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06.02.2010 Mannschaft

Kieler Nachrichten: "Gislason hat sich für den DHB verdient gemacht"

Nationalmannschaft: Manager Uli Derad springt seinem Trainer an die Seite

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2010:

Kiel - Mitte der Woche hatte THW-Trainer Alfred Gislason dieser Zeitung erklärt, dass er seinen Spielern die Teilnahme am Länderspiel zwischen Deutschland und Polen verbieten wolle. Die Freundschaftspartie, die für den 17. Juli im amerikanischen Chicago stattfinden soll, fällt direkt in den Beginn der Saisonvorbereitung auf die Bundesliga. "Das machen wir nicht mit", erklärte der isländische Erfolgscoach. Er könne seinen Spielern zwar nicht verbieten, zur Nationalmannschaft zu fahren, so Gislason, "aber wenn sie zurückkommen, werden sie bei mir nicht mehr spielen." Zur Zeit wären Rechtsaußen Christian Sprenger und Linksaußen Dominik Klein von dieser Maßnahme betroffen.
Bundestrainer Heiner Brand reagierte daraufhin ungewöhnlich scharf. Da greife ein ausländischer Trainer in die Belange der Nationalmannschaft ein. "Und das geht eigentlich nicht", echauffierte sich der Gummersbacher.

Initiator der Begegnung, die den Bekanntheitsgrad von Handball in den USA voranbringen soll, ist die Handball Bundesliga (HBL) und nicht der Deutsche Handball-Bund (DHB). THW-Manager Uli Derad ist als Vizepräsident Finanzen für die HBL tätig. Gestern schlug sich Derad voll auf die Seite seines Trainers. Gislasons Aussage spiegele absolut die Meinung aller Verantwortlichen im THW wider, sagte der 44-Jährige. Besonders habe ihn geärgert, dass Brand von einem ausländischen Trainer spreche. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Heiner den Begriff ausländischen Vereinstrainer meinte, vielmehr gehe ich davon aus, dass er nur Vereinstrainer verwenden wollte." Derad hob hervor, dass sich ausgerechnet Gislason in der Vergangenheit mit seiner Nachwuchsarbeit für die DHB-Auswahl verdient gemacht habe. "Ich nenne nur die Namen Theuerkauf, Heinevetter oder Sprenger. Der DHB hat sehr von Alfreds Arbeit profitiert."

Grundsätzlich, betonte Derad, sei er dafür, dass die Liga die PR-Arbeit für Handball in den USA unterstütze. "Dieser Termin aber geht überhaupt nicht."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2010)


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