29.10.-02.11.2009 - Letzte Aktualisierung: 02.11.2009 | Nationalmannschaft |
Update #5 | Letzte Aktualisierung: KN-Bericht vom 02.11. |
Der DHB-Supercup findet vom 29.10. bis 01.11.2009 in Köln, Halle/Westfalen und Hannover statt. |
Nach ausgeglichenem Beginn setzte sich das DHB-Team Mitte der ersten Halbzeit langsam ab. Besonders Holger Glandorf, der alle seine fünf Tore in den ersten zwanzig Minuten erzielte, blühte auf, zudem gelangen Johannes Bitter jede Menge Paraden. Über 11:9 und 13:10 setzten sich die Deutschen auf den Halbzeitstand von 17:12 ab.
Zum Seitenwechsel kamen Carsten Lichtlein sowie der für Sprenger nachnominierte Christian Schöne zum Einsatz, und nachdem beide ein Erfolgserlebnis feierten, führte das DHB-Team kurz nach Wiederanpfiff bereits mit sechs Toren. Dann allerdings schlichen sich Unkonzentriertheiten ins deutsche Offensivspiel ein, Norwegen kam durch die Shooter Kjelling und Rambo zu leichten Toren und verkürzte bis zur 40. Minute auf 20:22. Nun aber übernahm Lars Kaufmann Verantwortung, erzielte drei Treffer in Folge, während die deutsche Deckung sieben Minuten lang kein Gegentor mehr zuließ - das Spiel war entschieden.
Heiner Brand freute sich nach dem Spiel über den Sieg, sah aber noch Steigerungspotential: "Gegen Norwegen haben wir in der ersten Halbzeit gute Sachen im Angriff gespielt und uns auch in der Abwehr gesteigert, danach gab es zu viele Fehler. Die Mannschaft muss erkennen, dass ihr die Dinge, die wir spielen wollen, auch helfen. Noch sehe ich überall Baustellen."
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Die Zuschauer rieben sich anfangs ungläubig die Augen: Die ersten zwölf Minuten lang gelang den Deutschen im Angriff rein gar nichts, die Fehlwürfe und technischen Fehler wussten die Schweden aber ebenfalls nicht optimal zu nutzen. So führten die Skandinavier "nur" mit 4:0, ehe Holger Glandorf endlich den ersten Treffer für die Gastgeber markierte. Heiner Brand, der den Hamburger Spielern Jansen, Bitter und Schröder eine Pause gönnte, begann stattdessen mit Silvio Heinevetter im Tor und der Kieler Flügelzange Klein/Sprenger. Während es für Dominik Klein das 100. Länderspiel bedeuetete, war es für den Neuzugang vom SC Magdeburg der erste Einsatz seit dem WM-Auftakt gegen Russland.
In der Folgezeit des ersten Durchgangs kamen die Deutschen zwar besonders durch einige Glandorf-Treffer besser ins Spiel, weitere Fehler im Aufbauspiel und teilweise schlampiges Deckungsverhalten besonders gegen Kreisläufer Gustafsson jedoch verhinderten, dass man entscheidend verkürzen konnte. So lag man auch nach einem Treffer Sprengers kurz vor dem Halbzeitpfiff zum Seitenwechsel noch mit 12:15 zurück.
Doch in den zweiten Durchgang startete die Mannschaft von Heiner Brand nun konzentrierter, mit Michael Kraus als Spielmacher und Carsten Lichtlein im Tor gelangen fünf Treffer in Folge zum 20:18 (38.). Doch obwohl man bis zur 49. Spieminute den Vorsprung gar auf 26:22 ausbauen konnte, gab sich Schweden noch nicht geschlagen. Während sich bei Deutschland nun wieder die Fehler häuften, kamen die Skandinavier durch leichte Tore nicht nur wieder heran, gingen durch eine 7:1-Serie vier Minuten vor Schluss sogar selbst wieder mit 29:27 in Führung. Jedoch gelangen Salzer und Klein noch der Ausgleich, Deutschland erhielt sogar noch die Chance auf den Siegtreffer. Glandorfs Anspiel an den Kreis wurde aber abgewehrt, und nun hatte Dalibor Doder per Gegenstoß wiederum die Möglichkeit, Schweden zum Sieg zu führen. Christophersen stoppte den Spielmacher aber auf den letzten Metern, die rumänischen Schiedsrichter entschieden folgerichtig auf Zeitstrafe gegen den Wetzlarer und Siebenmeter für Schweden. Heiner Brand wechselte Silvio Heinevetter ein, der drei Sekunden vor Schluss tatsächlich gegen Fredrik Petersen parieren und damit zumindest einen Punkt festhalten konnte.
