30.09./01./02.10.2008 - Letzte Aktualisierung: 02.10.2008 | Champions League |
Update #2 | KN-Vorbericht vom 02.10., KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team von Metalurg Skopje: Erster Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Filip Lazarov ist der jüngere Bruder von Kiril.
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Für die beiden Außenpositionen wurden der 23-jährige Linskaußen Vlado Nedanovski und Aleksandar Jovic (34) vom größten Konkurrenten Vardar abgeworben. Einen "dicken Fisch" hatte Metalurg kurz darauf an der Transfer-Angel: Eigentlich sollte der ehemalige Bundesligaprofi Sergej Pogorelov (34) aus Algeciras unter Vertrag genommen werden. Bei Olympia 2000 in Sydney hatte er mit der russischen Nationalmannschaft die Goldmedaille gewonnen - doch Pogorelov bestand den medizinischen Test nicht. An seiner Stelle holte man mit Aleksandar Stanojevic einen serbischen Halbrechten. Der 24-jährige, früher in Gummersbacher Diensten, kann auch auf Rechtsaußen eingesetzt werden. Zudem erhielt sein Landsmann, der 2,05 Meter lange Linkshänder Milan Ivanovic vom slowenischen Gold Club Kozina, in Skopje einen Vertrag über zwei Jahre. Im Kader der Mazedonier ist Filip Lazarov (23) besonders bekannt. Der jüngere Bruder des Weltklasse-Halbrechten Kiril Lazarov agiert auf der Königsposition. Nach einem Intermezzo beim Budapester Klub Pler Airport war der Zweimeter-Mann zu Metalurg zurückgekehrt. Gleiches gilt für Nationaltorhüter Borko Ristovski, der zwischenzeitlich in Spanien (Teucro, Algeciras) tätig war.
Spielmacher Filip Mirkulovski.
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In der eigenen Liga hat Metalurg einen ähnlichen Start wie der THW in der Bundesliga hingelegt: In der mazedonischen Super League sind bislang vier Spieltage absolviert. Metalurg führt das Klassement nach drei Siegen und einem Unentschieden mit zehn Punkten und einer Tordifferenz von 121:92 (+29) an. Der größte - aber eigentlich auch einzige - Konkurrent um den nationalen Titel, Stadtrivale Vardar, folgt dem Meister mit ebenfalls zehn Zählern aber einer etwas schlechteren Tordifferenz (+25) auf den Fersen.
Wie schon im Vorjahr traf Metalurg gleich zum Saisonauftakt am 17. September auf Vardar Pro in dessen Halle "SRC Kale". Und einmal mehr gab es keinen Gewinner. Damit teilte man bereits im vierten der letzten fünf Derbies die Punkte. Vardar Pro, von Veselin Vujovic trainiert, führte zur Pause schon mit 15:10, konnte aber den Sieg nicht über die Zeit retten. Für den Gegner der Kieler traf der serbische Regisseur Ivan Smigic in elf Versuchen 9/1 Mal.
Mittelmann Ivan Smigic rettete Metalurg einen Punkt im Derby gegen Vardar.
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In Durchgang vier traf Metalurg am 27. September zu Hause auf VV Tikves 06 aus Kavadarci und gewann nach ausgeglichener erster Halbzeit (13:12) noch hoch überlegen mit 32:20. Diese Partie war für Shundovskis Mannen gleichzeitig die gelungene Generalprobe vor der Reise an die Ostsee.
Bester Schütze in Reihen des mazedonischen Meisters in der Qualifikation zur diesjährigen Champions League ist der frühere Gummersbacher Halbrechte Aleksandar Stanojevic mit 17 Treffern. Weitere torgefährliche Spieler sind die Spielmacher Filip Mirkulovski und Ivan Smigic sowie der Neuzugang auf Rechtsaußen, Aleksandar Jovic.
Rechtsaußen Aleksandar Jovic.
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Schiedsrichter in der Sparkassen-Arena-Kiel sind die Letten Zigmars Stolarovs und Renars Licis. EHF-Delegierter ist der Däne Allan Lund. Eurosport zeigt Live-Einblendungen von der Partie, legt aber den Schwerpunkt der Übertragung auf die Partie des HSV Hamburg gegen Tatran Presov.
