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02.-04.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 04.12.2009 Nationalmannschaft

DHB-Auswahl gewinnt beide Testspiele gegen Weißrussland

Update #2 KN-Nachbericht ergänzt ...

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat die letzten beiden Länderspiele des Kalenderjahres 2009 gewonnen. Den ersten EM-Test gegen Weißrussland gewann das DHB-Team am Dienstag in Münster mit 28:20 (14:10). Beim zweiten Test siegte man am Mittwoch in Hamm mit nahezu komplett anderem Team gegen denselben Gegner mit 36:24 (20:11).

Starke Defensivleistung in Münster

Nur in den ersten zehn Minuten hatte das DHB-Team so seine Probleme mit den Weißrussen, danach konnte man die Führung erringen und kontinuierlich ausbauen. Besonders stark stand dabei die deutsche Deckung, die jeweils nur zehn Gegentreffer pro Halbzeit zuließ. Bester Torschütze war Lars Kaufmann, der eigentlich nur die zweite Partie in Hamm absolvieren sollte, durch die Absagen von Sven-Sören Christophersen (Wetzlar) und Steffen Fäth (Gummersbach) aber nachrückte. Der Rechtshänder von Frisch Auf Göppingen erzielte fünf Treffer. Dominik Klein war einmal erfolgreich, der ebenfalls für dieses Spiel nominierte Christian Sprenger musste seinen Einsatz wegen einer Oberschenkelzerrung absagen.

"Es war ein verdienter Erfolg der deutschen Mannschaft, der am Ende vielleicht etwas zu hoch ausfiel", analysierte Weißrusslands Trainer Juri Schewzow. "Wir haben sehr gut begonnen, aber dann sind die Fehler meiner jungen Mannschaft durch die deutschen Spieler hart bestraft worden." DHB-Coach Heiner Brand meinte: "Es war eine sehr wichtige Station auf dem Weg zur Europameisterschaft. Die Mannschaft hat gespürt, dass sie für den Sieg hart arbeiten muss. Diese Aufgabe hat sie angenommen und ist so zu einem klaren Erfolg gekommen."

Lesen Sie auch den Spielbericht aus den Kieler Nachrichten.

01.12.09, Di., 19.30: Deutschland - Weißrussland: 28:20 (14:10)

Deutschland:
Lichtlein (1.-30.), Bitter (31.-60.); Glandorf (4), Groetzki, Herth (2/1), Jansen (4/2), Kaufmann (5), Klein (1), Strobel (2), Kneer (2), Roggisch, Rojewski, Schröder (4), Theuerkauf (3), Wiencek (1); Trainer: Brand
Weißrussland:
Krainov, Kishov (bei 3 Siebenmetern); Tsitou, Kolesnjev (3), Shumak (2), Siamionou (n.e.), Vachnovich (1), Gromyko (1), Puchovskij (3), Rutenka, Shilovitch (2), Borzenkov (4), Kamyshyk, Baranov (2), Ladutko, Brouka (2); Trainer: Schewzow
Schiedsrichter:
Kenneth Abrahamsen / Arne Kristiansen (NOR)
Zeitstrafen:
Deutschland: 3 (2x Roggisch, Strobel);
Weißrussland: 5 (2x Shilovitch, 2x Vachnovich, Shumak)
Siebenmeter:
Deutschland: 5/3 (Kishov hält Klein und Jansen);
Weißrussland: 3/2 (Brouka übers Tor)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:3, 2:4 (7.), 5:4 (11.) 10:7 (19.), 14:10;
2. Hz.: 15:12, 20:15 (39.), 24:16 (47.), 28:20.
Zuschauer:
3.200 (ausverkauft) (Sporthalle Berg Fidel, Münster)

Deutlicher Sieg im zweiten Test

Im Vorfeld galt der Kader für das zweite Testspiel in Hamm als der schwächere, weil unerfahrenere. Zudem musste Heiner Brand auch noch auf Kreisläufer Manuel Späth (Bänderverletzung im linken Fuß) und Linkshänder Steffen Weinhold (Adduktorenzerrung) verzichten.