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Es war schön, wieder zur Nationalmannschaft zurück zu kommen, aber morgen bin ich endlich wieder in Kiel.
Es war ein Kampfspiel und wir mussten uns alles erarbeiten. In der 2. Halbzeit wollten wir wieder Spaß haben und unser Tempospiel durchziehen. Das gelang uns dann auch sehr gut. Hintenraus hatten wir dann nochmal eine schwächere Phase, vielleicht auch weil wir zuviel wollten.
Zufrieden können wir mit diesem Spiel nicht sein. Wir hatten zu viele Fehler am Anfang und nachher noch einen sicheren Sieg aus der Hand gegeben.
In die 1. Halbzeit sind wir sehr schlecht gestartet. Bis zur achten, neunten Minute hatten wir bereits zehn Fehler gemacht. Im Angriff wurde abgeschlossen ohne jegliche Vorbereitung und in der Abwehr kam keine Bewegung. Hier haben wir nicht mit Begeisterung und Leidenschaft agiert. In der 2. Halbzeit haben wir die Vorgaben besser umgesetzt. Michael Kraus hat begonnen, das Spiel zu gestalten. Davon haben Lars Kaufmann und Holger Glandorf profitiert. Die gewünschte Ball- und Passsicherheit ist aber bei uns noch nicht vorhanden. Ich denke, dass beide Mannschaften von diesem Spiel profitiert haben. Am Ende war das Unentschieden mit dem gehaltenen Siebenmeter sehr glücklich.
In der 1. Halbzeit war eine sehr gute Intensität im Spiel mit einem guten Torwart, einer sicheren Abwehr und vorne lief der Ball gut. In der 2. Halbzeit ist Deutschland sehr gut gestartet. Wir sind zufrieden, dass wir zurück ins Spiel gekommen sind. Zum Schluss war es ein spanndendes Spiel für die Zuschauer mit einem gerechnten Ergebnis.
Die deutsche Mannschaft begann - im Gegensatz zum Vortag gegen Schweden - konzentriert, besonders in der Abwehr zeigte man deutlichen Siegeswillen und baute dort die Grundlage für viele Gegensöße auf, die insbesondere Schröder und Gensheimer zu nutzen wussten. Allerdings haperte es noch im eigenen Aufbauspiel, wodurch sich keine der beiden Mannschaften zunächst absetzen konnte. Doch mit fünf Treffern in Folge vor dem Pausenpfiff erarbeitete sich das DHB-Team dann doch noch einen kleinen Vorsprung.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten Theuerkauf und Kaufmann schnell auf 18:12, Dänemark allerdings gab sich noch nicht auf. Jedoch wusste nun immer wieder Sven-Sören Christophersen, mit fünf Treffern bester DHB-Torschütze, zu glänzen, seine Tore hielten Deutschland nun auf Kurs. So halfen dem Europameister auch die 9/2 Treffer von Flensburgs Lars Christiansen letztlich nicht mehr, Deutschland holte sich mit einem 30:26-Erfolg zum fünften Mal nach 1979, 1987, 1998 und 2001 den Supercup.
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Wir haben heute gewonnen, das war sehr wichtig. Jetzt geht die Liga wieder los.
Das war heute ein schöner Sieg, aber für die EM lassen wir uns nicht in die Favoritenrolle drängen. Wir denken von Spiel zu Spiel.
Es war für uns wichtig, dass wir mit dieser Spitzenmannschaft mithalten konnten. Zu gestern war eine klare Leistungssteigerung zu erkennen. Im Spiel war sehr viel Engagement, die Beinarbeit wird besser. Dadurch haben wir hinten in der Abwehr auch einige Bälle gewonnen und so ging es vorne auch leichter. Es waren natürlich Schwankungen im Spiel, aber dieser Sieg tut der Mannschaft sicherlich gut, obwohl ich dieses Spiel nicht überbewerten möchte.
