27./29.09.2008 - Letzte Aktualisierung: 29.09.2008 | Bundesliga |
Update #3 | Spielbericht der KN, Fotos, Stimmen, Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Acht Treffer und mächtig Zug zum Tor: Kim Andersson.
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Dominik Klein erzielte vier Treffer.
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Aber es bestanden keine Zweifel, dass die Anfangsphase den Oberbergischen gehörte, Vukovic und Wagner erhöhten auf 5:3. Da auch Nandor Fazekas zwischen den Pfosten einen guten Tag hatte und einen Strafwurf des bislang in dieser Saison so sicher verwandelnden Stefan Lövgren parierte, erhöhten der bärenstarke Ilic und Gunnarsson auf 7:4.
Zurück in der Liga mit vollem Einsatz: Nikola Karabatic.
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Jedoch blieb der VfL spielbestimmend und hatte immer eine passende Antwort, wenn der THW einmal zu verkürzen drohte. Momir Ilic ließ sich auch von der Sonderbewachung Dominik Kleins nicht aus dem Konzept bringen, lief für seine Treffer nun sogar in den Kreis ein und sorgte mit seinen Treffern für Begeisterung unter den VfL-Fans. Mittlerweile war der wiedergenesene Nikola Karabatic ins Spiel gekommen, doch trotz seiner energischen Vorstöße und seinem ersten Treffer zum 10:12 (21.) hielt der Gummersbacher Vorsprung.
Sicher vom Siebenmeterpunkt: Vid Kavticnik
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Der zweite Durchgang begann jedoch, wie der erste endete: Momir Ilic schloss den ersten Angriff ab und erzielte bereits seinen achten Treffer. Dass dies sein letzter werden würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar.
Thierry Omeyer überzeugte mit insgesamt 17 Paraden.
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Die Gastgeber hatten nun große Mühe, die aufmerksamere Kieler Deckung zu knacken. Momir Ilic war nun endgültig in guten Händen von Dominik Klein, die Kräfte schienen bereits langsam beim VfL zu schwinden. Doch noch war der Glaube an einen Heimsieg vorhanden, Gunnarsson brachte seine Farben ein letztes Mal in Führung.
Beim 28:23 konnten sich Uwe Schwenker
und Alfred Gislason endlich etwas
entspannen.
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Vom Torewerfen ließen sich die Kieler Rückraumspieler dennoch nicht abhalten. Andersson traf in der 45. Minute zur ersten Zwei-Tore-Führung, Vid Kavticnik legte mit zwei verwandelten Strafwürfen nach. Gummersbach fand kein Mittel mehr gegen die Kieler Deckung, Thierry Omeyer setzte zudem wichtige Wirkungstreffer. Als Kavticnik dann in Unterzahl einen Gegenstoß zum 28:23 vollendete, war die Partie schneller als erwartet entschieden.
Am Ende hatten die vielen mitgereisten Kieler Fans allen Grund
zum Feiern.
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Der THW bleibt mit dem fünften Ligasieg in Folge in der Erfolgsspur, für die Tabellenführung reicht es indes noch nicht. In der Form des zweiten Durchgangs sollte dies aber nur eine Frage der Zeit sein. Nun gilt die Konzentration zunächst der Champions League, am Donnerstag ist der mazedonische Meister Metalurg Skopje in der Sparkassen-Arena zu Gast.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Ich freue mich wieder hier zu sein, es war eine schöne Zeit. Danke für den netten Empfang.Heute war es extrem wichtig hier zu gewinnen. Wir sind nicht so gut in die erste Halbzeit gestartet und haben den VfL in der Abwehr nicht so gut in den Griff bekommen. Wir haben zu ungezügelt geworfen, zu drucklos gespielt. Fazekas hat in der ersten Halbzeit ein super Spiel gemacht. In der zweiten Halbzeit wurden wir ein wenig besser. Omeyer hat angefangen, richtig gut zu halten. Karabatic hat uns nach zwei bis drei Trainingseinheiten weitergeholfen.
Kiel war die stärkere Mannschaft und hat gut gewechselt. Sie wechseln auf einem hohen Niveau. Im Sport kann man kaum gewinnen gegen eine solche Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir sehr konzentriert gespielt, in der zweiten Halbzeit fehlte es an fast allem. Pfahl hat positive Zeichen gegeben und wird in Zukunft sicherlich entsprechende bessere Leistungen bringen.
Es war der siebte Sieg im siebten Spiel. Es war wichtig hier heute zu gewinnen, doppelte Punkte mitzunehmen. Karabatic hat angedeutet, dass er uns künftig wieder erheblich helfen kann. In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorne und hinten erheblich gesteigert. Es war ein verdienter Arbeitssieg.
Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt. Im zweiten Durchgang haben wir dann aber zu viele Fehler gemacht und dadurch viele Tore durch Gegenstöße kassiert.
In der ersten Halbzeit hätten wir höher zurückliegen können, dann kamen wir besser ins Spiel. So ein Sieg in Gummersbach tut richtig gut.
In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt, aber der THW hat über seine individuellen Stärken ins Spiel zurückgefunden. Über die zweite Welle haben sie viele einfache Tore gemacht, Kraft gespart und das in der Abwehr wirken lassen.
Es ist keine Schande, gegen diesen THW zu verlieren. Wir haben viel zu viele Zeitstrafen kassiert, die nicht alle in Ordnung waren. Das hat Kraft gekostet.
Die Niederlage war eine ganz große Enttäuschung, wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen konnten, ja, sogar gewinnen mussten. Es war komisch, gegen meine alten Freunde spielen zu müssen.
Auswärts zu gewinnen, ist nie einfach. Deswegen war das ein sehr wichtiger Erfolg. Wir haben Halbzeit in der ersten 16 Tore geworfen und lagen trotzdem zurück. Ich soll mich gesteigert haben? Finde ich nicht, heute habe ich zwar oft getroffen, aber in den Spielen vorher war meine Leistung ebenfalls in Ordnung, da habe ich nur weniger aufs Tor geworfen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2008:
Der zweite Big-Point-Coup nach Mannheim war zugleich der fünfte Sieg im sechsten Bundesligaspiel. Der THW rangiert punktgleich mit Tabellenführer Lemgo auf Platz eins und schickt sich an, seiner chronischen Favoritenrolle erneut gerecht zu werden. Und die Konkurrenz spielt mit: Flensburg ließ leichtfertig einen Zähler in Wetzlar liegen, Hamburg patzte in Großwallstadt und die Rhein-Neckar Löwen suchen auch mit Wolfgang Schwenke am Regiepult vergeblich nach ihrer Stärke. In Nordhorn kassierten die Mannheimer ihre zweite Niederlage und liegen mit sechs Minuspunkten weit im Meisterrennen zurück. Ein perfektes Wochenende für die "Zebras".
Dabei kamen sie in der 20 000 Zuschauer fassenden und mit rund 8500 Fans nur luftig besetzten Kölner Arena schwer in Tritt. Die defensive 6:0-Abwehr war viel zu zahm, Gummersbach suchte und fand die Lücken, durfte sich zudem auf den bärenstarken Nandor Fazekas im Tor verlassen und hatte in Momir Ilic den torhungrigsten Angreifer der ersten 30 Minuten. Siebenmal traf der Serbe in dieser Zeit, je zwei Tore steuerten die Ex-Kieler Adrian Wagner und Viktor Szilagyi zur verdienten VfL-Halbzeitführung bei. Diese fiel mit dem 17:16 allerdings sehr glimpflich für den THW aus. Erfreulich war das Comeback von Nikola Karabatic, der nach 17 Minuten ins Feuer geschickt wurde, sein erstes Saisontor in der 21. Minute erzielte, gewohnte Tugenden wie Kampfgeist, Durchsetzungsvermögen und Abwehrstärke in die Waagschale warf und vor allem mit seiner mitreißenden Körpersprache große Präsenz zeigte. Bester Angreifer (8 Tore) aber war Kim Andersson. Kiels Linkshänder scheute keinen Zweikampf, band stets zwei Gegenspieler, holte Siebenmeter heraus und war oft nur auf Kosten von Zeitstrafen zu bremsen. Seine Offensivkraft tat den "Zebras" gut. VfL-Trainer Sead Hasanefendic ärgerte sich. Sein Team habe stark gespielt, "am Ende der Halbzeit aber zu viele einfache Fehler gemacht", klagte der 60-Jährige. Außerdem hätten die Schiedsrichter bei der Verteilung der Zeitstrafen ein falsches Maß angewandt, monierte Szilagyi. "Die beiden gegen mich waren zu hart. Ich hätte gerne länger in der Abwehr gespielt, schließlich kenne ich Kiels Spielzüge."
Man sei frustriert über die eigene schlechte Leistung gewesen, erzählte THW-Kapitän Stefan Lövgren, "die Halle war tot und wir waren tot." Leben ins Kieler Spiel brachte die von Alfred Gislason verordnete offensivere 5:1-Deckung, außerdem ging ein Ruck durch das gesamte Team. Plötzlich funktionierte die zweite Welle, die die leichten Tore produzierte. Ilic und Co. umkurvten vergeblich und kräftezehrend den starken THW-Abwehrverband, hinter dem Thierry Omeyer zu großer Form auflief. In der 36. Minute erzielte Vid Kavticnik, der eine makellose Siebenmeterbilanz präsentierte (5/5), per Strafwurf den ersten Ausgleich (20:20), Karabatic (39.) mit Wucht die erste Führung zum 22:21, und als dem VfL die Kräfte schwanden, schafften die Kieler vom 24:23 auf 28:23 die Vorentscheidung. Zeit der Entspannung für Alfred Gislason und Vorfreude auf die Rückkehr in die Zukunft.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2008)
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