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16./17.11.2008 - Letzte Aktualisierung: 17.11.2008 Bundesliga

THW feiert deutlichen Erfolg in Wetzlar

Bundesliga, 12. Spieltag: 16.11.2008, So., 15.00: HSG Wetzlar - THW Kiel: 28:41 (13:21)
Update #3 KN-Spielbericht, Fotos, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt...

Filip Jicha war heute kaum zu stoppen.
Filip Jicha war heute kaum zu stoppen.
Der THW Kiel hat am Sonntagnachmittag den 11. Ligasieg in Folge gefeiert: Bei der HSG Wetzlar in der ausverkauften Rittal-Arena gewannen die Zebras nach einer sehr konzentrierten Leistung in Angriff und Abwehr deutlich mit 41:28 (21:13). Besonders torhungrig bei diesem Kantersieg präsentierten sich die Halbpositionen im Rückraum: Filip Jicha erzielte 10/4 Treffer, Kim Andersson war achtmal erfolgreich.
Gleich aus zweierlei Hinsicht war der Anreiz der Kieler groß, aus Wetzlar beide Punkte mit an die Förde zu nehmen. Im Falle eines Sieges hatte ihnen Trainer Alfred Gislason zwei freie Tage versprochen. Zudem hätte man einen weiteren unglaublichen Rekord aufgestellt, denn die letzte Niederlage in der Bundesliga datierte vom 1. Dezember 2007 in Nordhorn - würde man also nicht in Wetzlar stolpern, hätte man erstmals 12 Monate ohne Niederlage überstanden. So wirkten die Zebras auch von Beginn an entschlossen, ihre beeindruckende Siegesserie fortzusetzen, zumal auch der zuletzt über Adduktorenprobleme klagende Kapitän Stefan Lövgren wieder einsatzbereit war.

Kim Andersson war in Wetzlar achtmal erfolgreich.
Kim Andersson war in Wetzlar achtmal erfolgreich.
Und der THW legte in der Tat einen Blitzstart hin: Der wieder einmal bärenstarke Thierry Omeyer parierte gleich die ersten beiden Würfe von Nationalspieler Sven-Sören Christophersen, Jicha und Ahlm sorgten für das 0:2. Nach Salzers Anschlusstreffer legten erneut Jicha, Kavticnik per Siebenmeter und Lundström zum 1:5 nach.

Erst dann konnte Alleinunterhalter Christophersen seinen ersten Treffer erzielen. Der THW wollte sofort per Schneller Mitte kontern, dabei übersah man allerdings den von der Bank kommenden Abwehrspezialisten Chalkidis, der sich den Ball schnappte und gleich weiter verkürzte. Als dann auch noch Kavticnik aus dem Rückraum das Tor verfehlte und Smoler gar das 4:5 erzielte, schien Wetzlar auch endlich im Spiel angekommen.

Gewohnt stark: Thierry Omeyer.
Gewohnt stark: Thierry Omeyer.
Doch das kurze Strohfeuer der Gastgeber erlosch schnell, denn gleich im nächsten Kieler Angriff handelte sich der gerade noch gefeierte Smoler nach einem Foul an Jicha eine Zeitstrafe ein. In Überzahl erhöhten der Tscheche sowie Lundström wieder auf 7:4, Wetzlar hingegen gelang in der Offensive nicht viel. Der Kieler Mittelblock um Jicha und Ahlm leistete gute Arbeit, die Rückraumwürfe von Michel, Mraz und Christophersen wurden entweder geblockt oder vom starken Omeyer entschärft, der sich auch von einem (ungewollten) Kopftreffer nicht aus dem Konzept bringen ließ und sogar gleich noch einen Nachwurf Smolers parierte. Das Kieler Mittelblock-Duo war aber auch im Angriff der Garant zum Erfolg: Jicha fand nach seinem "Fahrkarten-Festival" in Skopje mit seinen Würfen diesmal präzise die Lücken, der von allen drei Rückraumspielern "gefütterte" Ahlm holte insgesamt acht (!) Siebenmeter heraus und erzielte selbst fünf Treffer. Und wenn die HSG Wetzlar doch einmal das Kieler Abwehrbollwerk überwinden konnte, dann lieferte Kim Andersson postwendend eine passende Antwort. So eilten die Zebras über 10:5 (17.) und 13:6 (21.) durch einen Rückraumtreffer von Kavticnik bis auf 15:7 (22.) davon. In der Rittal-Arena war es mittlerweile merklich ruhiger geworden.

