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Weiterhin ungeschlagen: Die Mannschaft feiert den
Sieg in der Color-Line-Arena.
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Mit dem 23. Bundesligasieg in Folge hat der THW Kiel am
Samstag einen Meilenstein in Richtung Meisterschaft gesetzt.
In einem dramatischen Spitzenspiel beim Tabellenzweiten
HSV Hamburg siegten die Zebras in der ausverkauften Color-Line-Arena
durch einen Siebenmeter von
Filip Jicha
nach der Schlusssirene mit 34:33 (15:15) und haben nun bereits
10 Minuspunkte Vorsprung auf den hanseatischen Verfolger.
Überragender Spieler bei den Zebras war
Nikola Karabatic,
der nach dem Seitenwechsel aufdrehte und dort neun seiner
insgesamt 12/3 Treffer markierte.
Ganz Handball-Deutschland schaute gespannt nach Hamburg, wo sich
nicht nur die ersten beiden Teams der TOYOTA Handball-Bundesliga
gegenüberstanden, sondern auch zwei beachtliche Serien: Während
der THW Kiel seit dem 1. Dezember 2007 in fremden Hallen nicht
mehr verloren hatte, unterlag der HSV sogar seit September 2007
in der Color-Line-Arena in keiner Bundesliga-Partie mehr.
Logischerweise endete der letzte Vergleich der Teams in der
Hansestadt dann auch
36:36 unentschieden.
Die 13.150 Zuschauer, darunter rund 1500 mitgereiste Kieler, durften sich
aber bereits vor dem Anwurf die Augen reiben: Die Hamburger Fans
freuten sich auf das langersehnte, aber unerwartete Debüt des vor 14 Monaten
verpflichteten und ebenso lang durch Kreuzbandriss und Krebserkrankung
zurückgeworfenen Nationalspielers Oleg Velyky, die THW-Fans bejubelten
zudem das ebenso unverhoffte Comeback von
Börge Lund,
der sich im Oktober im Palau Blaugrana des FC Barcelona einen
Achillessehnenanriss zuzog. Ein Einsatz im Spiel war für den Norweger
allerdings noch keine Option, ebenso wie Rechtsaußen
Vid Kavticnik nahm
Lund
daher hinter der Kieler Bank Platz.
Als dann um 15.00 Uhr der Anwurf erfolgte, legten die Zebras gleich
einen Blitzstart hin: Während die Gastgeber sich noch an die
ungewohnte eigene Aufstellung ohne Linkshänder im Rückraum gewöhnten,
waren die Kieler durch zweimal Andersson,
Zeitz und einen Gegenstoß von Jicha
nach zweieinhalb Minuten schon mit 4:1 enteilt. Gerade
Christian Zeitz auf Rechtsaußen
knüpfte in der Anfangsphase an seine starken Leistungen der
vergangenen Wochen an, erzielte auch frech den fünften und sechsten
Kieler Treffer.
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Christian Zeitz war in der
Anfangsphase kaum zu halten und erzielte fünf Treffer.
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Jedoch hatte sich der HSV langsam gefunden, der Angriff funktionierte
auch ohne die verletzten Lijewski-Brüder und Guillaume Gille mit allen
drei angestammten Königspositions-Spielern im Rückraum recht gut. Hens
übernahm Verantwortung und traf von Beginn an nach Belieben, Niemeyer
führte Regie, nur
Lackovic kam im rechten Rückraum noch nicht zurecht.
Als dann die offensive, bisweilen zu aggressive Hamburger Abwehrformation
mit Flohr und Torgovanov immer schwerer zu überwinden wurde für die
Kieler, drehte sich das Blatt: Sieben Minuten lang trafen die Zebras
nicht das von Johannes Bitter gehütete Tor, stattdessen machten die Gastgeber
durch zweimal
Jansen, Hens und einen Siebenmeter des sonst nicht eingesetzten
Hans Lindberg aus einem 5:7 (8.) ein 9:7 (15.).
Dominik Klein mühte sich zwar redlich als
vorgezogener Deckungsspieler, letztlich aber kamen die Hamburger doch
immer wieder zum Torerfolg.