Das war heute kein typisches Trainingsspiel, es war sehr intensiv. Das ist sehr gut für uns gewesen, da wir neun Monate kein Spiel hatten. Deshalb stimmt bei uns auch das Timing nicht in der Abwehr. Deutschland war heute zweifellos die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Wir waren sehr glücklich, dass wir hier sein durften. Es ist sehr schön, jedes Spiel vor 10.000 Zuschauern zu spielen.
Do., 29.10.2009 (Lanxess Arena, Köln) | |||||||
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18.15 Uhr | Schweden | - | Dänemark | : | 25:28 | (13:12) | |
20.30 Uhr | Deutschland | - | Norwegen | : | 30:25 | (17:12) | Bericht | Statistik |
Sa., 31.10.2009 (Gerry Weber Stadion, Halle/Westfalen) | |||||||
13.15 Uhr | Deutschland | - | Schweden | : | 30:30 | (12:15) | Bericht | Statistik |
15.30 Uhr | Dänemark | - | Norwegen | : | 40:26 | (17:17) | |
So., 01.11.2009 (TUI Arena, Hannover) | |||||||
13.15 Uhr | Norwegen | - | Schweden | : | 25:30 | (12:15) | |
15.30 Uhr | Deutschland | - | Dänemark | : | 30:26 | (16:12) | Bericht | Statistik |
Platz | Nation | Punkte | Tore |
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1. | Deutschland | 5:1 | 90:81 |
2. | Dänemark | 4:2 | 94:81 |
3. | Schweden | 3:3 | 85:83 |
4. | Norwegen | 0:6 | 76:100 |
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.10.2009:
Drei Monate vor der Europameisterschaft in Österreich gelang den Gastgebern damit gegen insgesamt harmlose Norweger die Revanche für die unglückliche Niederlage bei der WM Anfang des Jahres in Kroatien.
Damals war Heiner Brand nach dem 24:25 noch mit erhobener Faust auf die slowenischen Schiedsrichter losgegangen, diesmal musste er sich nach einer ordentlichen Leistung seiner Mannschaft allenfalls über einige Flüchtigkeitsfehler im Angriff sowie Lücken in der Abwehr aufregen. Seine besten Werfer hatte der Erfolgscoach in Holger Glandorf, Stefan Schröder und Lars Kaufmann, die jeweils fünfmal trafen.
Das nächste Spiel bei dem Vierer-Turnier nach dem Modus "Jeder gegen Jeden" bestreiten die Deutschen am Sonnabend in Halle/Westfalen gegen den Rekord-Europameister Schweden (13.15 Uhr, live in der ARD), ehe zum Abschluss am Sonntag das Duell mit dem aktuellen Titelträger Dänemark in Hannover (15.30, live im ZDF) ansteht. Die Dänen hatten das erste Spiel gestern mit 28:25 (12:13) gegen die Schweden für sich entschieden, die ohne die THW-Asse Kim Andersson und Marcus Ahlm angetreten waren. Der Hamburger Hans Lindberg (6/1) sorgte für die meisten Treffer der Dänen.
Vor 13 737 Zuschauern in Köln begannen die Gastgeber, die auf Rechtsaußen Christian Sprenger (THW Kiel/Bauchmuskelzerrung) verzichten mussten, mit dem Göppinger Lars Kaufmann als Ersatz für den auch bei der EM pausierenden Pascal Hens im halblinken Rückraum, als Regisseur startete Kapitän Michael Kraus. In den neuen und eigens für die Nationalmannschaft entworfenen Trikots in weiß mit schwarz-rot-goldenen Streifen waren es aber zunächst Holger Glandorf und der aufmerksame Außen Stefan Schröder, die von der rechten Angriffseite die Akzente setzten und für einen gelungenen Start sorgten.
