11.10.2011 | Champions League / Bundesliga |
Sicher, HB-Trainer Patrice Canayer hatte seinem Team eine wirkungsvolle offensive Abwehrtaktik verordnet, die Karabatic und Co. vor allem in den zweiten 30 Minuten konsequent umsetzten und die den Kielern in der Folge nur noch neun Tore gestattete. Letztlich aber waren die "Zebras" an eigenen Unzulänglichkeiten vor dem Tor des großartigen Primoz Prost gescheitert. Sie hatten zahlreiche klare Chancen und damit den möglichen eigenen Sieg leichtfertig weggeworfen. Viel zu viele Fehler hätten seine Spieler gemacht, kritisierte später Alfred Gislason. "Deswegen haben wir unseren Faden verloren." Aufgenommen wurde der auch von den sonstigen Leistungsträgern nicht mehr. Weder von Filip Jicha, noch Daniel Narcisse oder Momir Ilic. Die Linkshänder Kim Andersson und Christian Zeitz standen ebenfalls neben sich, haben schon bessere Tage erwischt. Und Aron Palmarsson, der nach gerade überstandener Zerrung im Oberschenkel auf der Bank ausharrte? Den wollte Kiels Trainer nicht mehr ins Feuer schicken. "Das war mir zu riskant, es wäre wohl zu früh gewesen für Aron", erklärte Gislason.
Filip Jicha, sechsfacher und bester THW-Torschütze, zog den Hut, "weil Montpellier sehr schlau gespielt hat. Außerdem haben wir unglaublich viel verschossen". Auf diesem Niveau, so der 28-Jährige Rückraumspieler, werde das eben sofort bestraft. "Aber", resümierte Filip Jicha noch vor dem gemeinsamen Bankett mit den glücklichen Franzosen: "Das Handball-Leben geht weiter." Der nächste Auftritt in der Königsklasse wartet am 22. Oktober (17 Uhr) bei Ademar Leon. Derweil fiebert Kapitän Marcus Ahlm bereits dem Bundesligaspiel morgen in Aschaffenburg beim TV Großwallstadt (20.15 Uhr, Frankenstolz-Arena) entgegen. "Zum Glück spielen wir im Drei-Tage-Rhythmus, schon am Mittwoch haben wir wieder die Chance, uns gut zu präsentieren." Und die Chance, den vereinsinternen Bundesliga-Startrekord zu knacken: Mit einem Sieg brächten die Kieler 16:0 Punkte auf ihr Konto, bisher stehen 15:1 zu Buche.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.10.2011)
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