Anspiele an Marcus Ahlm sorgten entweder für Torjubel oder einen Siebenmeterpfiff.
Anspiele an Marcus Ahlm sorgten entweder für Torjubel oder einen Siebenmeterpfiff.
Erst zum Ende des ersten Durchgangs fand auch Wetzlar wieder ein Angriffskonzept gegen den THW. Mit dem sprung- und wurfgewaltigen Talent Petar Djordjic musste die Kieler 6:0-Deckung etwas mehr rausrücken, dies bot Platz für Kreisläufer Gregor Werum, der besonders von Timo Salzer immer wieder gesucht und gefunden wurde. Da Wetzlar allerdings in der Defensive trotz Torwartwechsels kein Mittel gegen den konsequenten Kieler Angriffswirbel fand, ergab sich nun ein Torfestival auf beiden Seiten: Binnen vier Minuten erzielten beide Teams jeweils fünf Treffer, Ahlm und Werum schraubten das Ergebnis letztlich auf den Halbzeitstand von 13:21.

Den Hoffnungen der Hessen, zumindest die Niederlage nach Wiederanpfiff im Rahmen halten zu können, wurden schnell zerstört: Omeyer parierte gegen Smoler und Kim Andersson sorgte mit einem Doppelschlag für die erste 10-Tore-Führung. Dieser Abstand wurde in den Folgeminuten beibehalten, auch weil bei Wetzlar endlich Volker Michel seinen ersten Treffer erzielen konnte, während die zuvor lange Zeit makellosen Jicha und Andersson erste Fehlwürfe hatten. Dennoch: Als der THW nach 36 Minuten mit 26:16 in Front lag, glaubte wohl niemand mehr an eine Wende. So gönnte Alfred Gislason seinem Kapitän Stefan Lövgren einen frühen Feierabend und beorderte Dominik Klein auf die vom etatmäßigen Linksaußen so geliebte Spielmacherposition. Einen Bruch im Kieler Angriffsspiel gab es deshalb nicht. Im Gegenteil: Wetzlar lief nun gegen berauschte Kieler ins offene Messer und wurde nach haarsträubenden Fehlern im Aufbauspiel ausgekontert: Andersson, Jicha per Strafwurf, sowie Lundström und Kavticnik per Gegenstoß sorgten für das 30:16 (40.) und für die frühe Auszeit Mudrows.

Nikolai Weber entpuppte sich als Siebenmeterkiller und entschärfte vier Kieler Strafwürfe.
Nikolai Weber entpuppte sich als Siebenmeterkiller und entschärfte vier Kieler Strafwürfe.
Der Wetzlarer Trainer gab seiner Mannschaft auf den Weg, wieder ruhiger und konzentrierter zu Werke zu gehen, die letzten 20 Minuten ordentlich runterzuspielen. Die Kieler kamen ihnen dabei mit weiteren Wechselspielen entgegen, Herdeiro Lucau für den überragenden Rückhalt Omeyer und Christian Zeitz wurden aufs Spielfeld geschickt, wenig später folgten noch Igor Anic sowie die beiden Altenholzer Daniel Wessig und Moritz Weltgen, die erst am Freitag in der Zweiten Bundesliga Nord im Einsatz waren. Trotzdem schmolz der Kieler Vorsprung nicht dahin. Dies lag einerseits am glänzend Regie führenden Dominik Klein, der zudem mit zwei "Wembley"-Toren aufwartete. Andererseits aber auch an einigen guten Paraden Lucaus sowie an spektakulären Treffern von Christian Zeitz wie dem zum 38:24, als er ansatzlos beidfüßig zum Sprungwurf ansetzte und den Ball in die Maschen wuchtete. Und immerhin gab es auf Wetzlarer Seite noch Versöhnliches: Abwehrchef Chalkidis zeigte in Abwesenheit von Kreisläufertalent Weber, dass er auch im Angriff noch Torgefahr ausstrahlen kann. Auch Alois Mraz blühte in der Schlussphase auf, so dass man eine totale Demontage in eigener Halle noch verhindern konnte.

