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20.12.2009 EM 2010

ZEBRA: Servus, Österreich!

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Die EM 2010  findet vom  19. bis 31. Januar 2010 in Österreich  statt.
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Die kontinentalen Handball-Wettkämpfe vom 19. bis 31. Januar rücken näher. Österreich bereitet sich seit Monaten auf das Großereignis vor, das für die Alpenrepublik zu einem Meilenstein werden soll.
Nach der gemeinsam mit der Schweiz ausgetragenen Fußball-EM im vergangenen Jahr ist die Handball-Europameisterschaft das größte Sportereignis bei den deutschen Nachbarn in diesem Jahr. Die 17. kontinentale Meisterschaft wird dabei neue Maßstäbe in der Vermarktung des Handball setzen. "Die Handball Euro 2010 in Österreich ist ein starker Impuls für den österreichischen Handball", freut sich Gerhard Hofbauer, Präsident des Österreichischen Handballbundes (ÖHB) auf den Wettbewerb. "Aus sportlicher Sicht war es ein Motivationsschub für die österreichischen Handballer: Zwölf Österreicher sind zur Zeit in ausländischen Ligen im Einsatz, so viele wie noch nie. Des Weiteren wird die Euro auch eine starke Auswirkung auf die Zukunft des Handballs in Österreich haben. Bereits heute arbeiten wir an einem Nachhaltigkeitskonzept in Kooperation mit den Vereinen und Schulen", so Hofbauer, der auch die wirtschaftliche Seite des Turniers nicht aus den Augen verloren hat: "Im Vergleich zu bisherigen Handball-Großveranstaltungen in Österreich erfordert die Euro 2010 den größten Aufwand. Das bedeutet eine besondere Verantwortung bei der Vorbereitung und Durchführung." Noch nie zuvor habe man bei der EHF für eine Europameisterschaft im Handball soviel Werbung betrieben wie für die Euro 2010. Offenbar mit Erfolg: Die Verantwortlichen erwarten wie bei der EM in Norwegen mindestens 1,2 Milliarden TV-Zuschauer bei den Spielen, rund 1.500 Journalisten werden sich für die Titelkämpfe in der Alpenrepublik akkreditieren.

Für EHF-Generalsekretär Michael Wiederer ist besonders die Nähe der Wettbewerbe zur EHF-Zentrale in Wien ein interessanter Aspekt. "Das ergibt Synergien, die nur aufgrund der Nähe möglich sind." Die 17. Europameisterschaft im 16. Land - nur in Dänemark wurde zweimal gespielt - ist aber auch aus einem persönlichen Grund eine ganz besondere für Wiederer: "Bei der B-Gruppen-WM 1992 in Österreich war ich als Generalsekretär des ÖHB maßgeblich an der Durchführung der Veranstaltung beteiligt. Auch damals hatten wir wegen des Reglements hochkarätige Teams in Österreich. Es ist wie ein deja vu: Wir haben damals in neun Städten und acht Bundesländern gespielt, der logistische Aufwand war enorm. Viele Dinge, die damals eingeführt wurden, wie zum Beispiel die Inspektionen, gibt es noch immer und haben sich in den vergangenen 17 Jahren weiterentwickelt." Aber auch aus sportlicher Sicht erwartet Wiederer Handball der Extraklasse: "Es wird ein Top Event, kommen doch die besten Mannschaften Europas nach Österreich."

Mit einer schwierigen Vorrundengruppe hat es dabei die deutsche Mannschaft zu tun. In Innsbruck treffen Dominik Klein, Christian Sprenger und Co. zunächst auf Polen (19. Januar, 18.30 Uhr), dann auf Slowenien mit dem ehemaligen Kieler Vid Kavticnik (20. Januar, 18.30 Uhr) und dann nach einem Tag Pause im Gruppenfinale auf Kim Anderssons Schweden (22. Januar, 18.15 Uhr). Es schließt sich für die besten drei Teams der Vorrunde die Hauptrunde an. Sollte die deutsche Mannschaft dabei sein, muss sie nicht einmal umziehen: Auch die Spiele der Hauptrundengruppe II werde in der 10.000 Zuschauer fassenden Innsbrucker Olympiahalle ausgetragen. Das Halbfinale bestreiten dann die jeweils zwei besten Teams der beiden Hauptrundengruppen am 30. Januar in Wien. "Das Erreichen des Halbfinales wäre ein Wunder", sagte Bundestrainer Brand zu den Optionen seiner Mannschaft, die auf den linken Rückraumspieler Pascal Hens verzichten muss. "Nur ein austrainierter Pascal Hens kann unserer Nationalmannschaft bei einem so wichtigen Turnier weiterhelfen", hatte der Bundestrainer Verständnis für die Entscheidung des Hamburger Spielers, nicht in Österreich dabei sein zu wollen. "Seit zwei Jahren laufe ich meiner Fitness hinterher, nach Olympia die Operation an meinem Knie, dann die an meiner Ferse, dazu immer diese Schmerzen", begründete Hens seine Absage. " Ich muss jetzt zuerst mal zusehen, dass wieder richtig fit werde. Da wäre es Wahnsinn, die Teilnahme an der EM, bei der fast täglich ein Spiel ansteht, ernsthaft ins Auge zu fassen", erklärte der Rückraumschütze, der seine Karriere in der Nationalmannschaft aber nicht als endgültig beendet ansieht: ""Wenn ich wieder richtig fit bin, werde ich in der Nationalmannschaft wieder voll angreifen. Das ist mein großes Ziel."

Unterdessen gibt Brand für die Europameisterschaft das Motto aus, das schon immer ein sinnvolles bei langen Turnieren gewesen ist: "Wir werden in der Vorrunde von Spiel zu Spiel denken. Unser erstes Ziel bei der EM ist der Einzug in die Hauptrunde", dämpfte Brand bei einer Pressekonferenz die Erwartungen in Deutschland. "Es wird nicht einfach, bei der EM in Österreich vorn dabei zu sein. Wir stehen gerade in einer Umbruchsphase, spielen mit vielen jungen Akteuren. Außerdem ist die Auslosung nicht einfach", drückte der deutsche Teamchef auf die Euphoriebremse. Doch trotzdem kann der Gummersbacher auf viel Unterstützung für seine Mannschaft bauen: Der dritte Spieltag mit der Partie gegen Schweden ist bereits ausverkauft, und auch bei den beiden anderen Spielen kann Brand auf viele deutsche Schlachtenbummler in einer nahezu ausverkauften Halle hoffen.

(Von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


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