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10./12.10.2011 - Letzte Aktualisierung: 12.10.2011 Bundesliga

THW will am Mittwoch beim TV Großwallstadt eigenen Startrekord verbessern

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des TV Großwallstadt.
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Nur drei Tage nach dem Kraftakt in der Champions League gegen den französischen Serienmeister Montpellier HB und der ersten Saisonniederlage sind die Handballer des THW Kiel schon wieder in der Bundesliga gefordert. Am Mittwoch befinden sich die "Zebras" mal wieder auf Rekordjagd: Ein Sieg beim TV Großwallstadt würde einen neuen vereinsinternen Startrekord von 16:0 Punkten bedeuten. Der Anwurf in der f.a.n. frankenstolz arena in Aschaffenburg erfolgt um 20.15 Uhr, Sport1 überträgt die Partie kostenpflichtig im Internet. Zeitnahe Informationen erhalten Sie auch auf kiel-liveticker.de.
Der Altmeister aus Großwallstadt befindet sich im personellen Umbruch: Einige Leistungsträger mussten die Franken - auch aus wirtschaftlichen Gründen - ziehen lassen, stattdessen wird zunehmend auf junge Talente gesetzt. Dem TVG steht daher eine schwierige Saison bevor.
Abgang von Mattias Andersson wiegt schwer
Besonders den Wechsel des schwedischen Torhüters Mattias Andersson zur SG Flensburg-Handewitt konnte die Mannschaft von Trainer Peter David bislang nicht kompensieren. Der langjährige Kieler, der sich in den vergangenen beiden Spielzeiten Bestnoten im Großwallstädter Tor verdiente und somit maßgeblichen Anteil an vielen Punktgewinnen hatte, konnte zwar mit dem Tschechen Martin Galia vom TBV Lemgo namhaft ersetzt werden. Jedoch erreicht der 32-Jährige bislang noch nicht wieder die Qualitäten, die ihm zu Göppingen Zeiten (von 2004 bis 2008) zu einem der begehrtesten Keeper der Liga machten. Neben Andersson ließ der TVG auch die auslaufenden Verträge mit dem slowakischen Rückraumspieler Csaba Szücs (wechselte zur TSV Hannover-Burgdorf) und Linksaußen Andreas Kunz (TV Kirchzell) auslaufen. Grund dafür war in erster Linie "das liebe Geld": "Die gesamtwirtschaftliche Situation der letzten zwei Jahre hat sicherlich dazu beigetragen, dass die gesteckten Ziele bei den Einnahmen nicht in dem Maße realisiert werden konnten, wie sie geplant waren. Wie jedes andere Unternehmen müssen auch wir aufs Geld schauen", erklärte Vorstand Guido Heerstraß im Janur 2011. Auch Nationalspieler Steffen Weinhold sollte den Verein ursprünglich verlassen: Der Linkshänder wollte ursprünglich bei den Rhein-Neckar Löwen anheuern, als Löwen-Gesellschafter Jesper Nielsen kurzzeitig plante, Krzysztof Lijewski nach Kopenhagen statt nach Mannheim zu transferieren. Letztlich wechselte der Pole aber doch zu den Badenern und Steffen Weinhold erhielt ein verbessertes Angebot des TV Großwallstadt. "Unsere Bemühungen haben sich letztlich ausgezahlt. Steffen ist ein erfahrener Spieler und wichtiger Mosaikstein für unser Team", so Heerstraß.
Jugend forscht beim TVG
Nichtsdestotrotz musste der Altmeister ordentlich umrüsten: Aus dem eigenen Leistungszentrum rückten die Jugendnationalspieler Steffen Kaufmann, Florian Eisenträger und Patrick Schmid in den Erstligakader. Der 20-jährige Rückraumspieler Cornelius Maas (TuSpo Obernburg) und der 22-jährige Linksaußen Max Holst (DHC Rheinland) komplettieren den "Jugendwahn" beim TVG. Das Gerüst der Mannschaft bilden aber natürlich die Erfahrenen wie Spielmacher Oliver Köhrmann (35), Rechtsaußen Michael Spatz (29), Kreisläufer Jens Tiedtke (32), der isländische Abwehrchef Sverre Jakobsson (34) sowie Neuzugang Galia (32) und die Nationalspieler Steffen Weinhold und Stefan Kneer (siehe auch Gegnerkader Großwallstadt).
Holpriger Saisonstart des TVG
Die Erfolge im letztjährigen EHF-Pokal, in dem sich die Franken erst in zwei engen Finalspielen Frisch Auf Göppingen geschlagen geben mussten, sowie die sensationellen Punktgewinne in der Liga beim THW (28:25) und beim späteren Meister HSV Hamburg (22:22) ließen in Großwallstadt dennoch nicht drüber hinwegsehen, dass die vergangene Spielzeit ansonsten sportlich mit Platz 10 in der TOYOTA HBL eher enttäuschend verlief. Daher wurde als neues Saisonziel trotz der Verjüngung des Kaders auch bewusst eine leichte Verbesserung angestrebt: ein einstelliger Tabellenplatz wird anvisiert. Das Erreichen eines Europapokal-Startplatzes scheint aber - nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden Wettbewerbs-Reform der EHF - nicht in Reichweite zu sein, zumal man im DHB-Pokal bereits in der zweiten Runde gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 22:34 sang- und klanglos die Segel streichen musste.