Aus Kieler Sicht aber war der 41:28-Erfolg eine erfreuliche Angelegenheit und zeigte eindrucksvoll, dass man trotz der Ausfälle von Nikola Karabatic, Börge Lund und Andreas Palicka auch auswärts Kantersiege einfahren kann. Die zwei freien Tage nach den Spielen in Skopje und Wetzlar haben sich die Zebras somit redlich verdient. Am Mittwoch aber beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den FC Barcelona - dann auch vielleicht wieder zumindest mit Karabatic und Palicka.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin froh, dass wir hier gewonnen und uns im Vergleich zum letzten Spiel gesteigert haben. Ich hatte heute nicht allzu viele Möglichkeiten, zu wechseln. Die Altenholzer Jungs mit Zweitspielrecht haben noch nicht so häufig mit uns trainiert. Es war deshalb gut, dass Lövgren heute keine Probleme hatte und spielen konnte. Er hat unser Spiel sehr gut geleitet. Deshalb habe ich erst spät gewechselt, das Spiel lief mit einem klasse Thierry Omeyer und einer sehr guten Abwehr gut. Wir waren jetzt lange unterwegs, ich freue mich über die zwei Siege.
HSG-Trainer Volker Mudrow:
Der THW hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Die Kieler werden meiner Meinung nach sehr wahrscheinlich auch wieder die Meisterschaft gewinnen. Für mich ist der THW Kiel zurzeit die beste Mannschaft der Welt. So ist auch das heutige Ergebnis zu erklären, wenngleich ich mir mehr Gegenwehr meiner Mannschaft erhofft hatte, damit der Funke auch auf das Publikum überspringt.
HSG-Manager Rainer Dotzauer:
Wir haben heute nicht gegengehalten und das Spiel erschreckend kampflos abgegeben. Der THW hat stark gespielt, dazu gehören aber auch immer zwei Mannschaften.

[gegenüber den KN:]
Alle reden über die Krise in der Bundesliga, und dann muss man sich so eine Einstellung wie die meiner Mannschaft nicht bieten lassen. Wir müssen uns gewaltig anstrengen im Abstiegskampf.

THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker:
Wir hatten zwei angenehme Tage hier in Wetzlar. Trotzdem hatten wir Respekt vor der HSG, wir wussten schließlich nicht, auf welchem Niveau wir würden spielen können. Natürlich waren wir auch ein bisschen nervös, weil wir heute mit einem Sieg seit einem Jahr unbesiegt sein würden. Aus einer guten Deckung heraus waren wir aber sehr beweglich und torgefährlich. Selbstverständlich war es eine zusätzliche Motivation, dass die Spieler zwei freie Tage für einen Sieg versprochen bekamen. Am Mittwoch, wenn das Training wieder beginnt, hoffe ich dann auch auf Andreas und Nikola, denn am Wochenende steht ja das wichtige Spiel gegen Barcelona an.
HSG-Torhüter Nikolai Weber gegenüber Sportdigital:
Wir haben die Agressivität vermissen und den Gegner frei schießen lassen, von neun bis elf Metern. Da war es schwer für mich, ins Spiel hineinzufinden. Wir hatten uns mehr vorgenommen, wollten die Achse Lövgren - Ahlm stoppen, aber das ist uns über 60 Minuten überhaupt nicht gelungen. Das war mit Sicherheit ausschlaggebend.

Das war heute nicht das, was wir eigentlich können, so schwach sind wir nicht.

[gegenüber den KN:]
Der THW kommt hierher, spult sein Programm ab, und in jedem Herzen schlummert ein THW-Fan. Wir leben eigentlich von unserer Leidenschaft, waren heute aber nur verkrampft.

