13./14.11.2008 - Letzte Aktualisierung: 14.11.2008 | Champions League |
Update #2 | KN-Spielbericht, Zebra-Splitter der KN, Stimmen, Spielbericht, Fotos und Statistik ergänzt... |
Vid Kavticnik war sicher "vom Punkt" und erzielte 9/5 Treffer. |
Der THW trat in der ersten Halbzeit mit Dominik Klein als Spielmacher auf. |
Die Partie blieb aber insgesamt weiterhin zerfahren, zumeist ideenlos agierten beide Angriffsreihen. Nur selten ließen die Zebras ihr Potenzial durchblicken, so beispielsweise beim feinen Anspiel von Andersson hinterm Rücken auf Kavticnik zum 12:8 oder Lundströms Treffer aus spitzestem Winkel zum 14:11. Als kurz vor der Pause auch endlich Filip Jicha nach sechs Fehlversuchen seinen ersten Treffer erzielte und auf 15:11 erhöhte, schien der THW endgültig auf der Siegerstraße und auf den Einsatz von Stefan Lövgren auch in der zweiten Halbzeit verzichten zu können. Allerdings bekam der Tscheche wenig später noch eine Zeitstrafe, so dass Metalurg und die Zuschauer nach dem Anschluss durch Mirkulovski beim Halbzeitstand von 12:15 noch hoffen konnten, nach dem Wechsel in Überzahl noch einmal heranzukommen.
Thierry Omeyer zeigte erneut größtenteils eine starke Leistung und parierte unter anderem drei Siebenmeter. |
Kim Andersson war viermal erfolgreich. |
Am Ende konnte Metalurg zwar noch um drei Tore verkürzten, Einfluss auf die Konstellation in der Gruppe C hatten diese Tore aber nicht mehr. Die Kieler haben auch ohne Karabatic, Lund, Palicka und Lövgren ihre weiße Weste behalten können, auch wenn sie in Mazedonien kein Handball-Feuerwerk gezündet hatten. Am Ende zählen die zwei Punkte, die man nach Deutschland zurücknimmt. Nach Kiel geht es für die Zebras allerdings noch nicht, denn die Mannschaft wird sich direkt in Hessen auf die schwere Bundesligapartie am Sonntag bei der momentan auftrumpfenden HSG Wetzlar vorbereiten. Dort muss sich der THW steigern, wenn er in der Bundesliga weiter ungeschlagen bleiben möchte.
Im zweiten Spiel der Gruppe C besiegte der FC Barcelona (ESP) mit Rückkehrer Iker Romero die Norweger von Drammen HK deutlich mit 38:27 (17:11) (siehe ausführlicher Spielbericht). Damit kommt es am Sonntag, den 23. November in der Sparkassen-Arena zum erhofften Endspiel um den Gruppensieg zwischen Kiel und Barcelona - und natürlich auch um zwei Punkte für die Hauptrunde.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Wichtig und gut war der Sieg und dass wir es uns erlauben konnten, Stefan Lövgren zu schonen. Ausschlaggebend war die gute Deckung mit einem starken Omeyer. Schön, dass es im Angriff ohne "Löwe" einigermaßen klappte. Dominik Klein und später "Zeitzi" haben ihn ordentlich ersetzt. Unsere Angriffsvariante in der zweiten Halbzeit mit zwei Kreisläufern zahlte sich aus.
Wichtig ist, dass wir einen Sieg mit nach Hause bringen, und das mit dem Handicap, dass Lövgren und Zeitz angeschlagen waren. Wichtig ist natürlich auch, dass alle gesund geblieben sind.
Ich habe mich gefreut, die Chance zum Spielen bekommen zu haben. Die Stimmung in der Halle war sehr aufgeheizt, wir sind aber ruhig geblieben. Es ist immer schön, ein Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen.
Ich freue mich jedes Mal über Spielanteile auf der Spielmacherposition, da bin ich gerne. Die Entscheidung fiel wegen Zeitzis Verletzung sehr kurzfristig, aber es ging ganz gut. Die Atmosphäre in der Halle war sehr hektisch. Wir haben den Hexenkessel mit unserer klaren Führung aber wieder leise gemacht.