Nach 20 Minuten begann Brand wie angekündigt mit dem Testen für die EM und wechselte fast komplett durch. Dank einiger schneller Konter war der Vorsprung schon zur Halbzeit auf relativ beruhigende fünf Tore angewachsen und der Erfolg nie mehr wirklich gefährdet. Allerdings fand die deutsche Abwehr zu keinem Zeitpunkt ein richtiges Mittel gegen die Rückraumspieler Kristian Kjelling und den jungen Christoffer Rambo, die Norwegen mit einfachen Treffern im Spiel hielten und bis zur 36. Minute den Rückstand sogar auf zwei Tore verkürzen konnten. Auch die Torhüter Johannes Bitter in der ersten und Carsten Lichtlein in der zweiten Halbzeit fanden lange nicht den richtigen Dreh gegen diese Würfe der Skandinavier, die im Supercup ohne "Zebra" Börge Lund (Daumen-Operation) antreten. Nur gut, dass der Göppinger Kaufmann in dieser Phase für die wichtigen Tore sorgte.
(aus den Kieler Nachrichten vom 30.10.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.10.2009:
Gegenseitige Vorwürfe drängten den 30:25-Erfolg des DHB-Teams beim Supercup über Norwegen am Donnerstag in Köln in den Hintergrund. Die von Brand wenige Tage vor dem Turnierstart geäußerte Kritik, wonach in den Spitzenclubs zu wenig heimische Spieler zum Einsatz kommen, sorgte bei HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann für Verärgerung: "Für dieses reflexartige Wiederholen von Vorwürfen habe ich kein Verständnis mehr. Brand sucht nicht den Dialog, sondern geht mit diesem Thema immer wieder an die Öffentlichkeit."
Mittlerweile ist es schon fast Tradition, dass die Auseinandersetzung bei wichtigen Turnieren an Schärfe zunimmt. Aus Sorge um die Entwicklung der Nationalmannschaft, die sich bei den Olympischen Spielen von Peking mit Rang neun und bei der WM Anfang des Jahres in Kroatien mit Platz fünf zufriedengeben musste, schlug der Bundestrainer abermals Alarm. "Die Situation ist mehr als schlecht. Dass man mit mir nicht über eine Begrenzung der Ausländerquote diskutieren will, halte ich für verantwortungslos", klagte Brand. Er forderte von Spitzenclubs mehr Mut, auf junge deutsche Talente und weniger auf ausländische Stars zu setzen: "Deutschland muss wieder eine Handballmacht werden. Auf Dauer wird der Handball in Deutschland ohne deutsche Spieler nicht überleben."
Die Vorwürfe hält Bohmann für übertrieben. "Das wirft uns der Bundestrainer seit zehn Jahren vor. Aber in dieser Zeit ist sein Team Europa- und Weltmeister geworden", sagte Bohmann gestern. Anders als Brand ist der HBL-Geschäftsführer der Meinung, dass die Clubs viel Zeit und Geld investieren, um deutsche Talente an die Spitze heranzuführen. "Natürlich ist Brand eine große Respektsperson, auf deren Rat alle viel Wert legen. Aber in dieser Angelegenheit wird er der Sache nicht gerecht. Immerhin kommen die meisten seiner Spieler aus Topvereinen." Gleichwohl ist der Weg zurück in die Weltspitze für Brand schwieriger als nach dem WM-Triumph 2007 zu erwarten war. Mehr heimische Leistungsträger auf den exponierten Rückraumpositionen der Topclubs, bei denen häufig Ausländer zum Einsatz kommen, könnten ihm die Arbeit erleichtern.
Zu allem Überfluss muss der Bundestrainer nicht nur bei den weiteren Supercup-Spielen heute in Halle/Westfalen gegen Schweden (13.15 Uhr, ARD) und morgen in Hannover gegen Europameister Dänemark (15.30 Uhr, ZDF), sondern auch bei der EM im kommenden Januar in Österreich auf Weltmeister Pascal Hens verzichten. Brand will den Ausfall seines Stars nicht überbewerten: "Dieses Thema müssen wir zu den Akten legen. Außerdem haben wir nicht nur auf dieser Position Probleme."
Gleichwohl deutete seine Mannschaft gegen Norwegen einen Aufwärtstrend an. Ohne große Mühe gelang die Revanche für die WM-Niederlage zum Jahresbeginn gegen die Skandinavier. Trotz positiver Entwicklungen wie den passablen Auftritt von Hens-Ersatz Lars Kaufmann (5 Tore) ist der vom Coach avisierte Weg zu einer "Handball-Macht" noch lang. "Im Moment müssen wir froh sein, wenn wir solche Spiele wie gegen Norwegen gewinnen", befand Brand.
