Aus den Kieler Nachrichten vom 04.09.2009:
Leipzig - Keine Geschenke, keine Zugeständnisse
und keine Gnade mit Sündern: Die Handball-Schiedsrichter gehen
mit einer "Null-Toleranz-Grenze" als Lehre aus der Manipulationsaffäre in
die neue Bundesliga-Saison. "In der Bundesliga gibt es eine
Null-Toleranz-Grenze zum Beispiel bei Geschenken. Da
gibt es nicht einmal mehr ein Handtuch vom Verein. Wir haben eine
Ehrenerklärung unterschrieben. Wer sich nicht daran hält, muss mit
den Konsequenzen leben", sagte Lars Geipel, zweiter Sprecher
der deutschen Referees.
Der 34-jährige Journalist aus Steuden in Sachsen-Anhalt, der gemeinsam mit
seinem Partner Marcus Helbig seit 2001 auch international pfeift, erwartet künftig
mehr Professionalität. "Du hast keine Freunde auf dem Parkett", sagte er, "wir
waren die letzten Amateure in dem Sport, es war familiär. Aber das Familiäre
ist vorbei. Wir sind Teil des Theaters, spielen unsere Rolle und müssen sie gut
spielen." Schlagartig bekannt wurde das Duo in der vorigen Saison, als es die Partie
HSV Hamburg gegen THW Kiel an Stelle der kurzfristig abgesetzten
Frank Lemme und Bernd Ullrich leitete. Die Magdeburger hatten im Zusammenhang
mit einem Europacup-Finale weder einen Manipulationsversuch noch den
Fund von 50 000 Dollar im Gepäck gemeldet.
Geipel hofft, dass die Affären der vorigen
Saison ausgestanden sind und sich so etwas nicht wiederholt. "Wenn man
konsequent die Lehren aus dem Gewitter umsetzt, kann es ein reinigendes gewesen
sein. Ansonsten hat man die ganze Chose in zwei Jahren wieder", mahnte
Geipel und monierte, dass es von Europas Dachverband EHF keine Regularien
für den Umgang der Vereine mit den Schiedsrichtern gibt.
(aus den Kieler Nachrichten vom 04.09.2009)