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17.06.2009 Bundesliga

Zebra-Journal: Die Handball-Hauptstadt ließ es wieder krachen

Erst spielte der THW gegen Dormagen Remis, dann galoppierten die "Zebras" der Konkurrenz davon

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 12.06.2009:

Deutschlands Handball-Hauptstadt Kiel hatte wieder allen Grund, seine THW zu feiern. Das dritte Double in Folge ließ die bittere Niederlage im Champions League-Finale gegen Ciudad Real spätestens nach dem Schlusspfiff gegen Flensburg vergessen. Als Supermänner verkleidet, stürmten die "Zebras" zunächst das Kieler Rathaus und brachten die schwarz-weiße Masse aus weit über 10000 Fans in Wallung. Bewegende Momente begleiteten den Party-Marathon, der beim Katerfrühstück in der Forstbaumschule endete.
(Noch)-Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz war bemüht, ihre feuchten Augen zu verbergen, als sie (Noch)-THW-Kapitän Stefan Lövgren vor ihrem "Wohnzimmer" ein letztes Mal innig herzte. Tränen flössen auch bei Nikola Karabatic, der das THW-Hemd auszieht, um zusammen mit Vid Kavticnik zurück nach Montpellier zu gehen. Vorher ließ es das Duo aber gesanglich noch einmal kräftig krachen. Mehr im Hintergrund agierte THW-Trainer Alfred Gislason, den Maskottchen Hein Daddel und die "Zebra"-Fans mit Sprechchören feierten.

"Wir brauchen keinen Rutenka"

THW-Party-Marathon endete spät im "Toni's"

Als sich der Autokorso den Weg durch die Massen bahnte, war die Double-Feier des THW Kiel längst in vollem Gange. Als Supermänner verkleidet stürmte der Meister zunächst das Kieler Rathaus. Im Innern des Rathauses überreicht (Noch-) Oberbürgermeisterin und Hausherrin Angelika Volquartz Geschenke an (Noch-)"Zebras". Dass sie Vid Kavticnik als "Wick" anspricht, sorgt für Gelächter. "Wick" stört das gar nicht, und seine Mitspieler singen "Wir brauchen keinen Rutenka - say uh-ah-kav-tic-nik, say uh-ah-kav-tic-nik". Dem scheidenden Kapitän Stefan Lövgren schmiegt sich Volquartz in die Arme, und dann erobern die blau-roten" Supermänner vom Planeten "Zebra" den Rathausbalkon, stürzen sich an die Brüstung, lassen sich feiern, genießen den Applaus. Der Rest ist gegenseitige Liebesbekundung zwischen Mannschaft und Fans, zwischen Helden und Masse. "Die Mannschaft steht im nächsten Jahr mit Sicherheit auch wieder hier", ruft Kapitän Stefan Lövgren der Masse entgegen, die sich vor Jubel überschlägt. "Zeremonienmeister" Dominik Klein spart nicht an Schadenfreude und stimmt das Lied "Und schon wieder kein Pokal, HSV! "an, Vid Kavticnik überzeugt noch einmal mit seinem persönlichen Klassiker "Volare", Börge Lund mit "Allein, Allein" (womit er den THW allein auf weiter Rekord-Flur meint), während Igor Anic einen geschätzten Liter Bier über die Kante schwappen lässt und sich diebisch darüber freut. Alfred Gislason genießt im Stillen. Als die Mannschaft sich komplett auf dem Rathausbalkon versammelt hat, sitzt er mit einem Meister-Bier auf der Podestkante und hält sich im Hintergrund. Zuvor hatte jedoch auch er sich den Kielern gezeigt, deren Herzen der sympathische Isländer in dieser Saison im Sturm erobert hatte. Die NDR-Bühne ist die nächste Station des Abends. Der Alkoholpegel steigt, die Tanzkreisel-Frequenz auch, der Lövgren-Abschiedstrip nach Mallorca hat der Musikauswahl keinesfalls gut getan. Und ob der "echte" Supermann singen kann, ist bis dato nicht überliefert. Schon fast traditionell ist das italienische Restaurant "Toni's" die letzte Station. Mitglieder der skandinavischen Fraktion werden schon ab 1 Uhr nicht mehr geortet, ihre Frauen halten da länger durch, die Köche zaubern Pizza auf Blech. Igor Anic übt sich mit der Fotokamera als "Paparazzo".

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 12.06.2009)


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