Der "Unser Norden"-Cup am Donnerstag (siehe
Extra-Bericht) war der
Härtetest, Samstag warten der erste offizielle Titel der Saison und hoch motvierte Hamburger
auf den THW Kiel. Wenn um 15.15 Uhr in der nahezu ausverkauften Olympiahalle in München
der Anpfiff zum Super Cup ertönt, trifft nicht nur der letztjährige Doublegewinner aus Kiel auf
den Pokalfinalisten aus der Hansestadt, sondern es messen sich auch zwei der Titelfavoriten
für die am kommenden
Mittwoch startende Bundesliga-Saison. Das DSF überträgt ab 15.00 Uhr live.
Die knapp 10.000 Besucher werden dabei neben zahlreichen nationalen
und internationalen Handballstars vor allem mindestens drei der vier Goldmedaillengewinner
der Olympischen Spiele von Peking bestaunen können. Auf Hamburger
Seite werden die beiden Gille-Brüder, Betrand und Guillaume,
auflaufen, für die Kieler steht Weltklassekeeper
Thierry Omeyer im Tor.
Welthandballer
Nikola Karabatic laboriert an einer
Verletzung im Wurfarm, sein Einsatz ist fraglich. "Wir werden am Montag nach einer MRT-Untersuchung
genaueres wissen", macht sich
Uwe Schwenker wenig Hoffnung auf einen
spielenden
Karabatic.
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Neuzugang aus Flensburg: Marcin Lijewski.
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HSV |
"Wir werden am Sonnabend den Kielern schon zeigen, dass auch in dieser Saison
wieder mit uns zu rechnen ist", tönte HSV-Präsident Andreas Rudolph am Mittwoch.
Für die Hamburger wäre ein Erfolg am Samstag der dritte Supercup-Titel nach
2004 und 2006, der THW Kiel könnte sich nach 1995, 1998, 2005 und 2007 zum fünften Mal in die
Siegerliste des als Aufeinandertreffen zwischen Pokalsieger und deutschem Meister vorgesehenen Wettbewerbs
eintragen (siehe auch
Handball-Geschichte: Supercup). Da der THW in der vergangenen Spielzeit beide
Titel für sich verbuchen konnte, rückte der HSV Hamburg als Pokalfinalist nach. Für die Zebras geht
es am Samstag auch darum, ihren vor Jahresfrist gewonnenen Titel nach dem
deutlichen
41:31-Erfolg gegen die Rhein-Neckar-Löwen zu verteidigen.
Revanche für die 29:32-Niederlage im Pokalfinale wollen die Hamburger indes nicht nehmen.
Dafür sind ihre Ansprüche in diesem Jahr gewachsen. "Wir fahren nach München, um das Spiel
dort zu gewinnen", sagte Trainer Martin Schwalb. Allerdings: In Kiel und Hamburg weiß man noch nicht,
wo man wirklich steht. Die Vorbereitung ohne Olympiateilnehmer lässt beide Parteien am Samstag
ohne wirkliche Standortbestimmung aufeinandertreffen. Kiel musste auf Dominik Klein,
Christian Zeitz, Nikola Karabatic und
Thierry Omeyer verzichten. "Andere Klubs waren schlechter dran", möchte
Gislason diesen Umstand nicht zu hoch bewerten. Vielleicht meinte er
aber auch Schwalb und dessen HSV. Gleich neun Spieler schickte der letztjährige Meisterschaftsdritte
nach Peking - äußere Bedingungen, die den HSV-Trainer in diversen Interviews auf die Palme
brachten. Ein Schlag für den HSV war auch die Verletzung Pascal Hens' beim
olympischen Turnier, die einen Einsatz im Supercup und womöglich auch
bis Jahresende unmöglich macht.
"Natürlich ist es sehr schwer, unter diesen Umständen eine Vorbereitung zu absolvieren.
Aber wir wollen nicht nach einer Ausrede suchen. Wir benötigen keine", gibt sich Schwalb vor dem
Super-Cup-Finale kämpferisch.
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Kam von Hammarby IF (SWE): Kreisläufer Nicklas Grundsten.
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HSV |
Das kann er auch sein, zählt der HSV in dieser Saison doch erneut zum Favoritenkreis der Liga. Auch
THW-Geschäftsführer
Schwenker sieht in den Hansestädtern "den größten Konkurrenten."
Kein Wunder, rüstete der HSV doch vor dieser Saison qualitativ auf wie kein zweiter Klub.