Und auch der Saisonstart in der TOYOTA Handball-Bundesliga verlief holprig beim TVG: Nach Niederlagen gegen die Rhein-Neckar Löwen (24:27) und beim ebenfalls verjüngten VfL Gummersbach (30:35) konnten zwar gegen Balingen-Weilstetten (26:24) und beim Bergischen HC (29:25) die ersten Siege eingefahren werden. Doch nach einer knappen Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt (20:21) stehen die Zeichen spätestens nach einer über weite Strecken desolaten Leistung bei der TSV Hannover-Burgdorf am vergangenen Freitag auf Sturm (siehe auch Gegnerkurve Großwallstadt). Nach einer 6:2-Führung lief beim TVG in Niedersachsen nicht mehr viel zusammen, am Ende war man mit der 27:34-Pleite sogar noch gut bedient. "Wir sind super ins Spiel gestartet. Wir hatten uns das genau so vorgestellt und vorgenommen. Es ist unerklärlich für mich, wie wir schon zur Halbzeit mit fünf Toren hinten liegen konnten", zeigte sich Trainer Peter David nach dem Schlusspfiff enttäuscht. Besonders der Rückraum, aus dem einzig Stefan Kneer für Torgefahr sorgen konnte, enttäuschte. "Wir haben einige Male zu schnell abgeschlossen und Puljezevic hat dann einige Bälle gehalten. Das hat uns Probleme gemacht", so David weiter, der die Niederlage nicht mit den langwierigen Verletzungen von Cornelius Maas und Steffen Weinhold entschuldigen wollte: "Bei uns habe ich das richtige Herz vermisst. Wir haben die beiden letzten Spiele gegen den Bergischen HC und Flensburg super gespielt und ich frage mich, warum dann heute so ein Spiel zustande kommen kann."

Maas und Weinhold fallen aus
Auf Maas und Weinhold muss Peter David auch in den kommenden Wochen noch verzichten. Nachdem sich U21-Weltmeister Cornelius Maas bereits beim ersten Auswärtsspiel in Gummersbach eine Schultereckgelenksprengung zuzog und voraussichtlich erst im Dezember in den Kader zurückkehren wird, brach sich Steffen Weinhold beim Sieg beim Bergischen HC den Mittelfuß und wird erst im November zurück erwartet.