Dennoch hatte das DHB-Team, bei dem diesmal kein THW-Spieler auf dem Parkett stand, diesmal noch weniger Probleme mit den Weißrussen als am Vortag. Nach ausgeglichener Anfangsphase setzte man sich bereits zur Halbzeit mit neun Toren ab, beim Zwischenstand von 25:12 drohte der Mannschaft von Juri Schewzow gar ein Debakel. Am Ende stand ein deutlicher 36:24 (20:11)-Erfolg für den Weltmeister von 2007 zu Buche. Neben dem starken Lars Kaufmann, mit acht Treffern erneut bester Torschütze, überzeugten auch Michael Müller (7), Linksaußen Uwe Gensheimer (7/4) sowie Torhüter Nikolas Katsigiannis.

"Es macht mir immer wieder Spaß mit anzusehen, mit welchem Willen und welcher Begeisterung meine Spieler zu Werke gehen", sagte Heiner Brand zufrieden nach der Partie. "Noch müssen wir in der Umsetzung unserer taktischen Aufgaben konsequenter werden, aber wir sind auf einem guten Weg."

Lesen Sie auch den Spielbericht aus den Kieler Nachrichten.

02.12.09, Mi., 19.30: Deutschland - Weißrussland: 36:24 (20:11)

Deutschland:
Heinevetter (1.-30.), Katsigiannis (31.-60.); Kneer (1), Gensheimer (7/4), Müller (7), Flohr (2), Heinl (3), Salzer (1), Oprea (1), Groetzki (1), Schöne (3), Kaufmann (8), Haaß (2); Trainer: Brand
Weißrussland:
Kishov (1.-60.), Krainov (n.e.); Mazkewich, Ushal (n.e.), Tsitou, Kolesnjev (2/1), Shumak, Siamionou (3), Vachnovich, Gromyko (3), Puchovskij (2), Rutenka, Borzenkov (2), Kamyshyk (4), Baranov (6), Ladutko (2); Trainer: Schewzow
Schiedsrichter:
Kenneth Abrahamsen / Arne Kristiansen (NOR)
Zeitstrafen:
Deutschland: 5 (Müller, 2x Haaß, Heinl, Kneer);
Weißrussland: 8 (Puchovskij, Borzenkov, 2x Kamyshyk, Gromyko, Tsitou, 2x Siamionou)
Rote Karte:
Weißrussland: Puchovskij (43.) nach Foulspiel
Siebenmeter:
Deutschland: 4/4;
Weißrussland: 5/1 (Puchovskij über das Tor; Kolesnjev, Baranov an den Pfosten; Katsigiannis hält Kolesnjev)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 4:4, 8:5 (12.), 12:8 (19.), 20:11;
2. Hz.: 22:11, 25:12, 30:18 (50.) 36:24.
Zuschauer:
2.700 (ausverkauft) (Maxipark Arena, Hamm)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.12.2009:

Weißrussland kein ernsthafter Widersacher

Deutsche Handballer gewannen mühelos mit 28:20 - Heute zweites Spiel
Münster - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft geht mit Rückenwind in die heiße Phase der EM-Vorbereitung. Trotz erheblicher Personalprobleme stellte die Mannschaft von Trainer Heiner Brand beim 28:20 (14:10) gegen Weißrussland gute Frühform unter Beweis. Lars Kaufmann (Göppingen/5) sorgte für die meisten Treffer. Vor 3200 Zuschauern in Münster konnte sich zudem Torhüter Carsten Lichtlein (Lemgo) für die EM empfehlen. Im zweiten Test gegen den selben Gegner heute in Hamm soll eine komplett andere Mannschaft spielen.

