Für den THW ging es nach dem ungefährdeten
30:25-Sieg bei Metalurg Skopje
in der
Champions League
statt nach Kiel direkt weiter nach Hessen, denn bereits
am Sonntag wartet das nächste schwere Auswärtsspiel.
Um 15.00 Uhr erfolgt in der RITTAL-Arena der
Anwurf zum Gastspiel bei der HSG Wetzlar, die in dieser
Saison auch schon die SG Flensburg-Handewitt ärgern konnte.
Sportdigital zeigt die Partie live über Satellit sowie
im Internet über hbl.tv,
www.kiel-liveticker.de
liefert ebenfalls zeitnahe Informationen zum Spiel.
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Rechtsaußen Avishay Smoler war einer der Seknrechtstarter der vergangenen Saison.
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HSG |
Blickt man auf die
Tabelle der TOYOTA HBL,
scheint das Spiel für die Zebras in Wetzlar nahezu ein
Selbstgänger zu sein. Mit 6:16 Punkten liegt die HSG in
ihrer elften Bundesligasaison wieder einmal dort, wo sie
fast immer zu finden war: Im unteren Tabellendrittel. Auch
wenn der direkte Abstieg durch die finanziellen und personellen
Engpässe in Essen und Stralsund kein Thema sein dürfte, stehen
die Hessen nur einen einzigen Punkt vor dem Relegationsplatz
16, auf dem sich mittlerweile der TSV Dormagen wiederfindet.
Allerdings hatte es das Startprogramm für Wetzlar auch
in sich: In Hamburg, Lemgo, Nordhorn und Gummersbach war
ohnehin kein großer Punktehagel zu erwarten, dafür war die
Mannschaft aber sowohl zum Saisonauftakt in der ColorLineArena
als auch in Köln dicht dran an einer Überraschung. Nicht
eingeplant waren allerdings die Heimniederlage am 2. Spieltag
gegen starke Berliner Füchse, auch die knappe 26:27-Pleite
bei Balingen-Weilstetten hätte vermieden werden können.
Das wahre Potential deutete Wetzlar aber in dieser Saison
auch schon an, feierte überragende Kantersiege gegen Minden
(31:18) und in Stralsund (30:17) und trotzte der SG Flensburg-Handewitt
in der RITTAL-Arena ein 27:27-Unentschieden ab - wenngleich
die Gastgeber sehr viel Glück hatten, dass ein direkter Freiwurftreffer
in letzter Sekunde von Lasse Boesen nicht gewertet wurde. Daher ist man
bei den Hessen frohen Mutes, über kurz oder lang den Tabellenkeller
zu verlassen (siehe auch
Gegnerkurve Wetzlar).
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Nationalspieler Sven-Sören Christophersen ist mit 66/21 Treffern
bester Schütze bei Wetzlar.
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HSG |
Eigentlich sollte der Abstiegskampf auch nie ein Thema für
die Mannschaft von Volker Mudrow werden. So wie in der vergangenen
Saison, als die HSG trotz der vorherigen Abgänge von Weltmeister
Lars Kaufmann (TBV Lemgo), dem griechischen Rechtsaußen
Savas Karipidis (MT Melsungen), Torhüter Valter Matosevic
(Portland San Antonio) und Rückraumshooter Milan Vucicevic
(Wilhelmshavener HV) von Experten schon als Abstiegskandidat
Nummer 1 abgestempelt wurde, dann aber souverän die Klasse
hielt: 14:20 Punkte nach der Hinrunde, die für den Klassenerhalt
"magische 20-Punkte-Marke" bereits nach 24 Spieltagen erklommen.
Die junge Mannschaft mit Kreisläufer Sebastian Weber,
Spielmacher Timo Salzer und Linksaußen Michael Allendorf -
allesamt Perspektivspieler für Heiner Brand - sowie dem
israelischen Rechtsaußen und Publikumsliebling Avishay Smoler
wusste lange zu begeistern. Allerdings ging ihnen zum Saisonende
die Puste aus, 1:19 Punkte aus den letzten 10 Spielen erzürnten
sowohl Mudrow als auch Manager Rainer Dotzauer.
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Spielmacher-Hoffnung Chen Pomeranz wird nach einem Kreuzbandriss
erst zur Rückrunde für Furore sorgen können.
