10.11.2008 | Mannschaft |
Er habe sich auf diesen Tag gefreut. "Endlich wieder Handball live und nicht im TV." Serdarusic drückte seine Hand in die Wirbelsäule und verzog das Gesicht. "Die Sitze sind allerdings nicht schön", sechs Wochen nach einer Bandscheibenoperation sei das sehr unangenehm. "Da unten", deutete er mit einem Lächeln an, "auf den gepolsterten Trainerplätzen, das wäre für meinen Rücken besser gewesen."
Vorbei, Noka Serdarusic hat sich mit seiner Situation arrangiert. Er wolle nachher noch in den VIP-Raum gehen. "Auch damit habe ich kein Problem." Und Kontakt zur Mannschaft aufnehmen? "Nein, es gibt genug Idioten, die gleich wieder dummes Zeug erzählen würden, das will ich vermeiden." Außerdem, so Serdarusic, besuchten ihn einige Spieler ohnehin in seinem Zuhause.
Sein Haus in Russee steht allerdings zum Verkauf, "bin ich aber noch nicht losgeworden." Es sei mit insgesamt 400 Quadratmetern zu groß, außerdem wollten er und seine Frau nicht in Kiel bleiben. Also weiter als Trainer arbeiten? "Ja, klar, ich bin 58 und will nicht irgendwann von Hartz IV leben müssen." Aber welcher Club könnte es werden? "Steht absolut nicht fest", beteuert Serdarusic. "Ich muss erst noch meine Knieoperation abwarten." Die ist für den 6. Januar geplant. Danach sehe er weiter, "alles hängt von meiner Gesundheit ab." Bis dahin wolle er regelmäßig in die Arena kommen und "meine Jungs beim Spielen sehen". Er sage immer noch "meine Jungs", sinniert Serdarusic und gibt sich trotzig. "15 Jahre war es so, und deswegen bleiben es auch weiterhin meine Jungs."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.11.2008)
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