28.07.2009 | Vorbereitung |
Die 52-Jährige leitet mit Ehemann Heinrich (60) das Familienunternehmen, das rund drei Kilometer vom Zentrum der 60 000-Einwohner-Stadt Lingen entfernt liegt. "Sie sind alle unglaublich höflich. Und bei dieser Disziplin wundert es mich nicht, dass sie so erfolgreich sind." Als sie vor zehn Tagen die Anfrage aus Kiel per E-Mail erhielt, dachte sie zunächst an einen Betriebsausflug des Technischen Hilfswerkes (THW). Mit Sportmannschaften hat die Familie Veldscholten, die 1954 mit einer Einraum-Gaststätte den Grundstein für ihr 86-Betten-Hotel legte, wenig Erfahrung. Lediglich die Rhein-Neckar Löwen waren hier vor einem Punktspiel gegen die HSG Nordhorn einmal abgestiegen. Dagegen sind Gäste wie Heino, die Wildecker Herzbuben oder Tokio Hotel, die in der nahen Emslandhalle auftreten, keine Seltenheit. Von der bekanntesten deutschen Rockband bekam Maria Veldscholten aber nur wenig mit. "Die waren völlig abgeschirmt, da gab es nicht einmal ein Autogramm."
Viel Zeit blieb den Veldscholtens, die eher im Kegelsport beheimatet sind, nicht, um ihr Drei-Sterne-Hotel auf die Bedürfnisse des Handballmeisters umzustellen. Aber mit Schiebewänden trennten sie den Gastronomiebereich so ab, dass die Kieler nun über einen eigenen Videoraum verfügen. Den Saunabereich im Keller darf der THW exklusiv nutzen, hier haben die Physiotherapeuten, Uwe und Sebastian Brandenburg, ihre Liegen aufgebaut. "Wir sind stolz darauf, dass der THW unser Gast ist", sagt Maria Veldscholten.
Die Trainingshalle, in der täglich ab neun Uhr Koordinationsübungen auf dem Plan stehen, ist nur knapp dreihundert Meter entfernt. Da die Dreifachturnhalle der Friedensschule in den Sommerferien eigentlich geschlossen ist, hat Alfred Gislason mit seinem Team hier Exklusivrechte. Dazu passt, dass Hausmeister Wolfgang Barenkamp gerade seinen dreiwöchigen Urlaub abgeschlossen hat. Der 49-Jährige kennt aus dem THW-Kader zwar nur Peter Gentzel, der jahrelang im benachbarten Nordhorn das Tor der HSG gehütet hat. "Aber für Lingen ist es eine Ehre, dass die Kieler hier sind. Ich stehe ihnen rund um die Uhr zur Verfügung."
Noch hat es sich im Emsland nicht herumgesprochen, dass hier prominente Gäste Station machen. Vor der Halle standen gestern nur drei Kinder, die Autogramme sammeln wollten. Das wird sich aber morgen ändern, wenn der THW in seiner Trainingshalle gegen den Zweitligisten TV Emsdetten antreten wird. Der Veranstalter rechnet damit, dass das Spiel mit 600 Zuschauern ausverkauft sein wird.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.07.2009)
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