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HSG |
Nichtsdestotrotz hielt man in Wetzlar am Konzept, jungen Spielern
eine hervorragende Perspektive zu bieten, fest. Als Entlastung
für Smoler wurde für die Rechtsaußenposition der 21-jährige
Junioren-Auswahlspieler Peter Jungwirth aus Magdeburg nach
Wetzlar gelotst. Rückraum-Allrounder und Peking-Fahrer
Sven-Sören Christophersen (zuletzt Wilhelmshaven) erhöht die Nationalspielerquote bei
den Hessen weiter und blüht unter seinem alten Förderer Volker
Mudrow wieder richtig auf. Der gerade erst 18-jährige Sohn von Torhüter
Zoran Djordjic, Rückraumtalent Petar Djordjic, sowie Linkshänder
Timo Ludwig aus der eigenen Jugend machen Mudrows "Rasselbande"
komplett. Auf der Spielmacherposition wurde mit dem Israeli
Chen Pomeranz (kam aus Kriens (SUI)) zudem ein echter Hochkaräter
verpflichtet, sein in der Vorbereitung erlittener Kreuzbandriss
versetzte ganz Wetzlar in einen Schockzustand. So hofft Dotzauer
auch auf einen weiteren Qualitätsschub, wenn der Spielmacher nach
der WM-Pause wieder durchstarten kann: "Wenn Chen wieder fit ist,
kann er wie Smoler ein echter Knaller werden." So hat die HSG
mit Timo Salzer derzeit nur einen "echten" Mittelmann in den Reihen,
der aber von Christophersen sowie den Oldies Alois Mraz (30) und
Volker Michel (35) entlastet werden kann. Weiterer personelle
Rückschläge folgten, Mudrow musste in den ersten Wochen der Saison
auch zeitweise auf Sebastian Weber (Bänderriss im Knie), Timm
Schneider (Schulterverletzung) und Michael Allendorf (Bänderriss
im Fuß) verzichten - allesamt Gründe für den vergleichsweise
enttäuschenden Saisonstart. Als sich dann auch noch die mittlerweile
42-jährige Torwart-Legende Zoran Djordjic einen Innenbandriss
zuzog, reagierte man doch noch auf dem Transfermarkt und nahm den
37-jährigen Serben Vladan Krasavac vom Schweizer Meister und
Champions League-Teilnehmer ZMC Amicitia Zürich unter Vertrag
(siehe auch
Gegnerkader Wetzlar).
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Junioren-Nationalspieler Peter Jungwirth kam aus Magdeburg.
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HSG |
Mittlerweile stehen Mudrow bis auf Djordjic und Pomeranz
wieder alle Spieler zur Verfügung, die Mannschaft glaubt nach
getanktem Selbstvertrauen durch den Kantersieg in Stralsund
an ihre Chance, den THW erstmals seit Oktober 2002 wieder zu
besiegen. Kreisläufer Gregor Werum
gibt dann auch die Marschroute vor: "Mit über 4400 Fans im Rücken
gegen die vermeintlich beste Mannschaft der Welt anzutreten, kann
es für einen Handballer eine schönere Herausforderung geben?
Ich glaube nicht! Wir sind bereit und haben uns vorgenommen
den THW ordentlich zu ärgern." Die Kieler sollten also gewarnt
sein, auch wenn der einstige Auswärtsfluch, der auf den Spielen
bei den Hessen lag, längst verflogen ist. In der kleinen
Dutenhofener Sporthalle taten sich die Zebras immer schwer und
gewannen erst im sechten und letzten Anlauf erstmals dort. In
der neuen Spielstätte, der Wetzlarer RITTAL-Arena hingegen,
behielt der THW bislang stets die Oberhand, zuletzt gab es
im Dezember 2007 dank 25 Treffern des Trios
Karabatic,
Andersson und
Ahlm
einen deutlichen
35:26-Erfolg (siehe
auch
Gegnerdaten Wetzlar).
Die Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind
Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Barleben).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.11.2008
"Zebras" morgen ohne Kapitän Stefan Lövgren?
