Aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2010:
Kiel. Der Fakt ist unstrittig, die Bewertung unterschiedlich.
Die SG Flensburg-Handewitt schuldet dem THW Kiel rund 40 000
Euro (
KN berichtete), die der Handballmeister
sich am 16. Dezember 2009 im
Pokal-Achtelfinale in
der Flensburger Campushalle verdient hatte. Abzüglich einer
fünfprozentigen Abgabe an die Handball-Bundesliga (HBL) werden die Einnahmen
im DHB-Pokal geteilt. Daran, dass diese Summe dem THW zusteht, zweifeln die
SG-Verantwortlichen nicht. Allerdings haben sie sich bislang auf ein
Einbehaltungsrecht bezogen, das erlaubt, Geld mit einer offenen Forderung
zu verrechnen. Aus ihrer Sicht ist dies das angeblich manipulierte
Rückspiel im Champions-League-Finale 2007.
Inzwischen haben Beirat und Geschäftsführer Holger Kaiser beschlossen, das Geld
zu überweisen. "Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen", wird Kaiser, der gestern für
die KN nicht zu erreichen war, im "Flensburger Tageblatt" zitiert. Außerdem verweist
der 44-Jährige darauf, dass es von Kieler Seite "keine Mahnung, kein Schreiben" gegeben
habe. Eine Aussage, die Kiels Manager
Uli Derad verwundert,
hat der THW doch mehrfach in schriftlicher Form um eine Überweisung gebeten. Auch die
HBL hatte sich in den Konflikt eingeschaltet. "Wir kennen Flensburg als sehr zuverlässigen
Partner", sagte Geschäftsführer Frank Bohmann. "Aber in diesem Fall mussten wir sie
ermahnen, das Geld an den THW zu zahlen." Zuletzt hatte Kaiser die Kieler um eine
"symbolische Geste der Versöhnung" gebeten. Eine Bitte, die für
Derad
nun einen Beigeschmack hat. "Da frage ich mich jetzt schon, wie ernst das gemeint war."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2010)