Zum Glück für die Kieler konnte Thierry Omeyer
nun einige Würfe von Lackovic und besonders Schröder entschärfen, die
Kieler kämpften sich durch Klein und
Ahlm wieder heran. Mittlerweile hatte
Martin Schwalb reagiert und in der 19. Minute unter großem Jubel
beider Fangruppen Oleg Velyky debütieren lassen, der sich in dieser
kurzen Phase auch gleich glänzend einbrachte und seine Mitspieler in
gute Positionen brachte. Als Schröder das 13:11 markierte, brodelte die
Color-Line-Arena.
 |
Dominik Klein spielte in der
Deckung zumeist vorgezogen und erzielte im Angriff zwei
Treffer.
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Doch wieder hatte der THW in dem im ersten Durchgang sensationell
aufspielenden
Christian Zeitz die
richtige Antwort parat, der Linkshänder verkürzte postwendend.
Eine Schrecksekunde gab es für
"Zeitzi"
und seine Fans aber nur kurze Zeit später, als er nach einer rüden
Attacke Torgovanovs auf seinen Rücken krachte und behandelt werden
musste - der 28-Jährige konnte weiterspielen, agierte von nun an
aber unauffälliger. Stattdessen drehte nun aber
Nikola Karabatic
auf, der zunächst
Marcus Ahlm zum 13:13
bediente und anschließend mit seinen ersten beiden Feldtoren den
THW mit 15:13 (26.) in Führung warf. Bis zum Seitenwechsel allerdings
gelang den Gastgebern dank zweier Paraden des eingewechselten
Sandström und Treffern von Gille und Hens noch einmal der Ausgleich.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie jederzeit eng, keines
der Teams konnte sich mehr als zwei Tore absetzen. Während
Nikola Karabatic nun förmlich "explodierte"
und binnen 15 Minuten sieben Treffer erzielte, hielten einige
technische Fehler der Kieler sowie der nun im rechten Rückraum
aufdrehende Blazenko Lackovic den HSV im Rennen. Mittlerweile markierte
Niemeyer mit einem seiner fünf Treffer das 25:25 (48.), doch
Kim Andersson, der sich viele Würfe nahm,
konterte postwendend. Nach einem Schrittfehler der Gastgeber war es
dann Filip Jicha, der den THW gar wieder
mit zwei Toren in Führung warf, woraufhin Martin Schwalb seine
Auszeit nahm.
Nach Wiederanpfiff lief beim THW plötzlich gar nichts mehr zusammen:
Lackovic verkürzte auf 26:27 und wurde dabei von
Filip Jicha
gefoult. Als Konsequenz musste der Kroate mit einer Schulterverletzung
und der Tscheche mit einer Zeitstrafe vom Parkett. Die Überzahlsituation
nutzte der HSV durch Niemeyer und zwei weitere Treffer des kaum zu stoppenden
Pascal Hens zur eigenen 29:27-Führung. Nun nahm
Gislason
seine Auszeit und beorderte nach einem weiteren Niemeyer-Treffer zum 30:28
Andreas Palicka für den insgesamt guten, aber in dieser
Phase unglücklich wirkenden
Omeyer ins Tor.
Der THW Kiel wankte in dieser Phase, und nachdem
Lundström
an Bitter scheiterte, hatte Schröder im Gegenstoß die Chance, erstmals den
HSV mit drei Toren in Front zu bringen. Der National-Rechtsaußen aber
traf statt des Tors den schwedischen Keeper, bei dem kurz die Emotionen hochkochten:
Palickas Schubser gegen Schröder bedeutete das
frühe Ende seines Einsatzes nach nur zwei Spielminuten.
Dennoch wirkten die Zebras nun wieder entschlossener, ganz unter dem Motto
"Jetzt erst recht". Erneut der überragende
Karabatic
und der ebenfalls gut aufdrehende
Filip Jicha
trafen, doch der Gastgeber hielt durch Hens und Schröder den Zwei-Tore-Vorsprung.
