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18./19.12.2007 - Letzte Aktualisierung: 19.12.2007 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW nach klarem Sieg gegen Friesenheim im Final Four

DHB-Pokal, 5. Runde: 18.12.2007, Di., 19.00: THW Kiel - TSG Friesenheim: 37:26 (21:13)
Update #3 KN-Spielbericht, Fotos und Spielbericht ergänzt...

Erfolgreichster Torschütze mit zehn Treffern: Marcus Ahlm.
Klicken Sie zum Vergrößern! Erfolgreichster Torschütze mit zehn Treffern: Marcus Ahlm.
Der THW Kiel hat im "100.000 Euro-Spiel" um den Einzug ins DHB-Pokal-Halbfinale einen erwartet klaren Sieg eingefahren: Gegen den Zweitligisten TSG Friesenheim gewannen die Zebras am Dienstag Abend vor 3.500 Zuschauern in der Ostseehalle mit 37:26 (21:13) und qualifizierten sich damit für das "Lufthansa Final Four" am 29. und 30 März 2008 in der Hamburger Colorline-Arena. Mattias Andersson mit 25 Paraden und Marcus Ahlm mit zehn erzielten Toren ragten aus einer Kieler Mannschaft heraus, die zu jeder Zeit das Spiel kontrollierte. Für Friesenheim war hingegen im Viertelfinale Endstation - trotzdem feierten die Ludwigshafener damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
So richtig ausgiebig genießen konnten die Gäste die Tour an die Ostsee allerdings nicht, denn
Eine faire Partie, auch wenn Ex-Zebra Nico Kibat hier die gelbe Karte kassiert.
Klicken Sie zum Vergrößern! Eine faire Partie, auch wenn Ex-Zebra Nico Kibat hier die gelbe Karte kassiert.
bereits am Mittwoch wartet auf sie ein Heimspiel in der Zweiten Bundesliga Süd. Zurück nehmen wollten sie sich trotzdem nicht - schließlich bekommt man nicht oft die Gelegenheit, sich als Zweitligist in der Ostseehalle zu präsentieren. Jung ging es zu auf den Rängen, viele Kinder und Jugendliche hatten die Chance der frühen Anwurfzeit genutzt, um den THW bei moderaten Eintrittspreisen einmal live zu erleben. Die Zebras indes begannen leicht stockend, allerdings war das 0:1 durch den wurfstarken Philipp Grimm die einzige Führung der Gäste. Als Mattias Andersson zwischen der 11. und 16. Minute erstmals seinen Kasten komplett zunagelte und die THW-Abwehr vor him den Schalter auf "Pflichtspiel" umlegte, war die Partie beinahe schon entschieden.

Christian Zeitz wird von Friesenheims Tim Beutler attackiert.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz wird von Friesenheims Tim Beutler attackiert.
Von 7:5 zogen die Zebras in diesen fünf Minuten auf 12:5 davon. Lundström nach feinem Lund-Pass, Kim Andersson, erneut Lundström und Nikola Karabatic mit einem frechen Siebenmeter-Heber, der die Geschwindigkeitsmessung mit "satten" 18 km/h durchquerte, sorgten für die Sechs-Tore-Führung. Sieben Tore Vorsprung machte daraus Marcus Ahlm: Den schwedischen Kreisläufer des THW bekamen die Gäste vor allem in den ersten dreißig Minuten nicht zu fassen. Sieben seiner zehn Treffer erzielte er in der ersten Hälfte, schüttelte dabei seine Gegenspieler nach Belieben ab und hatte am Ende noch Pech, als dreimal Pfosten und Latte den Halbzeit-Zehnerpack verhinderten. Besonders sehenswert das 13:6: Ahlm drehte den Ball hinter seinem Rücken am verdutzten TSG-Torhüter vorbei in die Maschen. Fans und Spieler hatten ihren Spaß, für Statistiker stand ein 21:13 zur Pause auf dem Notizblock.

Konnte mit gebrochenem Nasenbein nur zuschauen: Viktor Szilagyi.
Klicken Sie zum Vergrößern! Konnte mit gebrochenem Nasenbein nur zuschauen: Viktor Szilagyi.
Herankommen lassen wollten die Zebras die wacker dagegen haltenden Gäste auch im zweiten Durchgang nicht. Ein Viererpack in der ersten Überzahlsituation des THW von 24:17 auf 28:17 (39.) ließ bei den Ludwigshafenern erste Gedanken an eine "Packung" aufkommen. Trotzdem versteckten sie sich nicht, spielten weiter mit Tempo und versuchten, die nun nicht mehr gar so sattelfeste THW-Abwehr mit Anspielen an den Kreis und auch aus dem Rückraum zu bezwingen. Während die Zuschauer bereits die La Ola durch das Rund kreisen ließen, baute der THW die Führung gar auf 34:20 aus - Ahlms zehntes Tor fiel in der 47. Minute. Stephan Pfeiffer im Tor der Gäste hatte sich bis dato freigespielt, hielt einige schwere Bälle und sorgte so für einen Zwischenspurt, der allerdings einmal mehr von leichten Fehlern des Kieler Angriffs unterstützt wurde. Roth, Salzer per Tipp-In und sattem Wurf und erneut Grimm nutzen die achtminütige Torflaute der Zebras, um auf 24:34 zu verkürzen, ehe Karabatic, heute erst in der 37. Minute mit seinem ersten Feldtor, die Schlussphase einläutete, in der Mattias Andersson sich noch etliche Male auszeichnen konnte.

