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03.05.2010 Champions League

Kieler Nachrichten: Endstation Ciudad Real: HSV erlebt ein Waterloo

Champions League: Hamburger im Viertelfinal-Rückspiel gegen Titelverteidiger chancenlos

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2010:

Ciudad Real. Der HSV Hamburg hat das erste Final Four in der Geschichte der Handball-Champions-League verpasst. Die Hanseaten unterlagen gestern Abend im Viertelfinale Titelverteidiger BM Ciuadad Real mit 27:35 (11:18) und konnten nicht von dem Vier-Tore-Polster aus dem Hinspiel (26:22) zehren.
Die Spanier bleiben damit der Angstgegner des HSV: Von acht Duellen haben die Norddeutschen nunmehr sechs gegen den dreimaligen Champions-League-Gewinner verloren.

5800 Zuschauer verwandelten die Quijote-Arena in der 72 000-Einwohner-Stadt Ciudad Real in einen Hexenkessel. Die zu Beginn stark auftrumpfenden Hamburger hielten dem Druck des vierfachen spanischen Meisters nur 13 Minuten stand. Vier Minuten später (5:10) war der Vorsprung des Bundesliga-Tabellenführers aufgezehrt. Je weiter der Rückstand anwuchs, desto kopfloser agierten die Gäste. Während die Spanier, die in der nationalen Liga Asobal in 27 Spielen unbesiegt sind, sich in einen Rausch steigerten, brach der HSV nun gänzlich ein (8:18/26.). Zudem sah Kreisläufer Igor Vori in der 41. Minute die Rote Karte. Der Kroate geriet mit dem Spanier Julen Aginagalda aneinander, der ebenfalls des Feldes verwiesen wurde. Zuvor hatte HSV-Rechtsaußen Stefan Schröder den enteilten Jonas Källmann mit einem langen Schritt zu Fall gebracht und die Tumulte ausgelöst.

Zwar konnten die Hamburger auf Krzysztof Lijewski zurückgreifen, der zuletzt wegen einer Überreizung der Wurfschulter schmerzlich vermisst wurde, doch auch der Pole, für den die Rhein-Neckar Löwen laut "Hamburger Morgenpost" eine Ablöse von 1,25 Millionen Euro bezahlen wollen, konnte dem HSV-Spiel nicht die nötigen Impulse verleihen. Trainer Martin Schwalb ("das ist mehr als enttäuschend") versuchte verzweifelt, sein Team wieder aufzurichten. Aber auch nach dem Seitenwechsel fand der Bundesligist gegen die kompakten Spanier kein probates Mittel. Vor allem die Abwehr konnte den wuchtigen Angriffen von Ciudad Real nicht Einhalt gebieten. Phasenweise zogen die Gastgeber auf elf Tore davon und drohten den DHB-Pokalsieger in ein Debakel zu stürzen. Nationaltorhüter Johannes Bitter, nach der Pause für den Hinspiel-Helden Per Sandström eingewechselt, konnte zwar einige Paraden zeigen, den Ciudad-Express aber auch nicht mehr stoppen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2010)


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