Zwar fiel die Vorstellung des DHB-Teams nicht so berauschend aus wie beim Finalsieg Anfang November im Supercup gegen Europameister Dänemark, konnte sich aber angesichts der dünnen Personaldecke sehen lassen. Dem DHB-Team fehlten kurzfristig die angeschlagenen Christian Sprenger (Kiel), Sven-Sören Christophersen (Wetzlar) und Steffen Fäth (Gummersbach).

Erst mit der ersten Führung in der 11. Minute (5:4) kehrte Sicherheit ein. Dabei profitierte das Team mehr von seiner Abwehrstärke als von seiner Angriffswucht. Zahllose Fehlwürfe verhinderten den frühen, vorentscheidenden Ausbau der Führung gegen den international wenig renommierten Gegner. Gleichwohl lag der Gastgeber, bei dem Benjamin Herth (Balingen-Weilstetten) und Patrick Wiencek (Essen) debütierten, zur Pause mit 14:10 vorn.

Dank dieses Polsters überstand Deutschland auch die kurze Schwächephase nach Wiederanpfiff schadlos. Beflügelt vom stetigen Ausbau der Führung beherrschte der EM-Teilnehmer die Gäste nun nach Belieben, der verdiente Sieg geriet nie in Gefahr.

Für die beiden außerplanmäßigen Tests gegen Weißrussland hat Brand ein Großaufgebot von 30 Spielern nominiert. Das gibt ihm die Möglichkeit, in Hamm eine fast komplett andere Mannschaft aufzubieten.

(aus den Kieler Nachrichten vom 02.12.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2009:

Gute Moral, spielerische Mängel

Handball-Nationalteam schlug Weißrussland 36:24 - "Noch nicht so stabil"
Hamm - Die Moral ist beachtlich, die Spielkultur jedoch noch verbesserungsbedürftig. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss bis zur EM noch an ihrem Feinschliff arbeiten. Zwar überzeugte die Mannschaft von Trainer Heiner Brand gestern beim 36:24 (20:11) gegen Weißrussland in kämpferischer Hinsicht, offenbarte aber im Zusammenspiel noch Mängel.

Wie schon beim 28:20 im ersten Test gegen den selben Gegner am Vortag in Münster lief auch im letzten Länderspiel des Jahres nicht alles optimal. "Wir sind noch nicht so stabil, um höheren Ansprüchen zu genügen", urteilte Brand.

(aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2009:

Handball-Männer: Brand sieht noch keine EM-Reife

Hamm - Am Ende der finalen Casting-Show wirkte Heiner Brand wenig euphorisch. Mit nachdenklicher Miene kommentierte der Handball-Bundestrainer die beiden Vorstellungen seiner Profis gegen Weißrussland, die ihm letzte Aufschlüsse für die Benennung seines vorläufigen EM-Aufgebots Mitte Dezember geben sollten. "Das war nicht flüssig, nicht geduldig genug", monierte er trotz der deutlichen Erfolge am Dienstag in Münster (28:20) und am Mittwoch in Hamm (36:24).

Doch zumindest in einer Hinsicht schöpfte Brand Mut für die Endrunde vom 19. bis 31. Januar in Österreich: "Die Jungs haben erkannt, dass sie sich viele Dinge hart erarbeiten müssen. Das ist gut so. Schließlich haben wir keinen Narcisse und keinen Karabatic." Von Ausnahmekönnern wie den beiden französischen Superstars kann der Erfolgscoach derzeit nur träumen. In der verbleibenden Vorbereitungszeit mit vier weiteren Testspielen Anfang 2010 wird Brand die erkennbaren Defizite bis zum Turnierstart wohl kaum vollends beseitigen können. Der Bundestrainer wird bis zum 14. Dezember - dem letzten Tag seiner Nominierungsfrist - warten, ehe er die Namen seiner Auserwählten verrät. Viel hängt davon ab, ob in Münster und Hamm fehlende EM-Kandidaten wie Michael Kraus, Sebastian Preiß (beide Lemgo) oder Sven-Sören Christophersen (Wetzlar) bis dahin wieder fit sind. Weitere personelle Rückschläge wären kaum zu verkraften.

(aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2009)


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