08./09.10.2008 - Letzte Aktualisierung: 09.10.2008 | Champions League |
Update #2 | KN-Spielbericht, Stimmen, Fotos, Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Dominik Klein war mit acht Treffern bester Schütze der Partie. |
Igor Anic zeigte am Kreis eine gute Partie. |
Vid Kavticnik war siebenmal erfolgreich. |
Thomas Larsson sah in der 26. Minute nach dritter Zeitstrafe die rote Karte. |
Bard Nordhagen (hier mit der Nummer 10) war mit 7 Toren der erfolgreichste Schütze Drammens. |
Daniel Wessig kam in Drammen zu seinen ersten beiden Champions-League-Toren. |
Letztlich siegte der THW souverän mit 39:29 und kann nach dem zweiten Erfolg schon fast für die Hauptrunde der Königsklasse buchen. Immens wichtig wird dennoch die nächste Partie in der Champions League, da das Ergebnis des Spiels am 19. Oktober in Barcelona bereits in die zweite Gruppenphase übernommen wird - sofern die beiden Favoriten die ersten beiden Plätze der Gruppe C unter sich ausmachen. Bis zum neuerlichen Duell im "Palau Blaugrana" stehen für die Zebras allerdings noch zwei Bundesligaspiele bei MT Melsungen (Samstag) und gegen die Füchse Berlin (Dienstag) auf dem Programm.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Das war ein großes Erlebnis für meine Mannschaft. Wir sind für das Kieler Niveau einfach nicht gut genug. Der THW ist besser als Barcelona.
Es war wichtig, dass ich einigen Spielern eine Pause gönnen konnte. Börge Lund hat sehr gut gespielt, besonders in der Abwehr.
Ein bisschen kam für mich hier Heimatgefühl auf. Wir waren diszipliniert. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung im Angriff. Aber die Halben von Drammen haben zu viele Tore gegen uns geworfen.
Egal wer auf dem Parkett steht, jeder gibt alles. Dieses Spiel war darum eine Bestätigung dafür, wie wir arbeiten. Es macht einfach Spaß, egal mit wem.
Ein super Gefühl! Zuerst war die Aufregung natürlich groß. Aber dann habe ich bei meiner Premiere sogar Tore geworfen.
Das war normal und hätte Drammen auch mit mir und Glenn Solberg genau so passieren können. So ist die Mentalität von Kiel: Kein Tralala, sondern immer 100 Prozent.
Am Donnerstag wird die SG Flensburg-Handewitt ihr zweites Spiel in der Gruppe F absolvieren. Nach der knappen Niederlage am Sonntag in Veszprem ist nun in der Campushalle unbedingt ein Sieg nötig. Gegner ist der isländische Meister Haukar Hafnarfjördur, der mit einem knappen Sieg über Zaporozhye (UKR) in den Wettbwerb startete. Der Anwurf ist um 19 Uhr, Eurosport überträgt diese Partie live.
Im Spitzenspiel der Gruppe D treffen am Samstag die beiden am ersten Spieltage siegreichen Vereine aufeinander: Der dänische Meister FC Kopenhagen mit den ehemaligen Zebras Steinar Ege, Pelle Linders und Martin Boquist empfängt ab 16.10 Uhr den HSV Hamburg, Eurosport überträgt live.