Als Schröder mit seinem vierten Treffer das 33:31 erzielte, waren keine
zwei Minuten mehr auf der Uhr und die THW-Siegesserie schien schon beinahe
beendet. Schnell musste es also gehen, und die Zebras brauchten nur elf
Sekunden, ehe
Marcus Ahlm nach einem grandiosen
Karabatic-Anspiel erneut verkürzte. Nun verlor der
HSV den Ball im Angriff und
Jicha kam 51 Sekunden
vor Schluss zum Ausgleich. Doch noch war genügend Zeit für die Hanseaten, den
Siegtreffer zu erzielen. Der letzte Angriff lief über die starke linke Seite,
doch den Einsatz von
Torsten Jansen interpretierten die Schiedsrichter
Geipel/Helbig zum großen Entsetzen in
der Arena als Stürmerfoul. So hatten die Zebras plötzlich 15 Sekunden vor
der Schlusssirene das Unentschieden sicher und noch die Chance, ihrerseits
den Siegtreffer zu erzielen. Der Ball landete schließlich beim überraschend
an den Kreis eingelaufenen
Henrik Lundström, der
nur durch ein Foul
Jansens gestoppt werden konnte. Mit dem Schlusspfiff
konnte damit
Filip Jicha unter großem Kieler Jubel
per Strafwurf den glücklichen, aber nicht unverdienten Siegtreffer erzielen.
Es hat sich also zweifelsohne gelohnt: Es waren noch einmal 60 intensive,
sehr anstrengende Minuten für die Kieler
Zebra-Herde und der vorläufige Abschluss eines fünfwöchigen Mammutprogramms
mit insgesamt elf Pflichtspielen. Nun heißt es für die vielen angeschlagenen
THW-Spieler - sofern sie nicht zu ihrer Nationalmannschaft fahren - in den
nächsten elf Tagen, wieder Kraft zu tanken für die nächsten Aufgaben, ehe
am 25. März die MT Melsungen zu Gast ist.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Es ist natürlich schwierig, so kurz nach dem Spiel ein
sinnvolles Fazit zu ziehen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft,
dass sie unter diesen Bedingungen eine solche Leistung
abgeliefert hat. Sicherlich hat man schon bessere Spiele
von uns gesehen, aber der HSV ist nicht irgendjemand. Ganz
besonders stolz bin ich darauf, dass wir nie aufgegeben
haben und immer an uns geglaubt haben. Herausheben möchte
ich Nikola Karabatic. Er hat ein
Riesenspiel gemacht in einer ansonsten geschlossenen
Mannschaftsleistung.
HSV-Trainer Martin Schwalb:
Glückwunsch an den THW, dass sie dieses Spiel gewonnen haben.
Wir haben heute alles Menschenmögliche getan, wir mussten
heute nur mit Rechtshändern im Angriff spielen und auch die
gespielten Abwehrformationen waren uns in dieser Zusammensetzung
komplett fremd. Es war heute sehr schwierig. Zum Schluss haben
wir eine Zwei-Minuten-Strafe bekommen, ein Foul gegen Jansen
wurde nicht gegeben und ein Stürmerfoul wurde gepfiffen. Wir
sind ein sehr unglücklicher Verlierer.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Das war ein sehr schöner Sieg. Mit zehn Punkten
Vorsprung sind wir auf einem guten Weg. Das Triple
ist auf jeden Fall möglich. Für mich wären es in dieser
Saison dann fünf Titel. Das wäre ein Traum, für
den ich kämpfen werde.
THW-Linksaußen Dominik Klein gegenüber den KN:
Wir dürfen keine Angst davor haben, was um uns
herum geschieht. Wir konzentrieren uns auf den
Sport. Das war ein großer Schritt in Richtung Titel.
Auch wenn der Sieg am Ende glücklich war.
HSV-Rechtsaußen Stefan Schröder gegenüber den KN:
Bitter, einfach nur bitter. Wir waren mit dem THW
auf Augenhöhe und können stolz auf uns sein. Ich
hoffe, wir treffen in den nächsten Wochen noch öfter
auf Kiel.