(Christian Robohm / Dr. Oliver Schulz)
Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:
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Links: | Gegnerdaten RK Metalurg Skopje (MKD) | Gegnerkader RK Metalurg Skopje (MKD) | Homepage | CL-Homepage Gegnervorstellung |
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Die Gastgeber sind gezwungen, auf ihren gefährlichsten Mann - Regisseur Steffen Stegavik - zu verzichten, der sich am vergangenen Donnerstag im Training einen Finger gleich an zwei Stellen brach. Das wohl größte Talent des norwegischen Handballs war erst zu Saisonbeginn von Elverum nach Drammen gewechselt, um dort die Nachfolge von Glenn Solberg anzutreten. Stegavik wollte sich eigentlich in der Königsklasse deutschen und spanischen Spitzenvereinen empfehlen. Da er jedoch mit einer sechswöchigen Pause zu rechnen hat, wird der mehrfache Torschützenkönig der norwegischen Liga auch eine Woche später gegen den THW Kiel nicht mitmischen können.
Auf Seiten Barcelonas leidet Iker Romero unter einer Bänderverletzung des rechten Ellenbogens, die er sich während der Olympischen Spiele in Paking zugezogen hatte. Steuerte der Baske jüngst im Ligaspiel gegen CAI Aragon noch einen Treffer bei, entschied der medizinische Stab des katalanischen Spitzenklubs einen Tag später, seinen Wurfarm drei Wochen lang ruhig zu stellen. Romero - wie Stegavik letztjähriger Torschützenkönig der Liga - muss eine zweimonatige Zwangspause einlegen.
(Dr. Oliver Schulz)
Der HSV Hamburg beginnt seine Champions League Saison zeitgleich mit dem THW: Am Donnerstabend um 19.30 Uhr empfängt der letztjährige Halbfinalist in Gruppe D den slowakischen Meister Tatran Presov in der Alsterdorfer Sporthalle. Eurosport überträgt diese Partie live.
Die Rhein-Neckar Löwen beginnen ihr erstes "Abenteuer Königsklasse" gleich bei einem der Topfavoriten dieser Saison. Am Samstag spielt die Mannschaft von Wolfgang Schwenke beim kroatischen Meister RK Zagreb um Superstar Ivano Balic. Der Anwurf erfolgt um 17.45 Uhr, Eurosport2 übertragt live.
Erst am Sonntag startet die SG Flensburg-Handewitt. In Gruppe F tritt der Vizemeister auswärts auf KC Veszprem aus Ungarn. Die Partie, die von Eurosport übertragen wird, wird um 17.15 Uhr angepfiffen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 01.10.2008
Er muss es wissen, er hat über den Tellerrand geschaut. Sechs Jahre lang war er in Frankreich, blühte im Tor von Villefranche auf, rühmt sich heute damit, in der Serie 2004/2005 sogar mehr Bälle angehalten zu haben, als Kiels Schlussmann Thierry Omeyer (damals Montpellier HB).
Dennoch kehrte er im Sommer in seine Heimat zurück. Das Heimweh. Die Serie begann für den HC Metalurg genau so, wie es Danilo Brestovac und alle Experten erwartet hatten - mit drei klaren Siegen gegen eher namenlose Kontrahenten und einem Krimi. Gegen den Lokalrivalen Vardar rettete der amtierende mazedonische Meister erst fünf Sekunden vor Schluss das 27:27-Remis.
Angesichts der mangelnden, nationalen Herausforderungen ist es kein Wunder, dass für die Metalurg-Ballwerfer die Champions League wie eine Erlösung erscheint. Sechs Spiele auf hohem Niveau - das möchte sich niemand entgehen lassen. Der Gast aus Skopje kommt in Bestbesetzung nach Kiel. "Das ist eine sehr gute Gelegenheit, uns mit einem Giganten des europäischen Handballs zu vergleichen", fiebert Kreisläufer Goran Gjorgonoski bereits seit Wochen der Kieler Atmosphäre mit ihren 10 000 Zuschauern entgegen. Und Danilo Brestovac spricht sogar Undenkbares aus: "Es wäre ein Traum, einem großen Favoriten ein Bein zu stellen."
