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11./13.09.2008 - Letzte Aktualisierung: 13.09.2008 Bundesliga

Meisterschaftskandidaten unter sich: Rhein-Neckar Löwen empfangen THW

Kiel-Liveticker berichtet live aus der SAP-Arena

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team der Rhein-Neckar Löwen.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der Rhein-Neckar Löwen.
Großes Durchatmen beim THW Kiel: Rechtzeitig vor dem ersten Duell zweier Meisterschaftsanwärter am kommenden Samstag haben die Zebras zu ihrer Form gefunden und den bisherigen Tabellenführer SC Magdeburg mit 33:21 deklassiert. Mit großem Selbstvertrauen fahren die Kieler also nach Mannheim zur Auswärtspartie bei den noch verlustpunktfreien Rhein-Neckar Löwen, Anwurf in der SAP-Arena ist um 14.00 Uhr. Zeitnahe Informationen zum Spiel bekommen Sie im Internet auf www.kiel-liveticker.de. Bewegte Bilder gibt es ab 17.00 Uhr in einer Zusammenfassung in der NDR-Fernsehsendung "liga1-handball", Internet-TV-Sender hbl.tv zeigt zudem eine zeitversetzte Aufzeichnung der Partie ab 16.50 Uhr.
Gudjon Valur Sigurdsson kam vom VfL Gummersbach nach Mannheim.
Gudjon Valur Sigurdsson kam vom VfL Gummersbach nach Mannheim.
"Wir wünschen uns die Meisterschaft" - mit diesen fünf Worten brachte Dieter Matheis, der Beiratsvorsitzende der Rhein-Neckar Löwen, zu Saisonbeginn die Ziele des Clubs auf den Punkt. Noch immer wartet der Verein auf den ersten Titel, nach zwei Finalniederlagen im DHB-Pokal 2006 gegen Hamburg und 2007 gegen den THW reichte es auch in der vergangenen Saison noch nicht für die erste Verzierung des Briefkopfes: Im Super Cup kassierte man eine klare 31:41-Schlappe gegen den THW, im DHB-Pokal erreichte man zum dritten Mal in Folge das "Final Four", schied aber im Halbfinale aus - auch gegen die Zebras. Und im Pokal der Pokalsieger ereilte die Löwen erst im Endspiel das Aus gegen den ungarischen Spitzenclub aus Veszprem. Dennoch konnte Geschäftsführer Thorsten Storm letztlich ein positives Fazit für seine erste Spielzeit im Süden ziehen, denn durch eine starke Rückrunde verdrängte die einstige SG Kronau/Östringen noch die HSG Nordhorn vom vierten Platz und erhielt damit in der Sommerpause die erhoffte Wildcard für die Champions League.

Nach acht jahren in Nordhorn nun ein Löwe: Rechtsaußen Jan Filip.
Nach acht jahren in Nordhorn nun ein Löwe: Rechtsaußen Jan Filip.
Der bereits zu Beginn der vergangenen Saison hochklassige Kader wurde zur letzten Winterpause durch die beiden Magdeburger Rückraumspieler Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk verfeinert, spätestens in der Sommerpause konnten die Löwen auch die letzte vermeintliche Schwachstelle schließen: Die Außenpositionen konnten spektakulär verstärkt werden mit der Erfahrung aus fast 500 Bundesligapartien und über 2800 Bundesligatoren. Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson, bester Spieler der Saison 2005/06 und Silbermedaillengewinner mit Island in Peking, wechselte vom VfL Gummersbach nach Mannheim. Auf der rechten Seite wirbelt mit dem tschechischen Nationalspieler Jan Filip ein Spieler, der zuvor acht Jahre lang in Nordhorn ein Torgarant war. Ein Wechsel, der möglich wurde, weil man bei den Grafschaftern Kosten sparen musste. Als Abgänge hingegen mussten die Löwen nur Nationalspieler Michael Haaß, den es bereits im Winter nach Minden zog, den Österreicher David Szlezak, der seine aktive Laufbahn beendete und der zu den Kadetten Schaffhausen entliehene Mittelmann Daniel Buday verzeichnet werden, die allesamt nicht zum Stammpersonal der vergangenen Spielzeit zählten (siehe auch Gegnerkader Rhein-Neckar Löwen).

