Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 12.06.2009:
Deutschlands Handball-Hauptstadt Kiel hatte wieder allen Grund, seine
THW zu feiern. Das dritte Double in Folge ließ die bittere Niederlage
im
Champions League-Finale gegen Ciudad Real spätestens nach dem
Schlusspfiff gegen Flensburg vergessen.
Als Supermänner verkleidet, stürmten die "Zebras" zunächst das Kieler Rathaus und brachten die
schwarz-weiße Masse aus weit über 10000 Fans in Wallung. Bewegende Momente begleiteten
den Party-Marathon, der beim Katerfrühstück in der Forstbaumschule endete.
(Noch)-Oberbürgermeisterin
Angelika Volquartz war bemüht, ihre feuchten Augen zu verbergen, als sie (Noch)-THW-Kapitän
Stefan Lövgren vor ihrem "Wohnzimmer" ein letztes Mal innig herzte.
Tränen flössen auch bei
Nikola Karabatic, der das THW-Hemd auszieht,
um zusammen mit
Vid Kavticnik zurück nach Montpellier zu gehen. Vorher ließ es
das Duo aber gesanglich noch einmal kräftig krachen. Mehr im Hintergrund agierte THW-Trainer
Alfred Gislason, den Maskottchen
Hein Daddel und die "Zebra"-Fans mit Sprechchören feierten.
"Wir brauchen keinen Rutenka"
THW-Party-Marathon endete spät im "Toni's"
Als sich der Autokorso den Weg durch die Massen bahnte, war die Double-Feier des THW Kiel
längst in vollem Gange. Als Supermänner verkleidet stürmte der Meister zunächst das Kieler Rathaus.
Im Innern des Rathauses überreicht (Noch-) Oberbürgermeisterin und Hausherrin Angelika Volquartz Geschenke
an (Noch-)"Zebras". Dass sie
Vid Kavticnik als "Wick" anspricht, sorgt für Gelächter.
"Wick" stört das gar nicht, und seine Mitspieler singen "Wir brauchen keinen Rutenka - say uh-ah-kav-tic-nik,
say uh-ah-kav-tic-nik". Dem scheidenden Kapitän
Stefan Lövgren schmiegt sich
Volquartz in die Arme, und dann erobern die blau-roten" Supermänner vom Planeten "Zebra" den
Rathausbalkon, stürzen sich an die Brüstung, lassen sich feiern, genießen den Applaus. Der Rest ist
gegenseitige Liebesbekundung zwischen Mannschaft und Fans, zwischen Helden und Masse.
"Die Mannschaft steht im nächsten Jahr mit Sicherheit auch wieder hier", ruft Kapitän
Stefan Lövgren der Masse entgegen, die sich vor Jubel überschlägt.
"Zeremonienmeister"
Dominik Klein spart nicht an Schadenfreude und stimmt das
Lied "Und schon wieder kein Pokal, HSV! "an,
Vid Kavticnik überzeugt noch einmal mit
seinem persönlichen Klassiker "Volare",
Börge Lund mit "Allein, Allein"
(womit er den THW allein auf weiter Rekord-Flur meint), während
Igor Anic
einen geschätzten Liter Bier über die Kante schwappen lässt und sich diebisch darüber freut.
Alfred Gislason genießt im Stillen. Als die Mannschaft sich komplett auf
dem Rathausbalkon versammelt hat, sitzt er mit einem Meister-Bier auf der Podestkante und hält sich im
Hintergrund. Zuvor hatte jedoch auch er sich den Kielern gezeigt, deren Herzen der sympathische Isländer in
dieser Saison im Sturm erobert hatte. Die NDR-Bühne ist die nächste Station des Abends.
Der Alkoholpegel steigt, die Tanzkreisel-Frequenz auch, der
Lövgren-Abschiedstrip
nach Mallorca hat der Musikauswahl keinesfalls gut getan. Und ob der "echte" Supermann singen kann,
ist bis dato nicht überliefert. Schon fast traditionell ist das italienische Restaurant "Toni's" die
letzte Station. Mitglieder der skandinavischen Fraktion werden schon ab 1 Uhr nicht mehr geortet,
ihre Frauen halten da länger durch, die Köche zaubern Pizza auf Blech.
Igor Anic übt sich mit der Fotokamera als "Paparazzo".
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 12.06.2009)