Ein Selbstvertrauen, das die aktuelle Aufbruchstimmung in Mazedoniens Hauptstadt widerspiegelt. Zum ersten Mal seit 1999 schaffte das Balkanland die Qualifikation zur Weltmeisterschaft, schaltete in der neuen, 5000 Zuschauer fassenden, Arena "Boris Trajkovski" Island aus, und trifft im Januar unter anderem auf die DHB-Auswahl. Vardar stellt mit Veselin Vujovic den Nationaltrainer, Metalurg sieben Nationalspieler. Dazu gesellen sich der Georgier Revaz Chanturia und der Ukrainer Oleg Maltsew. Die Qualifikation zur Königsklassen-Vorrunde verlief eher holprig als souverän. Mit den Leistungen gegen den türkischen Vertreter aus Izmir war der neue Trainer Zvonko Sundovski nicht zufrieden. "Einige unserer Stammspieler waren weit von ihrer Bestform entfernt", kritisierte er. "So können wir in der Champions League keine guten Ergebnisse erzielen." Denn dort möchte man hinter Kiel und Barcelona den dritten Rang erreichen. Der garantiert die Teilnahme am europäischen Pokalsieger-Wettbewerb - und für Danilo Brestovac weitere Abwechslung zum langweiligen Alltag in der mazedonischen Liga.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 01.10.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2008
Der Gast habe sich gar nicht gemeldet, und auch von BSB Izmir, dem Qualifikationsgegner Skopjes, sei trotz mehrfacher Bitte kein Material eingegangen. Wertlos seien die Aufnahmen, die 2006 entstanden waren, als RK bei seiner Champions-League-Premiere die Vorrundengruppe mit der SG Flensburg teilte. "Heute steht eine komplett andere Mannschaft auf dem Parkett", weiß Gislason. Der erste Auftritt von Metalurg in der Königsklasse endete übrigens mit einem 0:12-Punkte-Desaster. Gegen Flensburg gab es deutliche 24:43 und 29:37-Klatschen. Dennoch: Metalurg zu unterschätzen und schon mit dem HSV-Punktspiel vom kommenden Sonntag im Hinterkopf auf das Parket der Sparkassen-Arena einzulaufen, könnte mit einer Blamage enden. Der mazedonische Meister, der die Tabelle im eigenen Land erneut anführt, mischte in der vergangenen Saison die Konkurrenz im EHF-Cup (Sävehof, Granollers) auf und wurde erst im Viertelfinale vom slowenischen Meister Koper gestoppt. Außerdem: acht Spieler von Metalurg-Trainer Svonko Shundovski bilden das Gerüst der Nationalmannschaft. Und die warf im Juni in zwei Qualifikationsspielen den Olympia-Zweiten Island aus dem WM-Turnier 2009 in Kroatien. "Da muss viel Qualität im Team stecken", vermutet Kiels isländischer Trainer. Gislason hat seinen gesamten Kader zur Verfügung, allerdings zwickt bei Stefan Lövgren der rechte Oberschenkel, und Henrik Lundström hat Probleme mit einer Wadenverhärtung.
Nikola Karabatic erwartet vor allem im Rückspiel hartnäckigen Widerstand. "In eigener Halle ist Skopje eine ganz harte Nuss", sagt Kiels Welthandballer des Jahres. Am vergangenen Sonnabend feierte er beim 32:27 über Gummersbach sein erfolgreiches Comeback. "Gottseidank ist die Zeit des Zuschauens vor dem Fernseher und der Tribüne vorüber. Auf dem Spielfeld ist Handball am schönsten." Karabatic brachte aus Peking neben Olympiagold eine Knochenabsprengung im Ellbogen des Wurfarmes mit nach Hause. Seitdem hielt er sich mit Lauftraining fit und war zweimal bei der Familie in Frankreich. Am 23. September stieg er ins Mannschaftstraining ein: die ersten Einheiten unter seinem neuen Trainer Alfred Gislason. "Er macht Vieles anders als Noka Serdarusic", sagt der 24-Jährige, "aber jeder Trainer hat seine eigenen Methoden." Den Kontakt zu seinem ehemaligen Coach pflegt er. "Ich telefoniere mit Noka und habe ihn nach seiner Rückenoperation im Krankenhaus besucht."
Vor allem freue er sich, wieder im Team zu sein, der Einstieg mit dem Sieg in Gummersbach sei perfekt gewesen, und die Rückfahrt im Kreise seiner Freunde eine wahre Freude. Schmerzen im Ellenbogen sind indes ständiger Begleiter. "Jeder Wurf tut weh, ich glaube, dass ich irgendwann operiert werden muss." Befürchtungen, die Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker nicht teilt. Es sei normal, dass der Arm noch schmerze, erklärt Brandecker. "Nikola muss jetzt viel Geduld aufbringen, vier bis fünf Wochen abwarten, dann dürfte er schmerzfrei sein."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2008)
(30.09./01./02.10.2008) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |