Aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2009:

Für Peter Gentzel gab es nur Handball in Kiel oder Rückkehr nach Göteborg.

Zuvor hatte sich der ehemals weltbeste Torhüter auf intensive Suche nach einem Haus für sich, Ehefrau Anna-Lena und die drei Kinder Oscar (9), Marcus (6) und Emily (3) begeben. "Melsdorf ist wirklich schön. Ich habe alle Häuser gefilmt, denn ohne meine Frau darf ich das nicht entscheiden", scherzte der 1,99-Meter-Mann anschließend. Der Schwede wirkt herzlich, warm, nennt sich selbst zurückhaltend und damit einen "guten Kontrast" zu Thierry Omeyer. Er gibt zu: "Alle anderen Angebote hätten ihn und seine Familie nicht von der Rückkehr nach Göteborg abhalten können." Stattdessen macht die sport- und golfbegeisterte Familie nun noch ein Jahr Zwischenstation in Kiel.

Der Fototermin wird zum Spaß. "Besser wird's nicht mehr bei mir", ulkt Gentzel und fährt sich durch die grauen Haare. Der Routinier wolle in Kiel trotzdem noch etwas lernen. Von Alfred Gislason, bei dem er fast schon einmal in Magdeburg unterschrieben hätte. Er wolle Spiele gewinnen, Titel holen, freue sich auf seinen Weggefährten aus Nordhorner Zeiten, Börge Lund, und die Schweden sowieso. Und Gentzel spricht schon vom Karriereende in Kiel. "Wie schön das wäre!", sagt er und lächelt gelassen wie ein ganz Großer: "Im vergangenen Jahr der EHF-Cup, dieses Jahr der Europapokal, und dann vielleicht noch ein paar Titel mit dem THW." Jeder, der sich an die vorletzte Bundesliga-Niederlage des THW erinnert, das 29:34 in Nordhorn am 1. Dezember 2007, wird sich auf den "alten Schweden" freuen. Damals hielt Gentzel 23 Bälle.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2009)