(aus den Kieler Nachrichten vom 31.10.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2009:
Nach zwei Siegen und einem Remis gewann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) das Vier-Nationen-Turnier mit 5:1 Punkten vor Dänemark (4:2) und Schweden (3:3), das zum Abschluss die punktlosen Norweger mit 30:25 (15:12) besiegt hatte.
Die deutsche Mannschaft überzeugte 79 Tage vor Beginn der Europameisterschaft in Österreich durch Handball mit Herz, muss spielerisch aber noch zulegen. Vor 10 000 Zuschauern in der ausverkauften TUI Arena warf der Wetzlarer Sven-Sören Christophersen (5) die meisten deutschen Tore. Es waren ganz wichtige Treffer, da der in Stockelsdorf groß gewordene Handballer traf, als die Dänen am Ende zur Aufholjagd blasen wollten. "Ich bin natürlich zufrieden, dass wir gewonnen haben, aber das war weniger wichtig", meinte Bundestrainer Heiner Brand. "Vielmehr haben wir gesehen, dass wir mit einer Spitzenmannschaft wie Dänemark mit großem Engagement mithalten konnten und uns klar gesteigert haben gegenüber dem Schweden-Spiel."
Am Vortag beim 30:30 gegen Schweden schien die DHB-Auswahl unter dem Druck des von Brand angeheizten Konkurrenzkampfes trotz gegenteiliger Behauptungen zu verkrampfen. Ebenso ungelenk wie unglücklich agierte das Team, blieb satte 11:39 Minuten ohne Torerfolg und musste einem 0:4-Rückstand hinterherhetzen. "Da hat sich eine gewisse Verunsicherung eingeschlichen", gab Kapitän Michael Kraus zu. Nach Meinung des Bundestrainers war sein Spielmacher daran nicht unschuldig. "Er hat das Spiel nicht geführt", rüffelte er seinen Musterschüler aus Lemgo.
Erst nach der Pause fand der Gastgeber seinen Spielfaden, um ihn nach einer 26:22-Führung (49.) aber wieder zu verlieren und den greifbaren Sieg noch zu verspielen. Der WM-Fünfte legte die Tugenden an den Tag, die der Bundestrainer in den ersten 30 Minuten vermisst hatte: Leidenschaft und Begeisterung. "Diese Mannschaft lebt von der Begeisterung", sagte Brand und bekam dies im Spiel gegen Dänemark von seinem Team eindrucksvoll demonstriert.
Während sich diese Einstellungsprobleme nahezu im Handumdrehen beheben ließen, bedürfen die spielerischen Mängel mehr Aufmerksamkeit. "Die Ballsicherheit einer Spitzenmannschaft ist bei uns noch nicht vorhanden. Wir müssen sehr gut eingespielt sein, wenn wir bei der EM eine Chance haben wollen", monierte der Bundestrainer, konnte aber gegen Dänemark deutliche Fortschritte sehen.
Bis zum EM-Auftakt am 19. Januar in Innsbruck gegen Polen hat der Gummersbacher noch fünf Plätze in seinem 16-köpfigen Aufgebot zu vergeben, gönnt aber auch den Arrivierten keinen Spielraum für Nachlässigkeiten. Beim Supercup hatte er 18 Akteure im Einsatz. Mitte Dezember muss der Bundestrainer seinen vorläufigen, 28 Spieler umfassenden Kader benennen, aus dem dann auch das endgültige Team formiert werden muss. "Da wird es keine großen Überraschungen geben", gab Brand zu. "Heiner hat seine Mannschaft in gewisser Weise schon im Hinterkopf", meinte Kraus. Er gilt ebenso als gesetzt wie die drei Torhüter Johannes Bitter, Carsten Lichtlein und Silvio Heinevetter sowie die Feldspieler: Oliver Roggisch, Sebastian Preiß, Lars Kaufmann, Holger Glandorf, Torsten Jansen, Christian Sprenger und Dominik Klein. Somit hat Brand lediglich noch fünf Plätze zu vergeben.
(aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2009)
(29.10.-02.11.2009) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |