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18.07.2011 Vorbereitung/Internet

La Reunion: Entwarnung nach Zeitz-Sturz

Die Mountainbike-Tour war Teil des Trainingsprogramms.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Mountainbike-Tour war Teil des Trainingsprogramms.
Entwarnung für Christian Zeitz: Der Halbrechte des deutschen Rekordmeisters THW Kiel war bei einer Mountainbike-Tour im Rahmen des Trainings auf der Insel La Reunion gestürzt und hatte sich an der Schulter verletzt. "Am Abend hat Christian bereits wieder leicht mittrainiert", erklärte Raul Alonso. "Leider unter Schmerzen." Bilder der Tour sind auf der offiziellen THW-Kiel-Facebook-Seite zu sehen.
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Der Tag drei der Tour hatte früh morgens mit einer Fahrt zum 2200 Meter hohen Berg "Piton Maido" begonnen. "Von dort aus konnten wir eine einmalige Sicht auf den 1200 Meter tieferen Talkessel von Mafate genießen", berichtete Alonso.

Nach dem Vergnügen folgte das Training: Mit Mountainbikes ging es es in Richtung Tal. Alonso:"Durch Wälder, steinige Pfaden, Kuhfelder und Zuckerrohrplantagen - die Tour brachte uns an unsere Leistungsgrenze." Daniel Narcisse glänzte bei der Abfahrt und zeigte seinen Kollegen, dass er diese Abfahrt nicht zum ersten Mal absolvierte. Dabei passierte es: Christian Zeitz stürzte bei der zweieinhalbstündigen Abfahrt und verletzte sich an der Schulter.

Informationen über La Reunion finden Sie auf  www.insel-la-reunion.info.
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Am Nachmittag dann folgte in der Daniel-Narcisse-Halle ein öffentliches Training, bei dem zwei einheimische junge Spieler mit dabei sein durften. Im Anschluss an die 100-minütige Einheit blieb etwas Zeit für ein paar Fotos und für Interviews für das lokale Fernsehen.

Abends wurde die Mannschaft von den Gastgebern zu einem kreolischen Abendessen eingeladen.

Die Bilder finden Sie in dieser Facebook-Galerie.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.07.2011:

Für den THW Kiel ging's bergab

Zeitz nach Mountainbike-Tour mit Tücken leicht verletzt - Gestern erstes Training im Urlaubsparadies La Reunion
Saline-les-Bains/La Reunion. Sonntag, 5 Uhr deutscher Zeit. Beim Frühstück im "Grand Hotel du Lagon" ahnt keiner in den Reihen des THW Kiel, was ihn an diesem Vormittag erwarten wird. "Als ich zugestimmt habe, hieß es, die Strecke würde nur bergauf gehen", sagte Alfred Gislason, Trainer des Handball-Rekordmeisters. "Aber auch so hat es riesigen Spaß gemacht."

Aufwärts ging es für den THW, für eine Woche zu Gast auf La Reunion, nur zu Beginn. Die Uhren ticken auf dieser kleinen Vulkaninsel im Indischen Ozean nicht nur anders, sie sind im Winter den deutschen auch um zwei Stunden voraus. Es war acht, als Jean-Marie die müden "Zebras" vor ihrem Fünf-Sterne-Hotel einsammelte. Gut für die Kieler, dass zumindest der Busfahrer an diesem Morgen hellwach war.

Von Saline les Bains, einem verschlafenen Strandörtchen an der Westküste, kreiselte er laut hupend um zahllose Kurven auf den 2200 Meter hohen Piton Maido. Noch immer ahnte keiner, dass er sich bald mit einem besonders gefederten Mountainbike in die Wildnis stürzen würde. Die Downhill-Rennen sind bei den Einheimischen beliebt. Und der Piton Maido verdankt seinen Bekanntheitsgrad auch der "Megavalanche", einer Weltcup-Strecke für Radfahrer, die Acht-Meter-Sprünge im unwegsamen Gelände lieben.

Die Einführung in den für die Kieler unbekannten Sport war knapp. Helme und Handschuhe wurden verteilt, die Sattel eingestellt. Dann gab es noch den Rat, sich nicht nur auf die linke Bremse zu verlassen. Isoliert bedient würde sie das Vorderrad blockieren und das könnte dazu führen, dass der Abstieg ungewollt in Fahrtrichtung erfolgt. Immerhin wurde der Start um drei Kilometer verlegt, weil am Morgen auf der Bergspitze noch eine dünne Eisschicht gelegen hatte.

Geführt von drei Profis und "Zebra" Daniel Narcisse, der auf seiner Heimatinsel oft mit einem solchen Rad unterwegs gewesen war, rasten die Kieler zweieinhalb Stunden lang talabwärts. Ohne große Sprünge zwar, aber über Geröll, glitschige Lehmböden, durch dampfende Kuhfladen und vorbei an meterhohen Zuckerrohrstauden, deren scharfkantige Blätter die Gesichter peinigten. Nicht selten kamen ihnen auf den wenigen asphaltierten Passagen Autos entgegen. Immer wieder flitzen verschreckte Ziegen und Hunde direkt vor den breiten Reifen über die Strecke. "Manchmal war es grenzwertig", sagte Rechtsaußen Tobias Reichmann, der von Beginn an in der Spitzengruppe mitmischte. "Aber es war eine geile Erfahrung."

Eine, die Christian Zeitz nach zwei Dritteln der Strecke vorübergehend im Gebüsch stranden ließ. Der Linkshänder hatte sich noch einen Rucksack aufschnallen lassen, um die Wasserflaschen für die Kollegen zu transportieren und verlor nach einem Kontakt mit der hohen Bordsteinkante kurzfristig die Kontrolle. Er zog sich laut Mannschaftsarzt Detlev Brandecker eine schmerzhafte Schulterverletzung zu, "aber nichts Dramatisches".

Auch für Gislason endete die rasante Abfahrt einmal im Stacheldraht. "Das war kein Problem", sagte der Trainer und lachte. "Ich habe dadurch nur einen Platz verloren." Am Ende nutzte Aron Palmarsson (21), der seit seinem 15. Lebensjahr nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen hatte, die finale Flachetappe, um das Ziel als Erster zu erreichen. "Das habe ich mir nicht so schwer vorgestellt", sagte der Isländer, der seine Finger nur unter Schmerzen bewegen konnte. "Die erste halbe Stunde war lustig. Aber jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich mit diesen Hände heute noch einmal Handball spielen kann."

Konnte er. Am Abend trainierten die Kieler erstmals in der Saisonvorbereitung in bekannter Umgebung. In einer Halle. Mit Bällen. Ohne Räder.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.07.2011)


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