THW-Kader auch in Wetzlar ausgedünnt - Bei Auswärtssieg neuer Bundesliga-Rekord
Kiel - "Zebras" auf Reisen. Drei Tage nach dem
Sieg in der Champions League bei Metalurg Skopje
geht's für Handballmeister THW Kiel morgen (15 Uhr) bei der HSG Wetzlar im
Bundesligaalltag weiter. Das eigene Bett haben Kiels Spieler in der Zwischenzeit
nicht gesehen. Aus Mazedonien ging es gestern via Frankfurter Flughafen direkt
zum nächsten Spielort.
Alfred Gislason hatte den
30:25-Erfolg in Skopje sofort abgehakt. Gleich nach
dem Abendessen verschwand Kiels Trainer in seinem Hotelzimmer, um Video zu
gucken. Der nächste Bundesligagegner war im Laptop als Filmsequenz mit auf
den Balkan gereist. Gislasons Vorgänger
Noka Serdarusic verbrachte schon sein
halbes Leben mit dem Ausspionieren gegnerischer Schwächen vor dem
Computerbildschirm, sein isländischer Nachfolger lässt kaum eine freie Minute
aus, um aus Videoerkenntnissen Pläne für den nächsten Sieg zu schmieden.
Allerdings sind es zur Zeit eigene Sorgen, die Gislason
weit mehr beschäftigen als Stärken und Schwächen der HSG Wetzlar.
Nikola Karabatic, Börge Lund
und Andreas Palicka waren mit Verletzungen
gleich im heimischen Kiel geblieben, in Skopje wuchs das THW-Lazarett
noch weiter an. Christian Zeitz plagen
Rückenbeschwerden, ein dickes Fragezeichen für den Einsatz in Wetzlar steht
aber vor allem hinter Spielmacher Stefan Lövgren.
Der Kopf der "Zebraherde" hat Probleme im Adduktorenbereich.
Stechende Schmerzen meldeten sich erstmals im Abschlusstraining vor
dem Skopje-Spiel. Lövgren wurde geschont und nicht
eingesetzt. Gestern Vormittag hatte sich am Zustand jedoch kaum etwas verändert.
Er könne nicht voraussagen, ob es mit dem Wetzlar- Spiel klappt, sagte der
37-Jährige und zuckte unzufrieden mit den Schultern. "Wie es wirklich aussieht,
kann ich nur unter Belastung feststellen." Sollte der Kapitän erneut ausfallen,
ist Gislason wie schon in Skopje zum Improvisieren
gezwungen.
Alternativen auf der Spielmacherposition sind Dominik Klein
("Ich habe Spaß an dieser Position") und Christian Zeitz,
der seinen Kapitän bereits 2007 im Champions-League-Finale gegen Flensburg
ebenso überraschend wie großartig vertreten hatte. Um den ausgedünnten
Kader aufzufüllen, gibt es heute Abend Verstärkung vom TSV Altenholz.
Daniel Wessig und Moritz Weltgen,
beide mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, reisen den "Zebras" nach ihrem
Zweitligaauftritt in Dessau hinterher. Das sei zwar stressig, so
Wessig, "aber ich freue mich über jede Minute,
in der ich mit den THW-Spielern zusammen sein darf".
Trotz dünner Personaldecke: In der mit 5000 Fans bereits ausverkauften Rittal-Arena
gelten die Kieler gegen das Tabellen-Kellerkind morgen als Favoriten.
Ein Sieg lohnt sich in doppelter Hinsicht: die Tabellenführung würde gefestigt,
außerdem die eigene Statistik weiter verschönt. Gewinnen die Kieler, sind
sie in der Bundesliga ein komplettes Jahr unbesiegt - noch ein Rekord.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.11.2008)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
HSG Wetzlar - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tips:
-
TV: hbl.tv / Sportdigital:
So., ab 14.50 Uhr: HSG Wetzlar - THW Kiel
live aus der RITTAL-Arena
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen HSG Wetzlar - THW Kiel
(geplante Einblendungen um 15.04 Uhr, 15.30 Uhr, 15.45 Uhr, 16.00 Uhr,
16.10 Uhr und in der Schlussphase gegen 16.30 Uhr; Berichte und Stimmen um
17.00 Uhr und am Montagmorgen; Reporterin ist Martina Knief)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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Internet:
Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter
www.kiel-liveticker.de.
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.