29./31.03.2008 - Letzte Aktualisierung: 31.03.2008 | DHB-Pokal |
Update #2 | KN-Bericht, Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt... |
Dominik Klein schoss den THW mit acht Toren ins Finale des DHB-Pokals. |
Marcus Ahlm erzielte drei Treffer, in der Abwehr ersetzte er Filip Jicha im Mittelblock. |
Beide Teams begannen die Partie engagiert und mit viel Tempo. Keine der beiden Abwehrreihen - der THW spielte mit Marcus Ahlm an der Seite von Nikola Karabatic im Mittelblock, während die Löwen den vorgezogenen Uwe Gensheimer als Sonderbewachung für Karabatic abstellten - konnte sich zunächst auszeichnen, da aber Kim Andersson mit seinem ersten Wurf an Szmal scheiterte, hatten die Mannheimer zunächst einen kleinen Vorteil. Diese sammelten zunächst viele Siebenmeter, die Mariusz Jurasik souverän verwandelte - sein dritter erfolgreicher Strafwurf bedeutete das 6:4 für die Badener. Auf Kieler Seite genoss vor allem Stefan Lövgren, der nach langer Zeit auch in der Abwehr mal wieder zupacken musste, die Freiheiten, die sich ihm ob der offensiven Deckung Kronaus boten. Doch auch die beiden Außen, Vid Kavticnik und vor allem Dominik Klein, der sich ein unglaubliches direktes Torjägerduell mit Mariusz Jurasik lieferte, blühten auf.
Nikola Karabatic wurde von Uwe Gensheimer auf Schritt und Tritt verfolgt. |
Und die Torjagd setzte sich weiter fort: Während die Rhein-Neckar Löwen besonders durch die rechte Seite um den starken Sergiy Shelmenko und den flinken Mariusz Jurasik im Spiel gehalten wurden, war es auf Kieler Seite der überragende Stefan Lövgren, der nicht nur mit seinen Ideen, sondern auch mit seiner eigenen Torgefährlichkeit den Unterschied ausmachte. Fast jeder Kieler Angriff führte zum Torerfolg, weder Slawomir Szmal noch Henning Fritz konnten sich auszeichnen. Auf der anderen Seite bekam Thierry Omeyer den Ball immer mal wieder zu fassen. Logische Konsequenz: Die Kieler bauten den Vorsprung weiter leicht aus, nach einem frechen Heber von Dominik Klein gegen Fritz stand es 20:14 für die Zebras - nach gerade einmal 21 gespielten Minuten.
Dominik Klein erzielte acht Treffer und spielte vor allem im Angriff eine sensationelle Partie. |
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Zebras immer die besseren Antworten auf wütende Angriffe der Löwen. Kim Andersson, Klein per Tempogegenstoß und Karabatic mit einem 108 km/h-Wurf durch die Beine Henning Fritz' schraubten die Kieler Fünf-Tore-Halbzeitführung binnen drei Minuten auf 27:19. Als Dominik Klein, im Angriff heute mit einer sensationellen Leistung, den Ball aus dem Rückraum zum 28:20 in die Maschen drosch, hatte man nicht mehr das Gefühl, dass der Finaleinzug noch einmal in Gefahr geraten könnte.
Vid Kavticnik erzielte 6/1 Treffer. |
Andrej Klimovets am Boden: Auch bei der dritten Final Four Teilnahme der Rhein-Neckar Löwen wird es nichts mit dem Pokalsieg. |
Kein Wunder, dass am Ende dieser umkämpften und rasanten Partie die Kräfte ein wenig nachließen und damit auch die Konzentration. Die "Big Points" bei Abprallern, beim Kampf um freie Bälle sammelten aber stets die Zebras. So verhinderten die Kieler, dass die Rhein-Neckar Löwen dichter als vier Tore herankommen konnten, nach einem Treffer von Karabatic bei angezeigtem Zeitspiel und einem Siebenmetertor von Kavticnik zum 36:30 (56.) war das Spiel endgültig entschieden, die Party auf den Rängen im Kieler Block nahm noch einmal größere Ausmaße an. Am Ende stand ein hochverdientes 38:34 für den THW zu Buche, aber auch die Erkenntnis, dass die Abwehr sich beim Endspiel gegen den HSV Hamburg noch ein wenig steigern muss, wenn man den Titel verteidigen möchte.
(Christian Robohm / Sascha Krokowski)
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Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Im Sport gibt es kein Rechnen. Wir wussten vorher, dass Kronau eine tolle Truppe hat. Für uns war die Frage wichtig, ob wir unsere erste und zweite Welle vortragen können. Das hat in der ersten Hälfte und Anfang der zweiten gut funktioniert, dann zeigten die Löwen aber, wie gefährlich sie sind.Wir werden immer weniger - aber Kräfte sparend zu spielen, ist nicht unser Ding. Wir geben Gas, und wenn dabei einer unserer Spieler auf der Strecke bleibt. Solange wir sieben Spieler auf der Platte haben, spielen wir auf Tempo.
Unser Rückzugsverhalten und die Abstimmung in der ersten Halbzeit waren nicht gut. Gegen Kiel muss eben alles passen, wenn man gewinnen möchte. Nun muss ich erst einmal in die Kabine, mein Team aufbauen.
In der ersten Halbzeit haben wir ein hohes Tempo vorgelegt und sehr gut gespielt. In der zweiten Hälfte lief es dann nicht mehr ganz so gut, am Ende hatten wir trotzdem die größere Kraft, um zu gewinnen. Den Siebenmeter-Heber, den Henning gehalten hat, habe ich nicht gut geworfen. Aber wir haben gewonnen - da kann ich auch über diesen Versuch lachen. Bei den Siebenmetern haben wir ein kleines Problem, vielleicht trainieren wir die auch zuviel. Aber wenn der Wurm erst einmal drin ist, ...
Wir hatten heute keinen schlechten Tag, der THW hat uns einfach überrollt. In der zweiten Halbzeit konnte Kiel das Tempo nicht mehr so hoch halten, weshalb wir dichter heran kamen. Aber der THW hat viel Routine - daran hapert es bei uns stellenweise noch.
Ich komme als Abwehrchef überhaupt nicht ins Spiel, weil Kiel soviel Tempo macht.
Stefan Lövgren hat eine überragende erste Halbzeit gespielt.
Ich will unbedingt schnell wieder fit werden. Wenn ich sehe, was hier für eine Atmosphäre ist, tut es weh, dass ich nicht dabei sein kann.
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.03.2008:
"Kiel war geistig einfach beweglicher und schneller als wir", ärgerte sich Manager Thorsten Storm. "Wir haben heute gegen die Besten gespielt und zu viele Fehler gemacht."
Bescheiden nahm Klein, der einen Sahnetag erwischte, anschließend die Gratulationen entgegen. "Matchwinner? Das sind wir alle. Trainer, Physios und die ganze Mannschaft."
(von Tamo Schwarz und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.03.2008)
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