Steffen Fäth wurde bei der Jugend-Europameisterschaft  zum "Most Valuabe Player" gewählt
Steffen Fäth wurde bei der Jugend-Europameisterschaft zum "Most Valuabe Player" gewählt
Somit ist das Team von Trainer Iouri Chevtsov nun auf jeder Position doppelt hochkarätig besetzt, so dass das offiziell ausgegebene Saisonziel, ein Platz unter den ersten Drei, fast schon nach Tiefstapelei klingt. Insgesamt 14 aktuelle und ehemalige Nationalspieler stehen Chevtsov zur Verfügung, hinzu kommen eine Reihe vielversprechender Talente wie Jugend-Europameister Steffen Fäth (18), der slowakische 2,06m-Koloss Patrik Hruscak (19) oder Torhüter Matthias Baur (20). In Kronau wurde eigens für die Intensivierung der Jugendarbeit ein Leistungszentrum eröffnet, damit nach Christian Zeitz, Uwe Gensheimer und Patrick Goetzki weitere Spieler aus der Region den Sprung in den Profihandball schaffen.

Der Saisonstart verlief für die Löwen zwar nicht ohne Anstrengungen, aber immerhin ohne Punktverlust: Beim 33:32-Auftaktsieg gegen den TV Großwallstadt musste man lange um den doppelten Punktgewinn zum Auftakt zittern. Besser machte es die Mannschaft am vergangenen Mittwoch in Berlin, als die Rhein-Neckar Löwen gegen die Füchse souverän mit 32:24 gewannen. Die für den zweiten Spieltag angesetzte Partie gegen Hamburg musste hingegen in den Dezember verlegt werden, weil die Löwen am vergangenen Wochenende die Qualifikationspartien für die Champions League absolvierte. Mit Erfolg: Der bestenfalls zweitklassige luxemburgische Meister HB Dudelange wurde binnen 24 Stunden gleich zweimal mit 41:16 und 46:15 aus den Hallen gefegt. Somit starten die Baden-Württemberger erstmals in der Vereinsgeschichte in der europäischen Königsklasse und haben in ihrer Gruppe H mit RK Zagreb (CRO), SC Szeged (HUN) und Wisla Plock (POL) eine machbare Aufgabe zugeteilt bekommen, um die zweite Gruppenphase zu erreichen.

Der polnische Vize-Weltmeister Karol Bielecki kam bereits im  letzten Dezember zusammen mit Grzegorz Tkaczyk nach Mannheim.
Der polnische Vize-Weltmeister Karol Bielecki kam bereits im letzten Dezember zusammen mit Grzegorz Tkaczyk nach Mannheim.
Die Bundesliga, insbesondere die Spitzenclubs aus Flensburg, Hamburg und Lemgo, werden am Samstag genauestens nach Mannheim schauen, denn das Duell zwischen den Löwen und den Zebras ist der erste Vergleich zweier Titelanwärter. Die Statistik spricht dabei eine klare Sprache: Nur zwei von zwölf Pflichtspielen konnten die Löwen gegen den THW gewinnen, die letzten vier Partien gingen allesamt an den Rekordmeister. Dabei ging es aber vor allem in der SAP-Arena häufig sehr eng zu: In der letzten Saison siegten die Zebras am vierten Spieltag mit 26:25 in der SAP-Arena, es folgte nach der EM-Pause ein 34:29-Heimerfolg und letztlich das 38:34 im Pokalhalbfinale.

Es dürfte also erneut eine spannende Angelegenheit werden in der SAP-Arena, wenn Frank Lemme und Bernd Ullrich (Magdeburg) das Spitzenspiel anpfeifen.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.09.2008:

Fritz: "Endlich gegen Kiel gewinnen"

THW zum Spitzenspiel nach Mannheim
Kiel - Weil Kiels ursprünglicher Gegner, GWD Minden, keine Halle zur Verfügung hat, wurde im Spielplan der Handball-Bundesliga getauscht. Deswegen kommt es bereits heute zum ersten Aufeinandertreffen von zwei aussichtsreichen Titelaspiranten. Um 14 Uhr sind die Rhein-Neckar Löwen in der heimischen SAP-Arena Gastgeber für Meister THW.