HSV-Keeper Per Sandström gegenüber den KN:
In der Meisterschaft sieht es für uns nicht mehr gut aus.
Wir haben heute sehr stark gespielt und wollen uns
möglichst bald gegen Kiel revanchieren.
THW-Linkshänder Christian Zeitz gegenüber den KN:
Das war zwar glücklich, aber wir haben bis zuletzt
für den Sieg gekämpft. Beim 30:32 waren wir zwar
kurz niedergeschlagen, an eine Niederlage habe ich
trotzdem nicht gedacht. Für die Meisterschaft sieht
es jetzt ziemlich gut aus.
THW-Kreisläufer Marcus Ahlm gegenüber den KN:
Wir haben keine Angst vor dem Verlieren. Wir wissen, dass
wir mit unserer schnellen Mitte jedes Spiel drehen
können, auch wenn diesmal nicht alles geklappt
hat. Ob der Sieg verdient ist? So wie die Spiele enden,
ist es meist auch gerecht.
HSV-Geschäftsführer Piet Krebs gegenüber den KN:
Der Leistung des THW in dieser Saison gebührt höchsten
Respekt. Auch wenn ein Remis leistungsgerecht gewesen wäre.
HSV Hamburg:-
Bitter (1.-26., 46.-60., 8/1 Paraden),
Sandström (26.-46., 4 Paraden);
Schröder (4),
Niemeyer (5),
Jansen (3),
Lackovic (6),
Flohr,
Velyky,
Torgovanov,
Grimm,
B. Gille (4),
Grundsten (n.e.),
Lindberg (1/1),
Hens (10);
Trainer: Schwalb
THW Kiel:-
Omeyer (1.-52., 54.-60., 14/1 Paraden),
Palicka (52.-54., 1 Parade);
Lund (n.e.),
Wessig (n.e.),
Andersson (4),
Lundström,
Kavticnik (n.e.),
Anic (n.e.),
Lövgren (1),
Ahlm (3),
Weltgen (n.e.),
Zeitz (5),
Karabatic (12/3),
Klein (2),
Jicha (7/3);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Lars Geipel (Steuden) / Marcus Helbig (Landsberg)
- Zeitstrafen:
-
HSV: 7 (2x Torgovanov (12., 24.), 2x Flohr (15., 56.),
Lackovic (16.), B. Gille (28.), Jansen (60.));
THW: 4 (Andersson (17.),
Klein (34.),
Jicha (49.),
Palicka (54.))
- Siebenmeter:
-
HSV: 2/1 (Omeyer hält Lindberg (46.));
THW: 8/6 (Bitter hält Lövgren (16.),
Karabatic an die Latte (46.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:2, 1:2, 1:4 (3.), 2:4, 2:5, 4:5, 4:6, 5:6, 5:7 (8.),
9:7 (15.), 9:9, 10:9, 10:10, 11:10, 11:11 (20.),
13:11, 13:15 (26.), 15:15;
2. Hz.: 16:15, 16:16, 17:16, 17:18 (35.), 18:18, 18:19, 19:19,
19:20, 20:20 (40.), 20:21, 21:21, 21:22, 22:22, 22:24 (44.),
24:24, 24:25, 25:25, 25:27 (48.), 29:27 (51.), 29:28, 30:28,
30:29, 31:29 (55.), 31:30, 32:30, 32:31, 33:31 (59.), 33:34.
- Zuschauer:
-
13150 (ausverkauft) (Color Line Arena, Hamburg)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2009:
Das "gefühlte" Meisterstück
34:33 - THW Kiel gewinnt in letzter Sekunde Krimi beim HSV Hamburg und hat eine Hand am 15. Titel
Hamburg - Zu Beginn einer Saison kämpfen in der
Handball-Bundesliga mitunter vier, fünf Mannschaften
um die deutsche Meisterschaft, und am Ende
gewinnt - meist der THW Kiel. Nach dem 34:33
(15:15)-Auswärtssieg beim HSV Hamburg wird es mit
an 99 Prozent grenzender Wahrscheinlichkeit auch
zum Ende dieser Spielzeit wieder so sein. Der HSV
liegt nun zehn Punkte hinter den "Zebras" zurück.
