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06.12.2008 Medien / Mannschaft

Lucau schwärmt von Kieler Wochen

Von Dr. Oliver Schulz:

Herdeiro Lucau empfand die Wochen in Kiel als "unglaublich lehrreich".
Klicken Sie zum Vergrößern! Herdeiro Lucau empfand die Wochen in Kiel als "unglaublich lehrreich".

Die Zeit, die Herdeiro Lucau in Diensten des THW verbrachte, war nur unwesentlich länger als eine Kieler Woche. Umso nachhaltiger sind indes die Erfahrungen, die das 21-jährige Torwarttalent mit nach Hause zu seinem Verein Guif Eskilstuna genommen hat.
Herdeiro Lucau, der hinter dem Kieler Neuzugang Andreas Palicka und Skövdes Johan Sjöstrand als Nummer drei unter den schwedischen Nachwuchstorhütern gehandelt wird, kam auf Initiative von Kiels neuem Trainer Alfred Gislason zu dem unvergesslichen Kurztrip an die Förde. Dieser hatte kurzerhand seinen Kollegen und Landsmann Andres Kristjansson angerufen, der die Damenmannschaft von Guif Eskilstuna coacht und für diese zudem als sportlicher Leiter fungiert. In den 70er und 80er Jahren hatten die beiden fast gleichaltrigen Isländer gemeinsam für das Nationalteam der Insulaner gespielt. Dann soll gemäß der in Eskilstuna beheimateten Tageszeitung "Folket" alles recht schnell vonstatten gegangen sein: nach Verhandlungen zwischen dem THW, Lucaus Berater Ake Unger und dem sportlichen Leiter der Herrenmannschaft, Pontus Järleskog, wurde der Deal unter Dach und Fach gebracht.

Der junge Torhüter mit dem Spitznamen "Loke" bestritt zunächst einen fünfminütigen Kurzeinsatz zum Schluss des Spiels gegen den TBV Lemgo. "Ich glaube, ich habe da fünf Bälle gehalten. Ich war auch schon früher während dieser Partie zu einem Siebenmeter drin, aber der ging rein", erinnerte sich Lucau gegenüber dem Blatt. Später gegen Wetzlar stand der "Nothelfer" die letzten zwanzig Minuten zwischen den Pfosten und zeigte sieben Paraden. "Es war richtig Klasse, ein wenig spielen zu dürfen. Unglaublich lehrreich" bilanzierte der Jungnationalspieler gegenüber der Zeitung.

Angesprochen auf besonders auffällige Unterschiede zur schwedischen Elitserien hob Lucau härtere, raffiniertere Würfe und eine viel schnellere Spielweise in der Bundesliga hervor. Das Training unter Gislason sei viel härter als zu Hause und jedesmal hätten danach seine Beine geschmerzt. Die Stimmung unter den Kieler Spielern sei super. Alle hätten netter kaum sein können, und er habe sich nach zwei Trainingseinheiten wie zu Hause gefühlt, fuhr der Youngster gegenüber "Folket" fort. Von Thierry Omeyer habe er sehr viel gelernt und sei dadurch sicher besser geworden: "Unter anderem bleibe ich jetzt bei Würfen aus dem Rückraum viel öfter stehen und gehe nicht so häufig runter wie früher", verriet er "Eskilstuna Kuriren".

"Das war eine irrsinnig gute Reise, und ich hoffe, dass ich als ein besserer Torwart nach Hause komme", schilderte der in Angola geborene Schwede "Folket". Der Ausflug zum THW habe in ihm den Wunsch, Profi zu werden, noch verstärkt: "Das ist mein Ziel, und mein Vertrag läuft zum Saisonende aus". Sein jetziger Trainer Kristjan Andresson hingegen würde das Talent freilich auch in den kommenden Jahren gern unter seinen Schützlingen wissen. Noch ein paar Jahre in der Elitserien würden "Loke" gut tun. Andreas Palicka habe zum Zeitpunkt seines Wechsels über deutlich mehr Erfahrung verfügt.

(von Dr. Oliver Schulz)


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