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29.11.2009 Mannschaft / Bundesliga

Zebra: Besinnlicher Advent?

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Insgesamt acht Spiele müssen die Zebras noch im Jahr 2009 absolvieren. Acht Spiele in vier Wochen - das bedeutet Stress. Zumal im Dezember auch ein K.O.-Spiel und nicht zuletzt das Bundesliga-Derby gegen den HSV Hamburg ansteht.
Keine Frage: Dieser Spielplan für die Zebras hat es in sich. Fünf Spiele in der Sparkassen-Arena, drei auswärts - das ist das Programm für die kommenden 32 Tage. Von besinnlicher Vorweihnachtszeit können bei diesen Zahlen wohl nur Zyniker sprechen. Für Handball-Verhältnisse geht das Mammutprogramm der Kieler sogar bedächtig los: Am 5. Dezember folgt nach der heutigen Partie das Auswärtsspiel beim TuS N-Lübbecke, eine Woche darauf stellt sich mit dem TSV Hannover-Burgdorf ein Aufsteiger in der Sparkassen-Arena vor. Doch dann nimmt das Dezember-Programm der Kieler richtig Fahrt auf. Vier Tage nach dem Spiel gegen Hannover (12.12.) folgt Teil eins des Mega-Derby-Programms: Zunächst müssen die Kieler bei der SG Flensburg-Handewitt antreten. Das Spiel im Achtelfinale des DHB-Pokals hat vorentscheidenden Charakter, denn für einen der beiden Nordklubs ist die Jagd auf den Titel nach diesem Abend vorbei. Das Losglück ist dem THW in dieser Spielzeit nicht unbedingt hold: Nachdem man schon in den beiden vorangegangenen Runden auf Bundesligisten getroffen war, hatte man insgeheim von einem Heimspiel gegen einen der sich noch im Wettbewerb befindenden Zweitligisten gehofft. "Vielen Dank für dieses Los", "bedankte" sich THW-Trainer Alfred Gislason dann auch artig beim Ex-Zebra Klaus-Dieter Petersen, der als Glücksfee bei der Auslosung fungiert hatte. "Wenn wir in Flensburg gewinnen, dann erwischen wir im Viertelfinale Hamburg", glaubt Gislason nicht mehr daran, in dieser Saison eines der so genannten "leichten Lose" zu erwischen. Klaus-Dieter Petersen sah es gelassener: "Als Spieler hätte ich mich über ein solches Los gefreut. Passieren kann den Kielern in Flensburg nichts, und sie können sich dort für das Hamburg-Spiel warmlaufen." Und genau das Hamburg-Spiel ist es auch, das den Fans des deutschen Rekordmeisters mit Blick auf die Pokal-Partie in Flensburg Sorge bereitet. Sind die Zebras mit dem Kopf schon bei Pascal Hens & Co., droht das Pokal-Aus. Geht man hingegen in Flensburg bis an die Leistungsgrenze, was in der Campushalle normalerweise erforderlich ist, drohen schwere Beine im Top-Spiel der Bundesliga. "Wir schauen eh nur von Spiel zu Spiel", wehrt Alfred Gislason solche Gedanken ab. "Beide Partien üben so einen Reiz auf mich, das Publikum und meine Spieler aus, dass sie sowohl in Flensburg als auch gegen Hamburg in der Lage sein werden, Leidenschaft, Kampf und unbedingten Willen in die Waagschale zu werfen." Doch mit dem Derby gegen den HSV Hamburg ist man in Kiel noch längst nicht am Ende des Terminplan-Wahnsinns angelangt: Einen Tag vor Heiligabend, drei Tage nach dem Derby, geht es zur HBW Balingen-Weilstetten. Und selbst das Weihnachtsfest muss kürzer ausfallen: Am ersten Weihnachtsfeiertag wird trainiert, denn am 26.12. empfangen die Kieler mit dem TV Großwallstadt eine Mannschaft, die die Zebras beim knappen 32:29-Erfolg im Pokal an den Rand einer Niederlage brachte. Der Jahresabschluss ist aber auch diese Partie nicht: Am Silvester-Vorabend stellt sich um 20.15 Uhr noch die MT Melsungen in der Sparkassn-Arena vor.

Mit einem Frohlocken über das Kieler Los blickt man hingegen in Hamburg dem Pokal-Achtelfinale entgegen. Der HSV muss beim Tabellenletzten HBW Balingen-Weilstetten die wohl niedrigste Erstliga-Hürde als Generalprobe für den Bundesliga-Hit überspringen. "Balingen hat sich bislang hervorragend im Pokal präsentiert, die Begegnung wird für uns also zur ersten größeren Herausforderung im Pokal", versuchte Trainer Martin Schwalb, eine künstliche Drohkulisse aufzubauen, um bei seinem mit Stars gespickten Kader gar nicht erst eine zu lasche Einstellung vier Tage vor dem Bundesliga-Kracher gegen den THW aufkommen zu lassen. Aber nicht nur die Kieler, sondern auch die Hansestädter haben wenig von der Vorweihnachtszeit: Die Hamburger haben ebenfalls acht Spiele im letzten Monat des Jahres zu absolvieren. Neben dem Pokalspiel und dem Derby-Auswärtsspiel in Kiel geht es zum Dezember-Auftakt nach Wetzlar (5.12.), ehe die Heimspiele gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel folgen: Düsseldorf (8.12.) und TuS N-Lübbecke (12.12.). Nach dem Spitzenspiel in Kiel geht es für das Schwalb-Team nach Hannover (23.12.), am 27.12. empfängt man dann HBW Balingen-Weilstetten zum Bundesliga-Duell, ehe das für die Hamburger bis auf den Supercup-Gewinn titellose Jahr 2009 mit einem Heimspiel gegen Großwallstadt endet. Der Dezember ist für Profi-Handballer also wahrlich kein Monat zum Innehalten. Im Dezember 2009 fallen Richtung weisende Ergebnisse im Kampf um den Pokal und den Titel. Allerdings: Von Vorentscheidungen mag man weder in Kiel noch in Hamburg sprechen, dafür ist die Handball-Saison auch nach diesem stressigen Dezember noch viel zu lang.

(Von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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