20./21.09.2011 - Letzte Aktualisierung: 21.09.2011 | DHB-Pokal |
Update #1 | KN-Spielbericht ergänzt ... |
Filip Jicha war mit acht Treffern bester Torschütze des THW in Magdeburg. |
Vor 720 Zuschauern in der altehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle legten die Kieler auch gleich los, wie sie zuletzt in der Bundesliga aufgehört hatten: Hinter einer aufmerksamen 3:2:1-Deckung mit Daniel Narcisse an der Spitze fischte sich Thierry Omeyer gleich die ersten fünf Würfe der Gastgeber, in der siebten Spielminute führte der THW daher bereits mit 5:0. Doch in der Folgezeit schlichen sich bei den "Zebras" ein paar Ungenauigkeiten im Abschluss ein: Während Marcus Ahlm, Kim Andersson und Momir Ilic vorne vergaben, verkürzte der Nord-Drittligist bis zur 13. Minute bis auf 6:7. In der Halle wurde es nun laut, die Zuschauer glaubten kurzzeitig an eine Sensation. Und die "YoungsterS", die ihrem Namen bei einem Durchschnittsalter von gerade einmal 19,6 Jahren alle Ehre machten, verloren langsam die Angst vor den großen Namen auf der anderen Seite und spielten frech auf. Besonders die Flügelzange um das Duo Kupfer/Oswald, welches 13 der 23 Treffer erzielte, wusste im Angriff die Räume zu nutzen, die sich ob der offensiven THW-Deckung ergaben.
Dennoch: Nach dem Anschlusstreffer zum 6:7 schalteten die Kieler wieder einen Gang hoch, schlossen konzentrierter ab und zogen über 13:8 zum Halbzeitstand von 18:12 davon. Nach dem Seitenwechsel kehrten die "Zebras" sogar mit noch mehr Tempo aus den Kabinen zurück und sorgten so letztlich für den souveränen 36:23-Erfolg, ohne mit vollem Einsatz agieren zu müssen.
Voller Einsatz ist aber am Samstag gefragt, wenn für den THW Kiel das Spitzenspiel in der Bundesliga bei den Rhein-Neckar Löwen ansteht. Der Anwurf in der SAP-Arena in Mannheim erfolgt um 15.00 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live.
(Sascha Krokowski)
Es ist schön, wieder hier zu sein.Allerdings bin ich mit unserer Leistung nicht ganz zufrieden. Wir hatten einen guten Start, aber den Jungs war anzusehen, dass sie möglichst ohne Körperkontakt spielen wollten, um keine Verletzung zu riskieren.
Es ist gut zu sehen, wie viele Talente es hier gibt.
[auf die Frage, wer deutscher Meister wird:]
Ich fänd's schön, wenn der SC Magdeburg am Ende Zweiter wird.
Meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Sie hat zuvor besprochene Aktionen umsetzen können, das ist sehr viel wert. Danke, dass Kiel nicht die ganze Zeit volles Tempo gegangen ist. Für unsere Jungs ist dieses Spiel sehr schön gewesen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2011:
90 Minuten vor dem Spiel verließen die "großen" Magdeburger das angestaubte Gebäude, das in den 60- bis 90er Jahren Bühne für unvergessene Handball-Dramen war. Die Bundesligaakteure des SCM hatten ihr Training hierher verlegt, weil ihr Stammquartier, die Bördelandhalle, für eine Fernsehshow herausgeputzt wird. So musste der junge Nachwuchs ohne die moralische Unterstützung der Profis auskommen.
Die meisten Spieler von Trainer Dirk Pauling hatten ihr "Fahrzeug" an der Hallenrückwand geparkt, sie waren mit dem Fahrrad zu ihrem persönlichen Jahres-Höhepunkt gekommen. Wohl auch, weil der eine oder andere keinen Führerschein besitzt. Da die drei Leistungsträger der "Zweiten", Markus Hammerschmidt, Tim Hornke und Matthias Musche, heute von der "Ersten" im Pokalkampf bei Eintracht Hildesheim gebraucht werden, hatte der durch zwei A-Jugendliche aufgefüllte Kader ein Durchschnittsalter von 19,6 Jahren.
Nervosität behinderte die Aktionen der "YoungsterS" allerdings nur zu Beginn. Nach fünf Minuten waren die "Zebras", die ohne Christian Zeitz (Schulter) und Aron Palmarsson (Hexenschuss) auskommen mussten, auf 5:0 enteilt. Großen Anteil an der schnellen Führung hatte Torhüter Thierry Omeyer mit seinen Reflexen. Allerdings schien der leicht erspielte Vorsprung die Spannung aus den Körpern des Favoriten gesogen zu haben. Die Kieler leisteten sich im Angriff eine Flut von Fehlern, luden die Gastgeber zu Großchancen ein, die diese kaltschnäuzig nutzten. Als Mark Oswald in der 12. Minute zum 6:6 ausglich, bebte die Gieseler-Festung. Die finstere Miene von Trainer Alfred Gislason zeigte dann Wirkung, langsam aber sicher brachte der Favorit einen standesgemäßen Abstand zwischen sich und den Underdog. Indes: Mit Ruhm bekleckerte sich der Rekordmeister nicht, die "YoungsterS" wurden dagegen mit stehenden Ovationen verabschiedet, bestiegen ihre Fahrräder trotz der am Ende deutlichen Angelegenheit mit sehr zufriedenen Gesichtern.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2011)
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