Der HSV Hamburg konnte sich am Sonntag vorzeitig den Gruppensieg in der Gruppe D sichern. Beim slowakischen Club Tatran Presov feierte Nationalspieler Pascal Hens sein Comeback. Hamburg siegte souverän mit 35:26 (17:13) und nimmt vier Punkte aus den beiden Spielen gegen die ebenfalls qualifizierten Kopenhagener in die Hauptunde mit.
Ebenfalls am Sonntag stieg in der Campushalle in Flensburg das entscheidende Duell in der Gruppe F. Die SG rang dabei KC Veszprem aus Ungarn mit 32:29 (15:15) nieder, revanchierte sich für die 28:29-Hinspielniederlage und sicherte sich damit ebenfalls den Gruppensieg. Ob Flensburg mit 2 oder 4 Pluspunkten in die Hauptrunde einzieht, entscheidet sich am kommenden Wochenende in Veszprem: Verlieren die Ungarn gegen Haukar Hafnarfjördur, so zieht der deutsche Vizemeister mit zusammen mit den Isländern in die Hauptrunde ein. Anderenfalls schaffen Flensburg und Veszprem mit je 2:2 Punkten den Einzug in die zweite Gruppenphase.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Auch drei der vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup stiegen am Wochenende in den Europapokal ein. Einzig der VfL Gummersbach hat noch eine Woche Pause und absolviert beide Partien gegen Fram Reykjavik (ISL) in Deutschland am 21.11. und 23.11.
Im EHF-Pokal gewann der SC Magdeburg sein Hinspiel beim HC Kehra in Estland mit 29:24 (13:14) und hat damit beste Chancen, am kommenden Samstag (22.11.) in eigener Halle das Achtelfinale zu erreichen. Auch der TBV Lemgo ist standesgemäß mit einem Auswärtssieg in den Wettbewerb gestartet. Beim ASK Riga in Lettland siegten die Lipperländer souverän mit 40:32 (23:13), das Rückspiel findet bereits am kommenden Mittwoch (19.11.) statt.
Im Pokalsieger-Cup gewann der amtierende EHF-Pokalsieger HSG Nordhorn seine Auftaktpartie am Samstag beim ukrainischen Club HC "Bydivelnik Brovary" mit 23:21 (12:11) und kann im Rückspiel am Freitag (21.11.) den Achtelfinaleinzug perfekt machen. Dort würde dann ein Gruppendritter der Champions League auf die Grafschafter warten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2008
Umgerechnet 1,50 Euro zahlen mazedonische Handball-Fans, um Spiele auf Topniveau in der europäischen Königsklasse sehen zu dürfen. Ein Bruchteil des Eintrittgeldes von Kiel und anderswo. Die ersten Minuten der Partie waren indes auch keinen Cent mehr wert. Nicht, weil sie aus Sicht des deutschen Meisters im Prinzip nur statistischen Wert besaß und halbherzig angegangen worden wäre. Nein, der THW suchte vergeblich seinen Rhythmus, und die Gastgeber erstarrten offensichtlich in Ehrfurcht vor dem berühmten Gast. So dauerte es nach allerlei Fehlversuchen auf beiden Seiten fünf Minuten, ehe das erste Tor fiel. Es war ausgerechnet Henrik Lundström nach einem Tempogegenstoß vergönnt, dem Geburtstagskind. Der Schwede feierte gestern fernab der Heimat seinen 29. Ehrentag.
Lundström stand in der Startaufstellung, weil Linksaußen-Kollege Dominik Klein den Spielmacher geben musste. Der Grund: Am Morgen klagte Stefan Lövgren über Schmerzen im Adduktorenbereich. Trainer Alfred Gislason schonte seinen Kapitän, am Sonntag steht in Wetzlar ein wichtiges Bundesligaspiel bevor. Der Regiestuhl musste also neu besetzt werden. Die Alternativen, Nikola Karabatic und Börge Lund, waren indes verletzt zu Hause geblieben - der dritte Lövgren-Ersatz wäre Christian Zeitz gewesen. Ging aber auch nicht: "Zeitzi" hatte Probleme, der Rücken. Also musste Klein ran.
