Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:
Pünktlich zu Saisonbeginn wurden, wie in jedem Jahr, die
18 Trainer der TOYOTA Handball-Bundesliga nach ihren
Meisterschaftsfavoriten und Abstiegskandidaten gefragt -
mit eindeutigen Ergebnissen: Der THW ist das Maß aller Dinge.
Ginge es nach der Meinung der Trainer der TOYOTA Handball-Bundesliga,
stünde der Sieger der Saison 2010/2011 schon fest: 17 der 18
Bundesliga-Trainer tippten im Rahmen einer Umfrage der Fachzeitung
Handballwoche kurz vor Beginn der Spielzeit auf den THW Kiel als
deutschen Handball-Meister. Des Weiteren wurden bei der Befragung,
die Mehrfachnennungen zuließ, der HSV Hamburg, die Rhein-Neckar Löwen
und die SG Flensburg-Handewitt als Aspiranten für den nationalen
Meistertitel genannt. Keine Überraschung, wurden die Hamburger nach
einer spannenden Spielzeit doch vergangene Saison Vizemeister hinter
den Kieler Zebras. Und auch die Rhein-Neckar Löwen und die Nordlichter
aus Flensburg sind immer wieder im Feld dabei, wenn es um die Frage
nach dem Meister geht. Auch Kiels ehemaliger Kultstar
Magnus Wislander ist sich sicher, dass es
seine Zebras auch nach dieser Saison wieder schaffen können, ganz oben
auf dem Treppchen zu stehen. "Selbstverständlich gehört der THW zu den
Favoriten, aber die Verletzung von
Daniel Narcisse
kann eventuell zu einem Problem werden", so der 46-jährige Schwede,
der inzwischen als Trainer beim schwedischen Erstligisten RIK Göteborg
sein Geld verdient. Der HSV Hamburg habe sich diese Saison verstärkt
und gehört nach der Meinung
Wislanders
ebenfalls mit zum Kreis der Mannschaften, in welchem sich die Meisterfrage
entscheide. Auch Bundestrainer Heiner Brand ist der Ansicht, dass die
Kieler bei der Vergabe der Meisterschale ein deutliches Wörtchen mitreden
werden und bescheinigt dem Kieler Traditionsverein Siegermentalitäten.
"Die wissen, wie das Siegen geht", so Brand. Trotzdem räumt er, genau
wie
Wislander, auch den Hamburgern Titel-Chancen
ein. "Wenn wir von Titelkandidaten reden, wird es sicher bei den beiden
Klubs bleiben." Den Rhein-Neckar Löwen, die vergangene Saison eher mit
hochkarätigen Neuverpflichtungen als mit Erfolgen von sich reden machten,
traut der Weltmeister-Trainer von 2007 den ganz großen Wurf nicht zu,
sieht aber eine Entwicklung nach oben. Genau wie Brand und
Wislander reiht sich auch Ex-Nationalspieler
Stefan Kretzschmar in die Auffassung der Bundesliga-Trainer ein und sieht
den Rekordmeister aus Kiel am Ende der gerade gestarteten Saison mit an
der Spitze. Die Kieler hätten die vier besten Rückraumspieler der Welt,
und diese Qualität setze sich am Ende durch. Von eben jener Qualität
ließ sich auch Torwart-Oldie
Peter Gentzel
überzeugen, der vergangene Saison noch zur Zebraherde gehörte. "So wie
die Mannschaft in der Vorbereitungsphase gespielt hat, sieht es gut aus
für die Saison." Nicht nur beim THW Kiel sieht der Schwede Fortschritte,
auch insgesamt werde die Bundesliga von Jahr zu Jahr attraktiver. In
die gleiche Kerbe schlägt Jan Holpert, Flensburger Torwart-Urgestein
im Ruhestand. Er hält seine SG für mindestens so stark wie in der
vergangenen Saison und glaubt an einen Vierkampf mit den Löwen, dem
HSV und den Kielern. Doch haben in seiner Prognose die Flensburger das
Nachsehen im Kampf um den begehrten Platz an der Sonne. "Ich befürchte,
dass die Löwen, Hamburg und Kiel am Ende mehr Substanz haben."
Neben der Frage nach dem Meister wurde zu Saisonbeginn ebenso über die
möglichen Abstiegskandidaten orakelt. Die Umfrage unter den Trainern
der Bundesliga ergab, dass der TSG Friesenheim und der HSG Ahlen-Hamm
die wenigsten Chancen eingeräumt werden, erstklassig zu bleiben. Laut
HSV-Coach Martin Schwalb seien besonders die beiden Aufsteiger
gefährdet, da der Sprung von der zweiten in die erste Liga relativ
groß sei. Auch wenn sich die Experten über Meisterkandidaten und
vermeintliche Absteiger überwiegend einig sind - abgerechnet wird
wie immer zum Schluss. Im Juni des kommenden Jahres zeigt sich dann,
ob es der Konkurrenz gelungen sein wird, dem THW Kiel Paroli zu
bieten. An der Förde geht man selbstbewusst in die Spielzeit: "Ich
hoffe, dass wir noch sehr oft mit bis zu 25.000 Fans auf dem
Rathausplatz feiern können", sagte THW-Aufsichtsratschef Klaus-Hinrich
Vater - und wohl niemand in Kiel würde eine Einladung zu der dann
17. Meisterfeier ausschlagen.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)