In Tagen, in denen mutmaßliche Schiedsrichter-Bestechungen
und Ermittlungen von Staatsanwälten den Titelkampf
in den Hintergrund drängen, hätte der Handball
am Sonnabend keine bessere Botschaft als Beleg für Spitzensport
in Reinkultur in die Republik senden können als
das an Dramatik kaum zu überbietende Spitzen-Duell zwischen
dem Ersten und dem Zweiten der Liga: 13000 Zuschauer in
der rappelvollen und aufgeheizten Color Line Arena wurden
Zeuge eines Handball-Krimis, der bis zur Schlusssekunde
für alle Hiobsbotschaften der letzten Wochen entschädigte.
Für das "I-Tüpfelchen" sorgte aus Kieler Sicht
Filip Jicha. Im letzten Akt des
Nachmittages traf der Tscheche nach Ablauf der regulären
Spielzeit per Siebenmeter zum THW-Sieg.
Minuten vorher hatte es noch nach allem ausgesehen,
nur nicht nach dem 23. Sieg der Kieler hintereinander,
dem zwölften Auswärtserfolg im zwölften Gastspiel.
Dabei hatte sich das THW-Ensemble nichts von
den Unruhen rund um den Klub anmerken lassen und
war mit einem schnellen 5:2 prächtig aus den Startlöchern
gekommen. Rechtsaußen Christian Zeitz
("Nicht meine Lieblingsposition, aber ich
habe mich dort gegen Pascal Henstedt-Ulzburg sehr wohl
gefühlt") steuerte bis dahin allein drei seiner fünf
Treffer bei. Erst als die "französische" 5:1-Deckung der
Hamburger die Kieler nach zehn Minuten bissiger
anfasste, fand der HSV ins Spiel und drehte die Partie
beim 9:7 (15.) zu seinen Gunsten. Der endgültige Beginn
einer knüppelharten Begegnung, die das kurzfristig nominierte
Schiedsrichtergespann Geipel/Helbig
mit elf Zeitstrafen quittierte und die THW-Trainer
Alfred Gislason so kommentierte: "Allein die
Aktionen von Bertrand Gille hätten 15 Zeitstrafen und drei
rote Karten verdient gehabt." Sogar die guten Freunde
Dominik Klein und Torsten Jansen
gerieten kurz aneinander. Zwischendurch hatten die
HSV-Fans nach 14 Monaten die überraschende Rückkehr
des von Hautkrebs genesenen Oleg Velyky bejubelt.
Stefan Lövgren und
Nikola Karabatic als Regisseure im
Wechsel hatten ineffizient im Überzahlspiel zwar die Pausenführung
vertan. Doch vor allem Karabatic war es, der
die "Zebras" im zweiten Durchgang in unnachahmlicher
Manier und bis auf einen Lattentreffer traumwandlerisch
vom Siebenmeterpunkt mit neun Toren im Spiel hielt.
Hinten verrichtete die Deckung Schwerstarbeit, auch
wenn sie Hens und Lackovic nicht in den Griff bekam. Gut,
dass sich Thierry Omeyer im
THW-Tor zu wichtigen Paraden aufschwang.
Bis zum 27:27 (49.) durch Hens schwang das Pendel hin
und her. Dann legte der HSV bis zum 32:30 permanent eine
Zwei-Tore-Führung vor, vergab durch Niemeyer aber die
Entscheidung. Der THW Kiel nutzte das eiskalt aus. Zweimal
Jicha, einmal Ahlm
- 33:33. Ball für Hamburg, Jansen vergibt. Schröder foult
Lundström, Jicha
vollstreckt aus sieben Metern - wieder jubelt der THW. Und während
Alfred Gislason sein Team
schon besser habe spielen sehen, aber dennoch "sehr
stolz" sei, gab Kollege Martin Schwalb unumwunden zu:
"Das ist die unglücklichste Niederlage in meiner über 30-jährigen
Karriere."
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2009)