Dass die beiden einzigen mitgereisten THW-Fans, Wilfried Scholz (52) und Heinz Wolf (58), dennoch bald eine deutliche Kieler Führung beklatschen durften, lag zum einen an der guten Kieler Deckung. Vor allem aber an Torhüter Thierry Omeyer, der phasenweise Weltklasse bot, drei Siebenmeter unschädlich machte, mehrfach Doppelparaden zeigte und sich bei Eins-gegen-Eins-Situationen zum Titanen aufschwang. Zum anderen war es in der ersten Halbzeit Kim Andersson, der selbst wichtige Tore über die zweite Welle erzielte und zudem Kreisläufer Marcus Ahlm mit vielen guten Vorlagen fütterte. Verlass war zudem auf Vid Kavticnik. Neun Mal traf er insgesamt und fünf Mal bei fünf Versuchen vom Siebenmeterpunkt; Kiels Rechtsaußen hatte einen Sahnetag erwischt. So legten der THW bald eine Vier-Tore-Führung vor, die nach 36 Minuten beim 20:14 komfortabel wurde.
Die "Zebras" machten es dann selbst wieder spannend, luden Skopje mit einem Fehlerfestival, an dem Filip Jicha die Erste Geige spielte, zur Aufholjagd ein und drehten den Lärmpegel der Arena erneut auf volle Lautstärke. Beim 22:20 schien das Spiel zu kippen, doch Metalurg "verweigerte", und der THW fand zu seinem Spiel zurück. Igor Anic traf vier Mal sehenswert, außerdem blieb Kavticnik torhungrig, und Daniel Wessig half mit, die Abwehr zu stabilisieren. Weil Jicha seine zweite Zeitstrafe kassiert hatte, durfte Kiels 20-jähriger Jungspund ab der 45. Minute ran. Er nutzte seine Chance, in einem Spiel, das bald vergessen ist.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2008
Hilfestellung - Der trotz einiger Ausrutscher bisher weiterhin als härtester THW-Meisterschaftskonkurrent gehandelte HSV Hamburg muss seine Saisonziele nach der Niederlage in Balingen wohl endgültig korrigieren. Acht Punkte Rückstand auf den Meister sind zuviel. Die "Zebras" verfolgten den HSV-Ausrutscher in der Lobby ihrer Fünf-Sterne-Herberge Aleksandar Palace in Skopje, per SMS und Live-Ticker. Nach der Freude über die Balinger Hilfestellung gab es nur ein Thema: Was wird in Hamburg mit Trainer Martin Schwalb? Und: Wird gar Ex-THW-Coach Noka Serdarusic HSV-Feuerwehrmann?
Zwischenlandung - Nach der Partie in Skopje durften die "Zebras" ausschlafen. Der Rückflug nach Deutschland startete erst gegen 17 Uhr. Ziel ist allerdings nicht Kiel, sondern Wetzlar. Nach der Zwischenlandung in Wien landet der THW-Tross in Frankfurt, von dort geht es per Bus nach Mittelhessen. Alfred Gislason hat für morgen (15 Uhr) eine Trainingseinheit angesetzt, die übereinstimmt mit der Anwurfzeit beim Punktspiel am Sonntag gegen die HSG Wetzlar.
Odyssee - Daniel Wessig (20), THW-Rückraumspieler mit Zweitspielrecht für den TSV Altenholz, ist wegen der "Zebra"-Verletztenmisere zur Zeit Dauergast in beiden Kadern. Der Wandel zwischen den Welten ist aufwendig; Wessigs Odyssee der vergangenen Tage im Zeitraffer: Mittwoch Abflug mit dem THW nach Skopje, Donnerstag Spiel in der Champions League, heute Rückflug nach Deutschland, Landung in Berlin und per Mietwagen nach Dessau: Punktspiel mit dem TSV Altenholz in der Zweiten Liga, anschließend nach Kiel. Sonnabend gemeinsam mit Moritz Weltgen im Flugzeug nach Frankfurt, von dort nach Wetzlar, um dort den THW-Kader für das Sonntagsspiel aufzufüllen.
TV-Gast - Uwe Schwenker ist am Sonntag TV-Gast des N3-Sportclubs (22.45 Uhr). Gefragt ist er dort aber weniger als THW-Manager, sondern als Vizepräsident der HBL zum Thema "Finanzprobleme in der Handball-Bundesliga".
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2008)
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