Aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2009:
Linz - Handballtrainer
Noka Serdarusic
ist zurück auf der internationalen Bühne. Nach
seiner Trennung vom THW Kiel im Sommer 2008, mehreren
Operationen an Bandscheibe und Knie und den folgenden
Chaostagen in der Bestechungsaffäre, sorgte der
ehemalige Kieler Meistertrainer am Wochenende als Trainer
der slowenischen Auswahl wieder für sportliche Schlagzeilen.
Beim Interwettencup in Österreich fiel das Comeback
des 59-Jährigen durchwachsen aus. Im Auftaktspiel gegen
Gastgeber Österreich erwischte Slowenien in Linz mit
der 13:4-Führung nach 19 Minuten zwar einen sensationellen
Start, verlor aber später völlig den Faden und musste
sich dem Nachbarn aus der Alpenrepublik noch mit 31:33
beugen. Die Fäden bei den Österreichern zog mit Kapitän
Viktor Szilagyi ausgerechnet
ein ehemaliger Kieler Musterschüler von
Serdarusic, im eigenen
slowenischen Team wirkte mit
Vid Kavticnik
ebenfalls ein Akteur aus glücklichen Kieler Handball-Tagen mit.
Besser erging es
Serdarusic in
der zweiten Begegnung gegen die Ukraine.
Kavticnik und Co setzten sich
41:27 durch, konnten den Turniersieg von Österreich aber
nicht mehr gefährden. Nach dem 26:24 über die Schweiz
stand das Team von Trainer Dagur Sigurdsson vorzeitig
als Gesamtgewinner fest.
Das Turnier war ein erster ernsthafter Test für die EM
2010 in Österreich, bei der Slowenien Vorrundengruppengegner
der deutschen Mannschaft sein wird. "Ich habe hier alle
Spieler gesehen und konnte mir ein Bild machen", sagte
Serdarusic über seine Premiere
als Nationaltrainer. Nur das sei ihm wichtig gewesen.
"Mir ist es egal, ob wir gewinnen oder verlieren."
Serdarusic bedauerte,
dass er die Spieler für lange Zeit wieder an die Vereine
abgeben müsse. "Ich sehe die Jungs erst in zwei Monaten
wieder." Am 20. Januar 2010 kommt es dann zum EM-Duell
gegen Deutschland.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2009)