Dem Abgang von Bundesliga-Topscorer Kyung-Shin Yoon, der kaum noch eingsetzten Iwan Ursic und Bruno Souza
sowie des Nachwuchstorhüters Jürgen Müller stehen mit Nicklas Grundsten (Hammarby IF),
Blazenko Lackovic und Marcin Lijewski (beide kommen aus Flensburg) sowie Nationalspieler Arne Niemeyer
gleich vier hochkarätige Neuzugänge gegenüber. "Die Hamburger sind nun auf allen Positionen doppelt oder
dreifach
besetzt", weiß
Uwe Schwenker um die Stärke des
Hamburger Kaders. Tatsächlich: Kreisläufer Grundsten
kämpft mit Dimitri Torgowanow und Bertrand Gille um Spielanteile,
Lackovic auf der Königsposition mit Guillaume Gille, Pascal Hens, dem Rekonvaleszenten Oleg Velyky,
und Niemeyer, der aber auch auf der Spielmacherposition eingesetzt werden soll.
Im rechten Rückraum komplettiert das Brüderpaar Krzystof und Marcin Lijewski das
Starensemble. Dieses soll mit einem Jahresetat von 6,5 Millionen Euro
unterhalten werden und dem HSV Titel bringen. Doch richtig aussprechen wollte dieses klare Ziel
niemand auf der HSV-Jahrespressekonferenz. "Wir wollen überall angreifen, in jedem Wettbewerb",
verkündete HSV-Präsident Andreas Rudolph die Maxime, verwies aber gleichzeitig auf die Neuverpflichtungen:
"Wir haben einen
Kader, der wahrscheinlich
noch nie so gut war wie in dieser Saison." Der Mäzen weiß um die Qualität der
Transfers (siehe auch
Gegnerkader HSV Hamburg), doch sein
Trainer Martin Schwalb wollte ihn bei dieser Aussage nicht unterstützen. ""Man kann das erst
nach der Saison sagen, ob es der beste Kader gewesen ist.
Meine Spieler müssen mir das schon beweisen", will der Coach Leistung von seinen Schützlingen sehen -
am Besten schon am Samstag.
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Nationalspieler Arne Niemeyer wechselte aus Minden nach Hamburg.
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HSV |
Doch auch die Kieler wollen den Pokal nicht kampflos weiterreichen. "Ich freue mich, dass es endlich losgeht",
will
Stefan Lövgren in seiner letzten Saison beim THW Kiel "auch diesen Titel
unbedingt gewinnen." Der Kapitän erwartet ein kampfbetontes Spiel beider Mannschaften, die
trotz des Vorbereitungschaos' alles geben werden. "Es geht auch darum, ein Zeichen für die Saison zu
setzen." Dabei ist der Ausgang der Partie vollkommen offen, lieferten sich beide Klubs in der
vergangenen Spielzeit die wohl heißesten Duelle der gesamten Liga. Dabei gewannen die Hamburger
in der Sparkassen-Arena mit
31:30 und beendeten damit eine 426 Tage
lang dauernde Kieler Siegesserie auf heimischem Terrain. Auch das Rückspiel geriet zum Krimi,
der letztlich beim
36:36 keinen Sieger fand. Der letzte Kieler
Erfolg war der
Finalsieg im DHB-Pokal am 30. März dieses Jahres. In insgesamt
15 direkten Pflichtspielbegegnungen beider Teams gewann der THW bisher zehnmal, dreimal gab es
ein Untenschieden und zweimal gewannen die Hamburger (siehe
auch
Gegnerdaten HSV Hamburg). Geht es nach dem THW Kiel, sollte sich
an der letzten statistischen Zahl am Samstag nichts ändern. Die Zebras sind bereit, die Zebras sind heiß
auf den ersten mit Trainer
Alfred Gislason, den ersten Titel der Saison!
Das Spiel um den Supercup werden in diesem Jahr die beiden erfahrenen
Bundesliga-Referees Lars Geipel (Steuden) und Markus Helbig (Landsberg)
pfeifen. "Es ist für uns eine Auszeichnung, bei der offiziellen Saisoneröffnung als Unparteiische fungieren zu können",
so Geipel.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.08.2008:
Karabatic fehlt in München
Kiel - Die französischen Olympiasieger Thierry Omeyer
und Nikola Karabatic hatten
auch gestern noch THW-frei. Siegesfeiern in der Heimat
besaßen Vorrang. Omeyer war allerdings schon auf dem
Weg nach Kiel, um heute gemeinsam
mit der Mannschaft nach München fliegen zu können.
