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29.08.2010 Bundesliga

ZEBRA: Meister-Maß

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Pünktlich zu Saisonbeginn wurden, wie in jedem Jahr, die 18 Trainer der TOYOTA Handball-Bundesliga nach ihren Meisterschaftsfavoriten und Abstiegskandidaten gefragt - mit eindeutigen Ergebnissen: Der THW ist das Maß aller Dinge.
Ginge es nach der Meinung der Trainer der TOYOTA Handball-Bundesliga, stünde der Sieger der Saison 2010/2011 schon fest: 17 der 18 Bundesliga-Trainer tippten im Rahmen einer Umfrage der Fachzeitung Handballwoche kurz vor Beginn der Spielzeit auf den THW Kiel als deutschen Handball-Meister. Des Weiteren wurden bei der Befragung, die Mehrfachnennungen zuließ, der HSV Hamburg, die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt als Aspiranten für den nationalen Meistertitel genannt. Keine Überraschung, wurden die Hamburger nach einer spannenden Spielzeit doch vergangene Saison Vizemeister hinter den Kieler Zebras. Und auch die Rhein-Neckar Löwen und die Nordlichter aus Flensburg sind immer wieder im Feld dabei, wenn es um die Frage nach dem Meister geht. Auch Kiels ehemaliger Kultstar Magnus Wislander ist sich sicher, dass es seine Zebras auch nach dieser Saison wieder schaffen können, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. "Selbstverständlich gehört der THW zu den Favoriten, aber die Verletzung von Daniel Narcisse kann eventuell zu einem Problem werden", so der 46-jährige Schwede, der inzwischen als Trainer beim schwedischen Erstligisten RIK Göteborg sein Geld verdient. Der HSV Hamburg habe sich diese Saison verstärkt und gehört nach der Meinung Wislanders ebenfalls mit zum Kreis der Mannschaften, in welchem sich die Meisterfrage entscheide. Auch Bundestrainer Heiner Brand ist der Ansicht, dass die Kieler bei der Vergabe der Meisterschale ein deutliches Wörtchen mitreden werden und bescheinigt dem Kieler Traditionsverein Siegermentalitäten. "Die wissen, wie das Siegen geht", so Brand. Trotzdem räumt er, genau wie Wislander, auch den Hamburgern Titel-Chancen ein. "Wenn wir von Titelkandidaten reden, wird es sicher bei den beiden Klubs bleiben." Den Rhein-Neckar Löwen, die vergangene Saison eher mit hochkarätigen Neuverpflichtungen als mit Erfolgen von sich reden machten, traut der Weltmeister-Trainer von 2007 den ganz großen Wurf nicht zu, sieht aber eine Entwicklung nach oben. Genau wie Brand und Wislander reiht sich auch Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar in die Auffassung der Bundesliga-Trainer ein und sieht den Rekordmeister aus Kiel am Ende der gerade gestarteten Saison mit an der Spitze. Die Kieler hätten die vier besten Rückraumspieler der Welt, und diese Qualität setze sich am Ende durch. Von eben jener Qualität ließ sich auch Torwart-Oldie Peter Gentzel überzeugen, der vergangene Saison noch zur Zebraherde gehörte. "So wie die Mannschaft in der Vorbereitungsphase gespielt hat, sieht es gut aus für die Saison." Nicht nur beim THW Kiel sieht der Schwede Fortschritte, auch insgesamt werde die Bundesliga von Jahr zu Jahr attraktiver. In die gleiche Kerbe schlägt Jan Holpert, Flensburger Torwart-Urgestein im Ruhestand. Er hält seine SG für mindestens so stark wie in der vergangenen Saison und glaubt an einen Vierkampf mit den Löwen, dem HSV und den Kielern. Doch haben in seiner Prognose die Flensburger das Nachsehen im Kampf um den begehrten Platz an der Sonne. "Ich befürchte, dass die Löwen, Hamburg und Kiel am Ende mehr Substanz haben."

Neben der Frage nach dem Meister wurde zu Saisonbeginn ebenso über die möglichen Abstiegskandidaten orakelt. Die Umfrage unter den Trainern der Bundesliga ergab, dass der TSG Friesenheim und der HSG Ahlen-Hamm die wenigsten Chancen eingeräumt werden, erstklassig zu bleiben. Laut HSV-Coach Martin Schwalb seien besonders die beiden Aufsteiger gefährdet, da der Sprung von der zweiten in die erste Liga relativ groß sei. Auch wenn sich die Experten über Meisterkandidaten und vermeintliche Absteiger überwiegend einig sind - abgerechnet wird wie immer zum Schluss. Im Juni des kommenden Jahres zeigt sich dann, ob es der Konkurrenz gelungen sein wird, dem THW Kiel Paroli zu bieten. An der Förde geht man selbstbewusst in die Spielzeit: "Ich hoffe, dass wir noch sehr oft mit bis zu 25.000 Fans auf dem Rathausplatz feiern können", sagte THW-Aufsichtsratschef Klaus-Hinrich Vater - und wohl niemand in Kiel würde eine Einladung zu der dann 17. Meisterfeier ausschlagen.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


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