Etwas mehr als 21 Stunden nach dem anstrengenden Derbysieg betraten die Handballer des THW Kiel bereits wieder das Spielfeld. In der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns aber stand nicht der Sieg, sondern zum Einen die Unterhaltung der vielen Zuschauer mit feinen Kabinettstückchen, zum Anderen die Unterstützung des finanziell angeschlagenen Zweitligisten im Vordergrund. Der SV Post Schwerin, aktueller Tabellenzweiter der Zweiten Bundesliga Nord, trat gegen den Rekordmeister in Sonder-Trikots mit dem Logo zur 850-Jahrfeier der Stadt Schwerin auf der Brust an. Diese Unikate sollen zum nächsten Liga-Heimspiel gegen Potsdam für jeweils 99 Euro das Stück an Fans vermacht werden.

3.500 Karten wurden letztlich für die Partie verkauft, die Fans sorgten in der gut gefüllten Sport- und Kongresshalle für eine grandiose Stimmung. Alfred Gislason nutzte die Partie, um den Spielern aus der vermeintlichen "zweiten Reihe" viele Einsatzminuten zu geben. Insbesondere die rechte Angriffsseite um Christian Zeitz und Tobias Reichmann wusste zu überzeugen, auch Igor Anic knüpfte am Kreis an seine Leistung aus dem Derbysieg an. Das Ergebnis war bei dieser Partie zwar nebensächlich, dennoch ließen es sich die Kieler nicht nehmen, über den 20:10-Halbzeitstand letztlich einen standesgemäßen 35:22-Erfolg einzufahren. Am Ende gab es aber nur glückliche Gesichter - sowohl bei den Schweriner Spielern, die sich im "Spiel des Jahres" achtbar aus der Affäre gezogen haben, bei den "Zebras", die ein ums andere Mal in die Handball-Trickkiste griffen, als auch bei den Zuschauern, die den THW Kiel erstmals seit August 2008 wieder in ihrer Stadt begrüßen konnten.

THW-Geschäftsführer Uli Derad resümierte nach der Partie: "Es war ein schöner Abend hier in Schwerin. Es herrsche eine tolle Atmosphäre, und man hat richtig gemerkt, dass sich die Leute gefreut haben, dass wir gekommen sind. Ich bin froh, dass wir dem SV Post Schwerin damit ein kleines bisschen helfen konnten."