THW-Spieler Dominik Klein gegenüber Sportdigital:
Es macht Spaß, auch einmal Verantwortung in der Mitte zu übernehmen. Alfred hat uns damit motiviert, dass wir zwei Tage frei bekommen, wenn wir heute gewinnen.
THW-Kapitän Stefan Lövgren gegenüber Sportdigital:
Ich bin über Minis Leistung in der Mitte sehr zufrieden, auch insgesamt zufrieden mit dem Spiel. Meine Adduktoren sind noch problematisch, aber es hat ja gereicht...
HSG-Geschäftsführer Axel Geerken gegenüber den KN:
Bei uns hat Aggressivität gefehlt, aber ich habe mich gefreut, gegen den THW spielen zu dürfen. Auf der halbrechten Position müssen wir nachlegen.
HSG-Rückraumspieler Sven-Sören Christophersen gegenüber den KN:
Wir sind besser als eine Niederlage gegen den THW mit 13 Toren. Wir konnten Marcus Ahlm einfach nicht ausschalten.
THW-Youngster Moritz Weltgen gegenüber den KN:
Der Reisestress ist das kleinste Übel, wenn man für den THW spielen darf. Noch habe ich nicht alle Spielzüge im Blut, aber in der Mannschaft macht es super viel Spaß.
HSG-Rückraumspieler Filip Jicha gegenüber den KN:
[zu der Frage nach einem möglichen "Lagerkoller"):
Sagen wir es mal so: Ich freue mich auf Zuhause. Es war eine schwere Woche, doch wir haben gut gespielt.

12. Spieltag: 16.11.08, So., 15.00: HSG Wetzlar - THW Kiel: 28:41 (13:21)

Logo HSG Wetzlar:
Krasavac (23.-40., 3 Paraden), N. Weber (1.-23., 40.-60., 7/4 Paraden); Schmidt (2/2), Smoler (1), Christophersen (7/1), Salzer (1), Allendorf (n.e.), Jungwirth (1), Mraz (4), P. Djordjic (3), Schneider (n.e.), Michel (1), Chalkidis (3), Werum (5); Trainer: Mudrow
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-40., 15 Paraden), Lucau (40.-60., 6 Paraden); Wessig, Andersson (8), Lundström (5/1), Kavticnik (4/1), Anic (2), Lövgren, Ahlm (5), Weltgen (1/1), Zeitz (3), Klein (3), Jicha (10/4); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Barleben)
Zeitstrafen:
HSG: 3 (Smoler (9.), Christophersen (41.), P. Djordjic (49.));
THW: 2 (2x Ahlm (29.,46.))
Siebenmeter:
HSG: 3/3;
THW: 11/7 (Weber hält Kavticnik (11.), Lövgren (14.), Jicha (41.) und Lundström (51.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 1:2 (4.), 1:5 (7.), 4:5 (9.), 4:8 (15.), 5:8, 5:10, 6:10, 6:13 (21.), 7:13, 7:15, 8:15, 8:16, 9:16, 9:17 (25.), 11:17, 11:19, 12:19, 12:21, 13:21;
2. Hz.: 13:23, 14:23, 14:24, 15:24, 15:26 (35.), 16:26, 16:30 (40.), 18:30, 18:31, 19:31, 19:32, 20:32 (45.), 20:33, 21:33, 21:34, 22:34, 22:25, 23:35, 23:37 (52.), 24:37, 24:38, 27:38 (57.), 27:39, 28:39, 28:41.
Zuschauer:
4412 (ausverkauft) (Rittal-Arena, Wetzlar)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2008

Welten prallten aufeinander

THW beim 41:28 von Wetzlar nie gefordert - Lövgren, Jicha und Ahlm drückten der Partie den Stempel auf
Wetzlar - Der THW Kiel hat seinen fünftägigen "Familienausflug" gestern Nachmittag mit einem faszinierenden Schauspiel in der Handball-Bundesliga beendet. Das 41:28 (21:13) der "Zebras" bei der HSG Wetzlar bot dabei Einblick in die stabile Gemütslage des Teams von Trainer Alfred Gislason, das sich derzeit immun gegenüber jeglichen Widrigkeiten präsentiert.