Am Ende stand ein nie gefährdeter 37:26 (21:13)-Erfolg auf der Habenseite der Zebras. Hinzukommen wird Ende März die garantierte Summe von 100.000 Euro, die jedem Teilnehmer des "Lufthansa Final Four" zusteht. Die Auslosung für die Endrunde um den DHB-Pokal findet am Donnerstag, dem 20. Dezember, um 11 Uhr in Hamburg statt.

Alle Ergebnisse der vierten Pokalrunde finden Sie hier.

(Christian Robohm)

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

DHB-Pokal, 5. Runde: 18.12.07, Di., 19.00: THW Kiel - TSG Friesenheim: 37:26 (21:13)

Logo THW Kiel:
Omeyer (n.e.), M. Andersson (1.-60., 25 Paraden); Lund (1), K. Andersson (6), Lundström (3/1), Kavticnik (3), Pajovic (3), Anic, Lövgren (2/1), Ahlm (10), Zeitz (3), Karabatic (6/3), Klein; Trainer: Serdarusic
Logo TSG Friesenheim:
Klier (1.-18., 50.-60., 4 Paraden), Pfeiffer (18.-60., 10 Paraden); Beutler (1), Zellmer (1), Grimm (5/2), Spettmann (1), Brandt (4), Kibat (3/1), Matschke (4/1), Becker (1), Mindaugas (1), Voronin, Salzer (3), Niese, Hanke, Roth (2), Trainer: König
Schiedsrichter:
Christopher Immel (Tönisvorst) / Ronald Klein (Ratingen)
Zeitstrafen:
THW: 3 (Kavticnik (35.), 2x Lund (50., 59.));
TSG: 2 (brandt (38.), Becker (45.))
Siebenmeter:
THW: 5/5 ;
TSG: 5/4 (Kibat an den Pfosten (18.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 2:1 (3.), 4:3 (7.), 6:3 (9.), 7:5 (11.), 12:5 (16.), 14:6, 16:7 (20.), 16:9, 18:11 (24.), 20:11, 20:13, 21:13;
2. Hz.: 21:14, 23:14 (33.), 23:16, 24:17 (37.), 28:17 (39.), 30:19 (42.), 34:20 (47.), 34:24 (55.), 36:24, 37:26.
Zuschauer:
3500 (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2007:

Die "Ahlm Show" auf dem Weg ins Final Four

DHB-Pokal-Viertelfinale: Der THW Kiel besiegt die TSG Friesenheim mit 37:26 (21:13)
Souverän, jedoch nicht glanzvoller als nötig, meisterte der THW Kiel gestern vor 3500 Zuschauern in der Ostseehalle die letzte Hürde auf dem Weg ins Halbfinale des DHB-Pokals. Beim 37:26 (21:13) des Titelverteidigers gegen den Zweitligisten TSG Friesenheim verdienten sich Kreisläufer Marcus Ahlm und Torwart Mattias Andersson Bestnoten.

Beherzt und motiviert traten die Ludwigshafener "Eulen" auf und hatten mit dem Ex-Kieler Nico Kibat in der Rückraum-Mitte einen unermüdlichen Motor. Bis zum 7:5 (11.) hielt die TSG sogar den Anschluss, ehe der THW plötzlich Minuten lang einen Tick schneller, die Spielzüge einen Tick ausgefeilter und die Würfe einen Tick härter als die des Gegners wurden. Acht Minuten später beim 14:6 (19.) war das aus Kieler Sicht adäquate Kräfteverhältnis hergestellt. Und wenn die ersten 30 Minuten unter dem Etikett "Die Ahlm Show" wenn auch nicht glänzten, so doch fast feierlich schimmerten, so sollte die zweite Halbzeit den Untertitel "Die Andersson Parade" erhalten. Insgesamt 23-mal entnervte der 60 Minuten lang ins Tor beorderte Schwede die Gegner, erregte ein ums andere Mal die Aufmerksamkeit der Fans und erinnerte an die offene Torwart-Frage.

Die wiederum ließ sich Manager Uwe Schwenker bereitwillig stellen und entschärfte zwei prominente Namen. "Nach meinem Kenntnisstand hat Per Sandström beim HSV verlängert. Silvio Heinevetter (SC Magdeburg, d. Red.) haben wir aufgrund zu hoher Gehaltsforderungen abgesagt." Zum gestrigen Glück ist Andersson, der zum TV Großwallstadt wechselt, noch da: "Ich bin unvermindert motiviert, und beim Final Four gibt es schließlich einen Titel zu gewinnen. Das wäre ein guter Abschluss", sagte der 29-Jährige. "Heute haben wir versucht, das Beste draus zu machen, was uns nur teilweise gelungen ist."

Das Beste ließ gestern ab und zu mit der Zunge schnalzen. Bei einem Dreher von Christian Zeitz zum 24:16 (37.) oder einem fabelhaften Anspiel von Börge Lund auf Ahlm zum 34:20 (47.). Dann landeten die Bälle plötzlich neben dem Tor oder in den Armen des wieder eingewechselten TSG-Keepers Stephan Pfeiffer, ehe Nikola Karabatic mit dem 35:24 (55.) die temporäre Torflaute beendete. 26:37 - damit wollte Kibat nach dem Viertelfinale nur bedingt zufrieden sein: "Ich wollte hier ein gutes Spiel abliefern, wäre gern unter zehn Toren geblieben."

Flugs ging's für ihn und seine Mannschaft zum Bahnhof, umsteigen in Neumünster, mit dem Nachtzug an Hamburg vorbei. Ende März werden die "Zebras" dort Halt machen beim Final Four, Lund zum ersten Mal überhaupt. "Ich habe nur eine Vorstellung aus dem Fernsehen. Es wird bestimmt ein tolles Wochenende", so der 28-jährige Norweger. "Heute wollten wir eigentlich besser spielen."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2007)


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