner Trennung von Kiel bin ich zu ihm gefahren, und ich freue mich, dass wir wieder im Reinen sind", wird Storm in dem Boulevardblatt zitiert. Auf die Frage nach einer Verpflichtung Serdaruisc' bei den Löwen soll Storm nur geschmunzelt haben.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.09.2008)


(12.09.2008) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite