THW-Logo
14./15.11.2008 - Letzte Aktualisierung: 15.11.2008 Bundesliga

THW ist am Sonntag in Wetzlar gefordert

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team der HSG Wetzlar.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Wetzlar.
Für den THW ging es nach dem ungefährdeten 30:25-Sieg bei Metalurg Skopje in der Champions League statt nach Kiel direkt weiter nach Hessen, denn bereits am Sonntag wartet das nächste schwere Auswärtsspiel. Um 15.00 Uhr erfolgt in der RITTAL-Arena der Anwurf zum Gastspiel bei der HSG Wetzlar, die in dieser Saison auch schon die SG Flensburg-Handewitt ärgern konnte. Sportdigital zeigt die Partie live über Satellit sowie im Internet über hbl.tv, www.kiel-liveticker.de liefert ebenfalls zeitnahe Informationen zum Spiel.
Rechtsaußen Avishay Smoler war einer der Seknrechtstarter der vergangenen Saison.
Rechtsaußen Avishay Smoler war einer der Seknrechtstarter der vergangenen Saison.
Blickt man auf die Tabelle der TOYOTA HBL, scheint das Spiel für die Zebras in Wetzlar nahezu ein Selbstgänger zu sein. Mit 6:16 Punkten liegt die HSG in ihrer elften Bundesligasaison wieder einmal dort, wo sie fast immer zu finden war: Im unteren Tabellendrittel. Auch wenn der direkte Abstieg durch die finanziellen und personellen Engpässe in Essen und Stralsund kein Thema sein dürfte, stehen die Hessen nur einen einzigen Punkt vor dem Relegationsplatz 16, auf dem sich mittlerweile der TSV Dormagen wiederfindet. Allerdings hatte es das Startprogramm für Wetzlar auch in sich: In Hamburg, Lemgo, Nordhorn und Gummersbach war ohnehin kein großer Punktehagel zu erwarten, dafür war die Mannschaft aber sowohl zum Saisonauftakt in der ColorLineArena als auch in Köln dicht dran an einer Überraschung. Nicht eingeplant waren allerdings die Heimniederlage am 2. Spieltag gegen starke Berliner Füchse, auch die knappe 26:27-Pleite bei Balingen-Weilstetten hätte vermieden werden können. Das wahre Potential deutete Wetzlar aber in dieser Saison auch schon an, feierte überragende Kantersiege gegen Minden (31:18) und in Stralsund (30:17) und trotzte der SG Flensburg-Handewitt in der RITTAL-Arena ein 27:27-Unentschieden ab - wenngleich die Gastgeber sehr viel Glück hatten, dass ein direkter Freiwurftreffer in letzter Sekunde von Lasse Boesen nicht gewertet wurde. Daher ist man bei den Hessen frohen Mutes, über kurz oder lang den Tabellenkeller zu verlassen (siehe auch Gegnerkurve Wetzlar).

Nationalspieler Sven-Sören Christophersen ist mit 66/21 Treffern bester Schütze bei Wetzlar.
Nationalspieler Sven-Sören Christophersen ist mit 66/21 Treffern bester Schütze bei Wetzlar.
Eigentlich sollte der Abstiegskampf auch nie ein Thema für die Mannschaft von Volker Mudrow werden. So wie in der vergangenen Saison, als die HSG trotz der vorherigen Abgänge von Weltmeister Lars Kaufmann (TBV Lemgo), dem griechischen Rechtsaußen Savas Karipidis (MT Melsungen), Torhüter Valter Matosevic (Portland San Antonio) und Rückraumshooter Milan Vucicevic (Wilhelmshavener HV) von Experten schon als Abstiegskandidat Nummer 1 abgestempelt wurde, dann aber souverän die Klasse hielt: 14:20 Punkte nach der Hinrunde, die für den Klassenerhalt "magische 20-Punkte-Marke" bereits nach 24 Spieltagen erklommen. Die junge Mannschaft mit Kreisläufer Sebastian Weber, Spielmacher Timo Salzer und Linksaußen Michael Allendorf - allesamt Perspektivspieler für Heiner Brand - sowie dem israelischen Rechtsaußen und Publikumsliebling Avishay Smoler wusste lange zu begeistern. Allerdings ging ihnen zum Saisonende die Puste aus, 1:19 Punkte aus den letzten 10 Spielen erzürnten sowohl Mudrow als auch Manager Rainer Dotzauer.

Spielmacher-Hoffnung Chen Pomeranz wird nach einem Kreuzbandriss erst zur Rückrunde für Furore sorgen können.
Spielmacher-Hoffnung Chen Pomeranz wird nach einem Kreuzbandriss erst zur Rückrunde für Furore sorgen können.
Nichtsdestotrotz hielt man in Wetzlar am Konzept, jungen Spielern eine hervorragende Perspektive zu bieten, fest. Als Entlastung für Smoler wurde für die Rechtsaußenposition der 21-jährige Junioren-Auswahlspieler Peter Jungwirth aus Magdeburg nach Wetzlar gelotst. Rückraum-Allrounder und Peking-Fahrer Sven-Sören Christophersen (zuletzt Wilhelmshaven) erhöht die Nationalspielerquote bei den Hessen weiter und blüht unter seinem alten Förderer Volker Mudrow wieder richtig auf. Der gerade erst 18-jährige Sohn von Torhüter Zoran Djordjic, Rückraumtalent Petar Djordjic, sowie Linkshänder Timo Ludwig aus der eigenen Jugend machen Mudrows "Rasselbande" komplett. Auf der Spielmacherposition wurde mit dem Israeli Chen Pomeranz (kam aus Kriens (SUI)) zudem ein echter Hochkaräter verpflichtet, sein in der Vorbereitung erlittener Kreuzbandriss versetzte ganz Wetzlar in einen Schockzustand. So hofft Dotzauer auch auf einen weiteren Qualitätsschub, wenn der Spielmacher nach der WM-Pause wieder durchstarten kann: "Wenn Chen wieder fit ist, kann er wie Smoler ein echter Knaller werden." So hat die HSG mit Timo Salzer derzeit nur einen "echten" Mittelmann in den Reihen, der aber von Christophersen sowie den Oldies Alois Mraz (30) und Volker Michel (35) entlastet werden kann. Weiterer personelle Rückschläge folgten, Mudrow musste in den ersten Wochen der Saison auch zeitweise auf Sebastian Weber (Bänderriss im Knie), Timm Schneider (Schulterverletzung) und Michael Allendorf (Bänderriss im Fuß) verzichten - allesamt Gründe für den vergleichsweise enttäuschenden Saisonstart. Als sich dann auch noch die mittlerweile 42-jährige Torwart-Legende Zoran Djordjic einen Innenbandriss zuzog, reagierte man doch noch auf dem Transfermarkt und nahm den 37-jährigen Serben Vladan Krasavac vom Schweizer Meister und Champions League-Teilnehmer ZMC Amicitia Zürich unter Vertrag (siehe auch Gegnerkader Wetzlar).

Junioren-Nationalspieler Peter Jungwirth kam aus Magdeburg.
Junioren-Nationalspieler Peter Jungwirth kam aus Magdeburg.
Mittlerweile stehen Mudrow bis auf Djordjic und Pomeranz wieder alle Spieler zur Verfügung, die Mannschaft glaubt nach getanktem Selbstvertrauen durch den Kantersieg in Stralsund an ihre Chance, den THW erstmals seit Oktober 2002 wieder zu besiegen. Kreisläufer Gregor Werum gibt dann auch die Marschroute vor: "Mit über 4400 Fans im Rücken gegen die vermeintlich beste Mannschaft der Welt anzutreten, kann es für einen Handballer eine schönere Herausforderung geben? Ich glaube nicht! Wir sind bereit und haben uns vorgenommen den THW ordentlich zu ärgern." Die Kieler sollten also gewarnt sein, auch wenn der einstige Auswärtsfluch, der auf den Spielen bei den Hessen lag, längst verflogen ist. In der kleinen Dutenhofener Sporthalle taten sich die Zebras immer schwer und gewannen erst im sechten und letzten Anlauf erstmals dort. In der neuen Spielstätte, der Wetzlarer RITTAL-Arena hingegen, behielt der THW bislang stets die Oberhand, zuletzt gab es im Dezember 2007 dank 25 Treffern des Trios Karabatic, Andersson und Ahlm einen deutlichen 35:26-Erfolg (siehe auch Gegnerdaten Wetzlar).

Die Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Barleben).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 15.11.2008

"Zebras" morgen ohne Kapitän Stefan Lövgren?

