01.09.2011 | Mannschaft / Super Cup |
Neben dem Prestigesieg im Nordderby freuten sich Kiels Verantwortliche über die Rückkehr von Filip Jicha ins Wettkampfgeschehen. Der Tscheche bekam Kurzeinsätze, feierte nach nahezu vierwöchiger Zwangspause wegen Beschwerden im Achillessehnenbereich sein Comeback. Derweil tauchte Christian Zeitz auf dem offiziellen Spielberichtsborgen als Co-Trainer auf, saß tatsächlich auf der THW-Bank und machte Striche für die interne Statistik. Der Linkshänder, der nach einem Fahrradsturz weiterhin Probleme mit seiner rechten Schulter hat, könnte auch beim Bundesligastart am Sonntag (17.30 Uhr) gegen die SG Flensburg fehlen. Es werde wohl mehrere Wochen dauern, bevor Jicha und Zeitz Anschluss an ihr gewohntes Leistungsvermögen finden dürften, prophezeit Alfred Gislason.
Außerordentlich zufrieden zeigte er sich mit dem Auftritt von Kim Andersson. Er sei froh, dass Andersson wieder zurück sei. "Ich freue mich sehr für ihn, er hat überragend gespielt, gezeigt, dass er ein Weltklassemann ist. Kim hat fast zwei Jahre gefehlt, er ist jetzt besser als zuvor."
Auch Marcus Ahlm kassierte Lob von seinem Trainer. "Der Marcus ist wie ein Diesel, wenn er losgelassen wird, dann läuft und läuft er, ohne anzuhalten." Gislason räumte allerdings ein, dass der THW ein Problem habe, sollte der Schwede doch einmal ausfallen. "Das ist die größte Gefahr bei uns." Kreisläuferkollege Milutin Dragicevic spielt in den Planungen von Gislason offensichtlich keine Rolle mehr. Auch gegen den HSV war der Serbe 60 Minuten Bankdrücker.
Der kommende zweite Mann hinter Ahlm, Patrick Wiencek vom VfL Gummersbach, saß auf der Tribüne, war zuvor als bester Nachwuchsmann der vergangenen Saison ausgezeichnet worden. Ab Juli 2012 ist der 22-Jährige Mitglied der "Zebra"-Herde. Gislason hätte Wiencek gerne schon in dieser Saison in Kiel gesehen. Doch nach einem längeren Tauziehen bleibt der Blondschopf in Gummersbach. Eine unzumutbar hohe Ablösesumme habe der VfL allerdings nicht gefordert, "vielleicht zu Beginn der Verhandlungen", bewertet Vfl-Manager Axel Geerken die Gespräche mit den THW-Verantwortlichen. Zuletzt habe er eine E-Mail von THW-Manager Klaus Elwardt erhalten. "Wir sollten Patrick bereits 2011 freigeben und ihn dann als Leihgabe im Juli 2012 zurückbekommen."
Für den gesamten Handel sei Gummersbach dann 20 000 Euro Ablöse angeboten worden. "Darin habe ich keinen Sinn für uns erkannt", sagt Geerken. Klaus Elwardt bestätigte die Darstellung seines Gummersbacher Kollegen. Danach, so Elwardt, habe es jedoch keinen Kontakt mehr gegeben. "Ich musste davon ausgeben, dass der VfL die Sache als erledigt betrachtet." Patrick Wiencek selbst lässt das Gerangel um seine Person kalt: "Wichtig ist, dass ich in der Bundesliga Handball spielen kann."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 01.09.2011)
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