Lund, Palicka, Karabatic verletzt, Lövgren und Zeitz angeschlagen - das ungewohnte Wort von "Nervosität" in den schwarz-weißen Reihen machte vor dem Anpfiff in der mit 4000 Zuschauern ansehnlich gefüllten RITTAL-Arena die Runde. Doch der an den Adduktoren gehandicapte Kapitän Stefan Lövgren gab Entwarnung, sollte die Geschickedes Rekordmeisters 37 Minuten lang glänzend bestimmen. "Ich habe mich etwas zurückgehalten, mehr gelenkt. Es hat sich gelohnt", sagte der 37-jährige Schwede später.

Unter seiner Regie entwickelte sich eine Partie, in der handballerische Welten aufeinander prallten. Gegen das Tempospiel der "Zebras" mutete das Bemühen der Hessen wie eine Zeitlupe an. Wetzlar waberte unentschlossen zwischen einer zahnlosen 6:0-Deckung und einer inkonsequenten 5:1-Variante, während beim THW zwei Personen der ersten Hälfte ihre Handschrift verpassten. Der wie mühelos treffende Filip Jicha, der siebenmal vor der Pause und am Ende insgesamt zehnmal jubelte. Und besonders Kreisläufer Marcus Ahlm, der sperrte und drückte, an dem gerissen und gezerrt wurde. Fünf Tore und elf Kieler Siebenmeter sprechen für den 30-Jährigen, den THW-Coach Alfred Gislason nach dem Match adelte: "In den letzten Tagen stand ich oft selbst in der Deckung und weiß jetzt, wie schwer es ist, einer Sperre von Ahlm auszuweichen. Er ist wieder der Maßstab für Weltklasse."

Dem musste man sich an diesem Tag uneingeschränkt anschließen. Und irgendwann war es gestern in Wetzlar so, dass bei einer gelungenen Aktion der HSG ein Raunen durch das Rund ging - so ein "Aha-Effekt" darüber, dass hier ja doch noch eine zweite Mannschaft mitspielte.

4000 plus eine Handballmannschaft schauten jedoch meist zu, wie der THW traf - aus vollem Tempo oder aus Positionsspiel, gewaltig oder gewitzt. Kim Andersson drehte nach der Pause mächtig auf, als das zur Pause beim 13:21 bereits entschiedene Spiel bis zum 16:30 (40.) sozusagen "mega-entschieden" wurde. Ein "Mega" verdienten auch die drei Gewalttore von Dominik Klein, der Lövgren in der Rückraum-Mitte ablöste (37.). "Aushilfe" Herdeiro Lucau gelangen ab der 40. Minute sechs Paraden, nachdem sich Thierry Omeyer mit 14 gehaltenen Bällen und einem galaktischen Gegenstoß-Pass auf Henrik Lundström (16:29, 40.) verabschiedet hatte. Und weil ein "Familienausflug" auch den jüngsten "Nachzüglern" Spaß machen soll, schenkte Gislason auch den Altenholzern Moritz Weltgen (ab 52.) und Daniel Wessig (57.) einige Minuten Spielzeit und Weltgen sogar einen (verwandelten) Siebenmeter, nach dem sich die ganze Mannschaft herzlich mit dem 21-Jährigen freute.

Nein, es gab wirklich keinen einzigen Grund, den "Zebras", die seit dem 1. Dezember 2007 in der Bundesliga ungeschlagen sind und es (mindestens) bis zum 3. Dezember bleiben werden, eine angemessene Belohnung zu verwehren. Vom kroatischen Wirt des (Stamm-)Hotels Blankenfeld in Wetzlar gab es für die siebenstündige Heimfahrt im Mannschaftsbus leckere Cevapcici, von der HSG die Punkte ohne nennenswerte Gegenwehr - und von Alfred Gislason trainingsfrei bis Mittwoch.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2008)


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