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27.08.2010 Bundesliga

Kieler Nachrichten: "Es wird ein Vierkampf"

THW-Trainer Alfred Gislason traut auch Hamburg, Flensburg und den Löwen den Titel zu

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.08.2010:

Hamburg. Gestern hatte der Verband Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten die Trainer und Manager der Handball-Clubs aus Kiel, Hamburg und Flensburg eingeladen. Geht es nach der Reihenfolge, in der die Geladenen den sechsten Stock der Haspa in der Großen Bursaustraße erreichten, wird der HSV mit deutlichem Vorsprung Meister, der THW lediglich wegen des besseren Torverhältnisses Zweiter vor der SG.
Martin Schwalb, der mit seiner Mannschaft morgen in Göppingen in die 34. Bundesliga-Saison startet, hatte es entsprechend eilig. Der HSV-Trainer kam deutlich vor dem Anpfiff um 13.30 Uhr, in der Hoffnung, die Veranstaltung, an der rund 40 Journalisten teilnahmen, würde pünktlich beginnen. Begann sie nicht. Die Verantwortlichen des THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt steckten im Stau, kamen knapp 45 Minuten zu spät. Immerhin: Den letzten Parkplatz vor dem Verwaltungsgebäude der Sparkasse schnappte THW-Manager Uli Derad seinem Kollegen Holger Kaiser weg. Platz drei für Flensburg, damit wäre SG-Trainer Per Carlen am Saisonende sehr zufrieden. "Wir sind der Underdog und damit geht es uns gut", sagte der Schwede, der auch die Rhein-Neckar Löwen stärker einschätzt. In der vergangenen Saison hätte seine SG sich zwar kaum Ausrutscher erlaubt, aber alle Duelle gegen die norddeutschen Rivalen verloren. "Wollen wir weiter an diese Teams heranrücken, müssen wir gegen sie punkten. Das ist unser Ziel."

THW-Trainer Alfred Gislason, der am Sonntag gegen Friesenheim auf Rechtsaußen Christian Sprenger (Zerrung) verzichten muss, sieht Kiel und Hamburg auf Augenhöhe. Zwei Tage nach der Supercup-Niederlage gegen den Vizemeister (26:27) hatte er dem "Dämpfer" bereits eine positive Seite abgewonnen. "Ich habe mich sogar ein bisschen gefreut, schließlich war die Stimmung in Kiel schon gefährlich geworden." Nach den hohen Siegen in der Vorbereitung hätte jeder gefragt, wer denn überhaupt noch in der Lage sei, den THW zu schlagen.

Die Meisterschaft werden Kleinigkeiten entscheiden, so der Isländer, der hofft, dass nicht Verletzungen das Zünglein an der Waage spielen. "Wir starten mit einem Risiko", sagt der 50-Jährige. "Wir haben gerade im Rückraum nicht die Breite wie der HSV oder die Löwen." Gislason glaubt, dass der Titel nicht erneut im Duell entschieden wird. "Es wird ein Vierkampf."

Dass Flensburg und besonders die Löwen eine wichtige Rolle spielen werden, glaubt auch Schwalb. "Die Spieler mussten schon so viel Kritik einstecken, die haben ordentlich Wut im Bauch." Mehr Teamgeist, mehr Aggressivität, mehr Willen - Schwalb glaubt das alles bei den Mannheimern schon in der Vorbereitung gespürt zu haben, als sie bei einem Turnier in Sindelfingen im Finale seinem HSV nur knapp 31:32 unterlagen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.08.2010)


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