Morgen steigt dort das Spiel um den Supercup gegen
den HSV (15 Uhr, DSF). Mannschaftskollege Karabatic
trifft seine Vereinskollegen direkt in der bayerischen Metropole.
Beim Supercup ist der "Welthandballer" allerdings
nur Zuschauer. "Wir müssen erst klären, wie
schwer seine Ellbogenverletzung ist", sagte Trainer Alfred
Gislason.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.08.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2008:
Nordrivalen prallen in München aufeinander
THW Kiel und der HSV Hamburg spielen heute um den Supercup - Karabatic fällt aus
München - Am Montag steigen die "Zebras" in ihren
feinen Ausgehanzug. Ministerpräsident Peter
Harry Carstensen erwartet den Rekordmeister um 17
Uhr zwecks Ehrung für Meisterschaft und Pokalgewinn
aus der vergangenen Saison. Heute schon kämpfen
die Handballer des THW Kiel in München um
einen neuen Titel. Um 15.15 Uhr (DSF) ist Anwurf im
Supercup gegen den Nordrivalen HSV Hamburg.
10 000 Karten sind abgesetzt, damit ist die Olympiahalle
so gut wie ausverkauft. Die Kieler sind in der 15. Auflage
dieses Wettbewerbs Titelverteidiger (41:31 gegen die Löwen)
und zum elften Mal dabei. Sie können den Cup
zum fünften Mal nach 1995, 1998, 2005 und 2007 gewinnen,
Gegner HSV triumphierte 2004 und 2006, vor zwei
Jahren gegen Kiel mit 39:35.
Genau genommen müssten die "Zebras" gegen sich selbst
spielen, wird der Supercup doch zwischen Meister und
Pokalsieger ausgefochten. Die Kieler haben 2008 allerdings
beide Titel gewonnen, deshalb wurde der HSV als Pokal-Finalverlierer
eingeladen.
Kleinlaut ist der Nordrivale selten dahergekommen. So
hat er die Lautsprecher auch diesmal auf volle Leistung gedreht.
"Wir wollen überall angreifen und Kiel schon am
Sonnabend zeigen, dass mit uns zu rechnen ist", tönte Präsident
Andreas Rudolph. Trainer Martin Schwalb gab sich
moderater. "Wir haben eine tolle Mannschaft, sie hat das
Potenzial, um alle Titel mitzuspielen", so der ehemalige
Wallauer, der in diesem Jahr mit der wohl teuersten
Mannschaft der Liga gehörig unter Erfolgszwang steht.
Ausgestattet mit einem Etat von 6,5 Millionen Euro hat
der HSV mächtig aufgerüstet. Die namhaftesten Zugänge
sind Blazenko Lackovic, Marcin Lijewski aus Flensburg sowie
Arne Niemeyer von GWD Minden. Das Handicap: Wegen der
Olympischen Spiele ergab sich kaum Gelegenheit zum
Einspielen. Außerdem werden die Tore von Pascal Hens
(Schienbeinkopfbruch) fehlen, der fünf Monate pausieren
muss.
THW-Trainer Alfred Gislason trainierte gestern
Morgen noch in eigener Halle, bevor der Kader den
Flieger nach München enterte. Fraglich ist der Einsatz
von Kapitän Stefan Lövgren
(muskuläre Probleme), außerdem "spielen Marcus Ahlm
und Börge Lund nur, wenn sie es selbst verantworten
können". Die französischen Olympiasieger
Thierry Omeyer und Nikola Karabatic
sind erstmals wieder im Kader, Karabatic fällt mit einer
Ellenbogenverletzung aber definitiv aus. Und der
Stellenwert des Supercups? Das sei kein großer Titel, sagt
Gislason, "aber er ist nicht unwichtig.
Vor allem, weil es gegen den HSV geht."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2008)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - HSV Hamburg:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tips:
- TV: DSF, Sa., 15.00: THW Kiel - HSV Hamburg live aus der Olympiahalle
- TV: NDR:
So., ab 22.45 Uhr: Nachbericht im "Sportclub" mit Studiogast Alfred Gislason
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Radio: NDR 1 Welle Nord:
Sa., ab 15.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - HSV Hamburg
(Einblendungen um 15.20, 15.30, 15.50, 16.00, 16.10, 16.30 und
in der Schlussphase gegen 16.45, Reporter vor Ort ist Norman Nawe)
Sa., ab 17.00 Uhr: Nachberichte und Stimmen aus der Olympiahalle
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.