Aus den Kieler Nachrichten vom 04.11.2008

Die Wurfschulter bereitet dem 24-Jährigen arge Sorgen. Gestern kehrte Karabatic ebenso wie THW-Torwart Thierry Omeyer, der am vergangenen Sonntag seinen 32. Geburtstag feierte, von der französischen Nationalmannschaft zurück. Nach dem 30:21-Erfolg gegen Luxemburg wurde Omeyer mit der 29:32-Niederlage in Brünn gegen Tschechien der Geburtstag gehörig verdorben. THW-Ass Filip Jicha warf neun Tore, Karabatic spielte "ohne zu werfen" und traf dennoch einmal, sagte hinterher aber: "Wir waren taktisch nicht clever, einige Spieler waren nicht fit oder gar nicht dabei. Vielleicht ist es besser, eine kleine Pause einzulegen." Heute unterzieht sich Karabatic darum einer Kernspintomographie, um zu prüfen, ob neben der ursprünglichen Schleimbeutelentzündung noch weiterer Schaden in der rechten Schulter entstanden ist.

Trotz der Verletzung des Franzosen und auch nach der Absage Glenn Solbergs zeigte sich THW-Trainer Alfred Gislason gestern entspannt. entspannt."Wir werden Nikola so viel wie möglich schonen", so der Isländer, der darum morgen (19 Uhr, Sparkassen-Arena) im Champions-League-Spiel gegen Drammen HK auch Daniel Wessig einen Platz auf der Kieler Bank anbietet. Als Ersatz für Börge Lund ist indes nach Solberg, der auch dem FC Barcelona einen Korb gab (als Ersatz für den verletzten Iker Romero), kein weiterer Spieler Sicht. "Es hat keine Gespräche gegeben. Wir bewahren Ruhe", sagte THW-Manager Uwe Schwenker.

Und Alfred Gislason äußerte nüchtern: "Es ist kein Spieler auf dem Markt, der auch nur annähernd die Qualität von Börge hat. Wir verpflichten lieber keinen Spieler als einen, der uns nicht helfen würde." Besonders das "Antreiben der Gegenstöße" sehe der 49-Jährige in den kommenden Wochen ohne Lund auf dem Prüfstand. Gestern wurden bei dem Norweger (Achillessehnenriss) die Fäden gezogen. Mit einem Spezialschuh ("Walker") ist der 29-Jährige bereits auf einem ersten Weg der Besserung.

Die ersten Auftritte Norwegens in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2010 in Österreich konnte Lund nur am Fernseher verfolgen. Einem 33:25-Auswärtssieg gegen Estland folgte in Drammen ein 31:31-Remis gegen Vize-Olympiasieger Island. Schweden startete in Karlskrona mit einem 42:18 gegen die Türkei. Kim Andersson erzielte drei Tore. Slowenien hatte vor dem 26:27 gegen Deutschland bereits Israel mit 36:28 geschlagen - mit zwei Toren von Vid Kavticnik und sieben Treffern von Ex-"Zebra" Ales Pajovic. Filip Jicha durfte doppelt jubeln. Tschechien hielt Frankreich und auch Lettland (34:31) - auch dank des 13-mal erfolgreichen Kielers - auf Distanz.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 04.11.2008)