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14.10.2008 Champions League

Champions League: Skopje im Palau ohne Chance

Von Dr. Oliver Schulz

Die Zweiklassen-Gesellschaft in Gruppe C wurde am Wochenende eindrucksvoll untermauert. Vier Tage nachdem der THW Kiel Drammen HK auswärts überlegen in die Schranken gewiesen hatte (siehe Spielbericht), ließ der FC Barcelona Metalurg Skopje vor 2800 Zuschauern im Palau Blaugrana keine Chance. Hielten die Mannen von Gästetrainer Shundovski bis zur Pause (14:11) noch einigermaßen mit, dominierten die Katalanen Durchgang zwei nach Belieben und siegten mit 30:19. Ganz Handballeuropa blickt nun gespannt auf das Duell der Giganten am Sonntag Nachmittag im Palau.
Gegen Barcelonas solide 6:0-Abwehr vor dem glänzenden Venio Losert fand der Angriff der Gäste zunächst kein Mittel. Nach einem Blitzstart der Spanier (3:0) musste Skopje geschlagene acht Minuten auf seinen ersten Treffer warten. Dann allerdings verkürzte der mazedonische Meister auf 4:3. Schon wenig später fing er sich jedoch vier Tore in Folge ein, und Barcelona enteilte durch einige Konter - insbesondere durch seinen jungen Kapitän Victor Tomas - von 9:6 auf 12:6. Die Truppe des zu Saisonbeginn verpflichteten Trainers Zvonko Shundovski hatte indes die richtige Antwort parat und war eine Minute vor der Pause auf 13:11 herangekommen. Dank eines Treffers von Albert Rocas nahmen die "azulgrana" einen Vorsprung von d rei Toren mit in die Kabine (14:11).
Nach der Pause spielte nur noch Barca
Zum Wiederanwurf kamen die Katalanen wie ausgewechselt auf das Parkett zurück. Sie agierten noch wesentlich druckvoller, nutzten ihre Chancen noch effektiver und bestraften nahezu jeden Fehler ihrer Gäste. In der 37. Minute eröffnete Kreisläufer Ruben Garabaya einen 5:0-Torreigen, der Barcelona auf 23:14 davonziehen ließ.

Skopje, das drei Siebenmeter vergab und fast zehn Minuten ohne Torerfolg blieb, schien nun immer mehr die Kräfte auszugehen, so dass sie dem hohen Tempo, das die Hausherren vorlegten, nicht folgen konnten. Die Paraden von Torhüter Ristovski waren zu wenig. Sein Pendant Losert hielt weiterhin gut, und in der Offensive setzte sich nun ein ums andere Mal Kreisläufer Jesper Nöddesbo gekonnt in Szene. Vier Minuten vor dem Ende markierte Rocas das 29:16 und damit die größte Tordifferenz in der nach der Pause völlig einseitigen Partie. Trotz der hohen Führung kämpfte Barcelona einmal mehr bis zur Schlusssirene hart um jeden Ball, um noch deutlicher zu gewinnen.

Cadenas lobt Intensität trotz hoher Führung
Barcelonas Coach Manolo Cadenas sah anschließend die trotz der deutlichen Führung unvermindert bis zum Schluss aufrecht erhaltene Intensität seiner Akteure als spielentscheidend an. Das Ziel gegen den nächsten Gegner THW Kiel sei nun, bereits in der ersten Hälfte die Entscheidung zu suchen. In Durchgang eins habe es sein Team nämlich nicht leicht gegen Skopje gehabt. Die Gäste hätten da gut verteidigt und ihre Angriffe lang ausgespielt, während sie nach der Pause dem Rhythmus Barcelonas nicht mehr hätten folgen können. Auch Losert habe ihnen das Leben schwer gemacht. Der Schlüssel allerdings habe in der Konstanz und der Intensität seiner Mannschaft gelegen.

Trotz der großen Erfolge in der noch jungen Saison fehle jedoch hier und da noch der Feinschliff. So müsse man noch etwas effektiver im Positionsangriff werden. In der vergangenen Spielzeit sei man stärker in der Offensive gewesen, habe dafür aber in der Abwehr Schwächen gezeigt. In dieser Saison sei es umgekehrt, deutete Cadenas auf der Homepage des Vereins an.

Schmackhaftes Wochenmenü für die Fans
Auf dieser findet sich angesichts der schmackhaften Gegner dieser Woche beinahe eine Art Speisekarte. Aufsteiger Alcobendas, der am Mittwoch Abend im Palau gastiert, wird als willkommener "Aperitif" bezeichnet. Zum "Hauptgang", dem Kampf um Platz 1 in Gruppe C, träfen die Katalanen dann am Sonntag Nachmittag auf den THW. Die Zebras weisen bei gleicher Punktzahl die etwas bessere Tordifferenz (+18 gegenüber +16) auf.

(von Dr. Oliver Schulz)

Champions League, Gruppe C, 2. Spieltag: 12.10.08, So., 17.00: FC Barcelona (ESP)- Metalurg Skopje (MKD): 30:19 (14:11)

Logo Barcelona FC Barcelona (ESP Flagge ESP):
Losert (16 Paraden); Ugalde (1), Jernemyr, Nagy (1), Garabaya (3), Hansen (4/1), Tomas (6/1), Ben Amor, Nöddesbo (5), Lozano (1), Boldsen (2), Juanin (3), Rocas (4/1)
Logo MSkopje Metalurg Skopje (MKD Flagge MKD):
Ristovski (12 Paraden); Zivkovic (5/2), Dimovski (3), Lazarov (2), Stanojevic (3), Mirkulovski (1), Gjorgonoski (1), Mite Stoilov (1), Maltsev (2/2), Chanturia, Jovic, Smigic (1)
Schiedsrichter:
Olivier Buy / Stevann Pichon (Frankreich)
Zeitstrafen:
Barcelona: 1 (Garabaya (60.));
Skopje: 3 (2x Gjorgonoski (15.,38.), Stanojevic (42.))
Siebenmeter:
Barcelona: 4/3;
Skopje: 8/4
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 4:1, 5:3, 9:6, 12:7, 14:11;
2. Hz.: 15:12, 20:14, 23:14, 24:16, 27:16, 30:19.
Zuschauer:
2800 (Palau Blaugrana, Barcelona (ESP))


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