Am Sonntag um 17.15 Uhr treten die Rhein-Neckar Löwen bereits zum zweiten schweren Auswärtsspiel an: Nach dem Punktgewinn in der Vorwoche in Zagreb ist man in der nächsten Schlüsselpartie der Gruppe H beim ungarischen Club SC Szeged zu Gast. Auch diese Begegnung wird auf Eurosport übertragen.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2008
Würde es nicht regnen und sowieso schon nachmittags abendlich dämmern, man könnte angeblich die Lachse springen sehen. Dort, wo der Fluss Drammenselva in den Drammensfjorden mündet. Auf dem Handball-Spielfeld ließen die "Zebras" aus Kiel gegen den Außenseiter aus Drammen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass ihnen der Zwei-Punkte-Fisch an diesem Tag nicht mehr vom Haken rutschen sollte. THW-Coach Alfred Gislason schickte eine Start-Sieben mit Igor Anic, Börge Lund in der Rückraum-Mitte und Christian Zeitz auf das Feld, schonte Marcus Ahlm und Stefan Lövgren - und sollte nicht enttäuscht werden. Beim 6:7 (9.) und 8:10 (15.) wurde es in dem komischen Backsteinbau zum letzten Mal knapp. Doch es war förmlich spürbar, wann der THW das Tempo forcierte, aggressiv kreuzte und den Gegner mit seiner eigenen Waffe schlug, das Spiel in die Breite zog. Von den entstehenden Freiräumen profitierten zunächst besonders die Außen, Dominik Klein traf vor der Pause sieben-, Vid Kavticnik sechsmal. Aber auch Filip Jicha, Börge Lund und Zeitz warteten geduldig auf ihre Chancen. Zu nennen sind dabei Zeitz' sehenswerter Dreher zum 15:10 (22.) oder ein schönes Anspiel auf Klein (22:15, 28.).
In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild: Auf der einen Seite "Jugend forscht" mit einem DHK-Linksaußen Anders Tverdal, der trotz seiner 20 Lenze eher daherkam wie die 15-jährige Version des Zauber-Lehrlings Harry Potter, dessen Tricks an diesem Tag allerdings wirkungslos verpufften. Also blieb Drammen nur das Spiel über den Rückraum. Doch eine zusätzliche Schwächung bedeutete schon früh (26.) die Hinausstellung nach der dritten Zeitstrafe des überaus auffälligen und viermal erfolgreichen Halblinken Thomas Larsson - eine Mischung aus Übermut und mangelndem Fingerspitzengefühl des ansonsten kaum geforderten Schiedsrichter-Gespanns. Dennoch, insgesamt 18 Treffer gelangen den norwegischen Halben, der variantenreiche Bard Nordhagen traf allein siebenmal und sprach hinterher fröhlich von einem "einstündigen Handball-Unterricht auf höchstem Niveau".
Die 1391 Anwesenden, darunter eine robuste Fanschar mit 47 Kielern, beklatschte dennoch jede gelungene Aktion ihrer Mannschaft frenetisch. Hinterließ jedoch auch die Frage, wie, wann oder mit wem sich die zweite Hälfte der Drammenshallen denn eigentlich füllen ließe. Viele Aktionen jedenfalls hätten ein größeres Publikum verdient gehabt, woran ausdrücklich auch der Gastgeber mit einigen frechen Kempa-Tricks seinen Anteil hatte.
Doch im zweiten Abschnitt ließen sich die "Zebras" den Zehn-Tore-Vorsprung trotzdem nicht mehr aus dem Netz stehlen. "Von Beginn an konzentriert" nannte Alfred Gislason das, was er sah und gab seinen Schützlingen für heute frei. Heute früh geht es von Oslo zurück nach Hamburg. Einzig Lund nimmt einen späteren Flieger und hat vorher noch einen Termin beim Arzt der norwegischen Nationalmannschaft.
Ein Auftritt ohne Enttäuschungen also, bei dem irgendwie alle ihre Sache gut machten. Ahlm-Vertreter Igor Anic mit beherzten fünf Toren ebenso wie Torwart Andreas Palicka, der Thierry Omeyer die elf Paraden aus dem ersten Abschnitt im zweiten kurzerhand nachmachte. Einen besonders breiten Flugzeug-"Sessel" wird heute wohl Daniel Wessig benötigen. In der 43. Minute feierte der 20-Jährige, der ansonsten für die Altenholzer-"Wölfe" auf Torejagd geht, seine internationale THW-Feuerprobe und durfte zwei Treffer (mit viel Traute) bejubeln. "Bis auf ein paar Kleinigkeiten, bin ich zufrieden", strahlte Wessig später am Ende eines Angelausflugs an den norwegischen Drammensfjorden.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2008)
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