THW-Kader auch in Wetzlar ausgedünnt - Bei Auswärtssieg neuer Bundesliga-Rekord
Kiel - "Zebras" auf Reisen. Drei Tage nach dem Sieg in der Champions League bei Metalurg Skopje geht's für Handballmeister THW Kiel morgen (15 Uhr) bei der HSG Wetzlar im Bundesligaalltag weiter. Das eigene Bett haben Kiels Spieler in der Zwischenzeit nicht gesehen. Aus Mazedonien ging es gestern via Frankfurter Flughafen direkt zum nächsten Spielort.

Alfred Gislason hatte den 30:25-Erfolg in Skopje sofort abgehakt. Gleich nach dem Abendessen verschwand Kiels Trainer in seinem Hotelzimmer, um Video zu gucken. Der nächste Bundesligagegner war im Laptop als Filmsequenz mit auf den Balkan gereist. Gislasons Vorgänger Noka Serdarusic verbrachte schon sein halbes Leben mit dem Ausspionieren gegnerischer Schwächen vor dem Computerbildschirm, sein isländischer Nachfolger lässt kaum eine freie Minute aus, um aus Videoerkenntnissen Pläne für den nächsten Sieg zu schmieden.

Allerdings sind es zur Zeit eigene Sorgen, die Gislason weit mehr beschäftigen als Stärken und Schwächen der HSG Wetzlar. Nikola Karabatic, Börge Lund und Andreas Palicka waren mit Verletzungen gleich im heimischen Kiel geblieben, in Skopje wuchs das THW-Lazarett noch weiter an. Christian Zeitz plagen Rückenbeschwerden, ein dickes Fragezeichen für den Einsatz in Wetzlar steht aber vor allem hinter Spielmacher Stefan Lövgren. Der Kopf der "Zebraherde" hat Probleme im Adduktorenbereich. Stechende Schmerzen meldeten sich erstmals im Abschlusstraining vor dem Skopje-Spiel. Lövgren wurde geschont und nicht eingesetzt. Gestern Vormittag hatte sich am Zustand jedoch kaum etwas verändert. Er könne nicht voraussagen, ob es mit dem Wetzlar- Spiel klappt, sagte der 37-Jährige und zuckte unzufrieden mit den Schultern. "Wie es wirklich aussieht, kann ich nur unter Belastung feststellen." Sollte der Kapitän erneut ausfallen, ist Gislason wie schon in Skopje zum Improvisieren gezwungen.

Alternativen auf der Spielmacherposition sind Dominik Klein ("Ich habe Spaß an dieser Position") und Christian Zeitz, der seinen Kapitän bereits 2007 im Champions-League-Finale gegen Flensburg ebenso überraschend wie großartig vertreten hatte. Um den ausgedünnten Kader aufzufüllen, gibt es heute Abend Verstärkung vom TSV Altenholz. Daniel Wessig und Moritz Weltgen, beide mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, reisen den "Zebras" nach ihrem Zweitligaauftritt in Dessau hinterher. Das sei zwar stressig, so Wessig, "aber ich freue mich über jede Minute, in der ich mit den THW-Spielern zusammen sein darf".

Trotz dünner Personaldecke: In der mit 5000 Fans bereits ausverkauften Rittal-Arena gelten die Kieler gegen das Tabellen-Kellerkind morgen als Favoriten. Ein Sieg lohnt sich in doppelter Hinsicht: die Tabellenführung würde gefestigt, außerdem die eigene Statistik weiter verschönt. Gewinnen die Kieler, sind sie in der Bundesliga ein komplettes Jahr unbesiegt - noch ein Rekord.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.11.2008)

 


Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

User-Tipp:

HSG Wetzlar - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • hbl.tv-Logo TV: hbl.tv / Sportdigital:
    So., ab 14.50 Uhr: HSG Wetzlar - THW Kiel
    live aus der RITTAL-Arena

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen HSG Wetzlar - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 15.04 Uhr, 15.30 Uhr, 15.45 Uhr, 16.00 Uhr, 16.10 Uhr und in der Schlussphase gegen 16.30 Uhr; Berichte und Stimmen um 17.00 Uhr und am Montagmorgen; Reporterin ist Martina Knief)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet:
    Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


(14./15.11.2008) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite