Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Bisher hat der THW-Adventskalender mehr gehalten, als er versprochen hatte. Beinahe täglich trudeln die feinen Überraschungen aus dem Zebra-Stall ein: Zuletzt verlängerte Weltklasse-Torhüter Thierry Omeyer seinen Vertrag bei den Kielern vorzeitig um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2013 - trotz lukrativer Angebote aus Montpellier und Barcelona. "Ich bin glücklich und stolz, dass ich beim THW Kiel spiele", begründete Omeyer seine Entscheidung, "es gibt keinen besseren Klub und auch keine bessere Stadt, um Handball zu spielen. Hier wird Handball gelebt." Offenbar konnten die anderen Vereine den Omeyers nicht das bieten, was Kiel so interessant macht. "Meine Familie fühlt sich hier auch total wohl, deshalb war es für mich keine Frage, weiter in Kiel zu bleiben." Er wolle, so Omeyer weiter, "mit dieser tollen Mannschaft in der Sparkassen-Arena noch viele Erfolge feiern und Titel gewinnen". Und dann sprach der französische Torhüter, der die Voraussetzungen für das Prädikat "Weltklasse" auch in dieser Saison in eine neue Dimension hob, das aus, was man nach den vergangenen Wochen zu ahnen schien: "Diese starke Truppe wird auch in den nächsten Jahren in allen Wettbewerben weiterhin ganz oben dabei sein!"

Keine Frage, der THW Kiel rüstet sich für die Zukunft - und setzt dabei auf die erfolgsversprechenden Faktoren der Gegenwart. Denn schon ein paar Tage bevor die Unterschrift unter "Titis" Vertrag trocknete, hatte ein weiterer Leistungsträger der Zebras sein Autogramm vorzeitig unter einen verlängerten Vertrag gesetzt: Kim Andersson bleibt dem THW Kiel weitere drei Jahre bis zum 30. Juni 2013 treu. Ein Signal, dessen Wirkung nicht ausblieb. Hatte doch ausgerechnet Kiels Champions-League-Kontrahent Ciudad Real schon im vergangenen Jahr das Werben um Kim Andersson begonnen und zuletzt seine Bemühungen noch verstärkt. "Geld ist nicht alles", fasste Andersson das Pokern um seine Person zusammen.

Doch der Linkshänder fühlt sich richtig gut in Kiel - und dieses Gefühl gab letztlich auch den Ausschlag für die Zebras, für die Sparkassen-Arena und für eine Mannschaft, deren Zusammenhalt in der Welt wohl ihresgleichen sucht. "Der Verein und unsere Mannschaft sind einfach super", begründete Andersson seine vorzeitige Verlängerung der "Zebra-Zeit". "Sportlich ist das kaum zu überbieten. Ganz wichtig war für meine Frau und mich aber auch, dass wir uns in Kiel so richtig wohl fühlen und die Wege nach Schweden nicht so weit sind", hält Andersson die Fördestadt noch immer für eine bessere Alternative als die staubige La Mancha, in der er sich neu hätte einleben müssen. Hier hingegen ist der Linkshänder längst angekommen: "Die Stimmung in der Mannschaft, die für mich wie eine Familie ist, ist nicht zu toppen. Wir wollen uns als Freunde und Mannschaftskollegen gemeinsam weiterentwickeln. Das alles macht einfach Spaß! Genau wie das Kieler Publikum, das nicht nur bei mir stets für Gänsehaut-Feeling sorgt. Das gibt es eben nur in Kiel." Wie Omeyer freut sich Andersson auf die kommenden Aufgaben: "Vor allem werden wir in den nächsten Jahren ein sehr starkes Team haben", fühlt sich der Kapitän der schwedischen Nationalmannschaft auch sportlich gut in Kiel aufgehoben.

Nach Marcus Ahlm, der im Sommer seinen Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2011 verlängert hatte, und Kim Andersson ist Thierry Omeyer bereits der dritte Schlüsselspieler, der sich in dieser Saison trotz lukrativer Angebote aus dem In- und Ausland für den Verbleib beim deutschen Rekordmeister entschied. Für Stefan Lövgren kommt der 24-jährige dreifache schwedische Meister Fredrik Larsson. Auf Rechtsaußen bekommt Vid Kavticnik, der Anfang 2008 seinen Vertrag bei den Kielern bis zum Jahr 2012 verlängerte, Unterstützung durch den Junioren-Nationalspieler Tobias Reichmann. "Es wird noch etwas passieren", kündigte Uwe Schwenker nach dem Nordhorn-Spiel weitere verheißungsvolle Nachrichten an. Der Kieler Adventskalender scheint noch nicht alle Überraschungstürchen geöffnet zu haben...

(Von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)