Die Partie wurde eine Stunde vorverlegt, weil ab 15.30 Uhr im Mannheimer Carl-Bentz-Stadion Fußball-Bundesligist Hoffenheim den VfB Stuttgart zum Baden-Württemberg-Derby empfängt. Die Kicker hängen genau wie Mannheims Handballer an der "Sponsoren-Nadel" des Software-Riesen SAP mit der Familie Hopp. Geld wirft keine Tore, hieß es einmal. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage geht nicht nur im Handball seit geraumer Zeit gegen Null. Bestes Beispiel sind die Rhein-Neckar Löwen, die aus dem "Fahrstuhl-Team" SG Kronau-Östringen, der sportlichen Heimat von THW-Linkshänder Christian Zeitz, hervorgegangen sind. Umzug nach Mannheim, neue, 14 500 Zuschauer fassende, hochmoderne Arena aufgestellt, in nur zwei Jahren ein professionelles Umfeld aus dem Boden gestampft, die zahmen "Kröstis" in bissige "Löwen" umgetauft, den Spielermarkt nach allen freien oder per Ablöse frei gemachten Hochkarätern abgegrast und mit Thorsten Storm einen profilierten Manager aus Flensburg losgeeist - schon war eine Spitzenmannschaft aus der Taufe gehoben. Große Titel weist der Briefbogen der Mannheimer zwar noch nicht aus, aber per Wildcard schaffte das Team von Trainer Juri Schewzow erstmals den Einzug in die Champions League. Die Qualifikationsspiele für die Königsklasse gegen Luxemburgs Meister waren nur Formsache.

Bereits im zweiten Jahr steht Handball-Weltmeister Henning Fritz zwischen den "Löwen"-Pfosten. Der 33-Jährige wechselte 2007 aus Kiel nach Mannheim und fühlt sich dort "sportlich wie privat mittlerweile sehr wohl." Vier Mal versuchte er vergeblich, seinen ehemaligen Mitspielern ein Bein zu stellen, zweimal in der Bundesliga, einmal im DHB-Pokal und einmal im Supercup. "Jetzt möchte ich endlich einmal gegen Kiel gewinnen." Sein neues Team hält er für stark genug, ernsthaft in den Titelkampf eingreifen zu können. "Entscheidend wird sein, ob wir unsere individuellen Fähigkeiten mannschaftlich umsetzen können. Alle Rädchen müssen greifen." Und die Kontakte zu seinen alten Kumpels in Kiel? Bestünden noch, sagt der ehemalige Welthandballer. "Nicht regelmäßig, aber immer mal wieder." Die Nationalmannschaft bleibt trotz der Olympia-Enttäuschung ("Das habe ich abgehakt") fest im Dienstplan. "Wenn Heiner Brand mich will, komme ich gerne." Und was wäre, wenn seine ehemaliger Vereinstrainer Noka Serdarusic, wie zuletzt häufig kolportiert, auch sein neuer Übungsleiter in Mannheim werden würde. Bekanntlich waren die beiden in Kiel zuletzt keine wirklichen Freunde mehr. Noka sei ein sehr guter Trainer, sagt Henning Fritz. "Aber zu dem Thema äußere ich mich erst, wenn aus Spekulation Wahrheit werden sollte."

Die "Zebras" reisten gestern nach dem Vormittags-Training mit dem Flugzeug in den Süden. Bis auf den verletzten Nikola Karabatic hat der Meister alle Mann an Bord. "Wir wollen den Aufwind aus den guten Balingen- und Magdeburg-Spielen nutzen, brauchen aber eine weitere Steigerung, um gegen die Löwen bestehen zu können", sagt THW-Trainer Alfred Gislason.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.09.2008)

 


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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • HBL.TV-Logo TV: hbl.tv:
    Sa., ab 16.50 Uhr: Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
    zeitversetzte Aufzeichnung der Partie in voller Länge
  • NDR Fernsehen-Logo TV: NDR:
    Sa., ab 17.00 Uhr: Zusammenfassung Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
    im Rahmen der Sendung "liga1-handball"

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 14.00 Uhr: Liveeinblendungen Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
    geplante Einblendungen um 14.00 Uhr, 14.20 Uhr, 14.30 Uhr, 14.50 Uhr, 15.00 Uhr, 15.10 Uhr, 15.25 Uhr und in der Schlussphase; Berichte und Stimmen um 17.00 Uhr und 17.30 Uhr
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet: Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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