Die Favoritenrolle ist für Mittwoch in der f.a.n. frankenstolz arena in Aschaffenburg daher klar verteilt, zumal Alfred Gislason voraussichtlich sein gesamter Kader zur Verfügung steht und sich seine Mannschaft seit Wochen in grandioser Form befindet. Die letzte Auswärtsniederlage des THW Kiel gegen den TV Großwallstadt liegt schon über zehn Jahre zurück, im Februar 2001 siegten die Franken mit 29:27. Seitdem gab es für die "Zebras" in Aschaffenburg zehn Siege und nur zwei Unentschieden - zuletzt beim 24:24 im September 2003, als die heute dienstältesten Kieler Marcus Ahlm und Christian Zeitz ihr Pflichtspieldebüt für den THW feierten (siehe auch Gegnerdaten Großwallstadt). Jedoch wird der Rekord- den Altmeister sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn am Mittwoch gilt es nicht nur, sich für die 25:28-Heimpleite aus dem März zu revanchieren, sondern auch erstmals in der Vereinsgeschichte mit acht Siegen in Serie in eine Bundesliga-Saison zu starten.

Die Schiedsrichter am Mittwoch in Aschaffenburg sind Lars Geipel und Marcus Helbig.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2011:

THW auf der Jagd nach Punkten und Startrekord

"Zebras" streben bei TV Großwallstadt Wiedergutmachung für Heimniederlage im März an - Palmarsson wieder dabei
Kiel. Zurück in der Bundesliga: Drei Tage nach der ernüchternden 23:24-Heinniederlage in der Champions League gegen Montpellier HB will der THW heute bei TV Großwallstadt wieder punkten. "Alles andere als ein Sieg wäre eine schwere Enttäuschung", sagt Manager Klaus Elwardt, der seinem Team wegen einer Aufsichtsratssitzung heute hinterher reist. Die "Zebras" hatten sich bereits gestern Nachmittag auf den Weg nach Aschaffenburg gemacht, bezogen ein verstecktes Landhotel in Hösbach-Winzenhohl. Für heute Vormittag hat Trainer Alfred Gislason das Abschlusstraining angesetzt, um 20.15 Uhr ertönt in der Frankenstolz- Arena in Aschaffenburg der Anpfiff.

Der THW will nicht nur seine Tabellenführung festigen, sondern beim Tabellenzehnten auch seine vereinsinterne Statistik aufpeppen. Mit doppelten Punkten kämen die "Zebras" auf 16:0 Zähler - die alte Bestmarke von 15:1 wäre übertroffen. Zahlenspiele interessieren Trainer Alfred Gislason allerdings nur am Rande. Der Isländer hat den Fokus vielmehr auf eine bessere Chancenverwertung als zuletzt gegen die Franzosen gerichtet. Die war katastrophal und der Grund für die Heimniederlage. Im Hinterkopf von Trainer und Spieler sitzt zudem der 29. März 2011. Nach 14 Siegen in Folge wurden die "Zebras" an diesem Tag mit der 25:28-Heimniederlage gegen Großwallstadt endgültig aus allen Titelträumen gerissen. Der Schock saß tief, eine Woche später holten sich auch die Löwen beide Punkte in Kiel ab. TV Großwallstadt also ein Angstgegner?

Eher nicht, jedenfalls nicht die aktuelle Mannschaft von Trainer Peter David. Weil das Geld bei den Nordbayern knapp wurde, sogar die Insolvenz drohte, hat das Gründungsmitglied der Bundesliga einen Konsolidierungskurs eingeschlagen. Wichtige Säulen verließen den Club, so auch Torhüter Mattias Andersson, der sich der SG Flensburg-Handewitt anschloss. Andersson war an jenem März-Tag mit großartigen Reflexen der TVG-Matchwinner, heute wird er die Kieler Angreifer nicht mehr ärgern. Nachfolger Martin Galia, der aus Lemgo kam, hat die Lücke bisher nicht schließen können.

Neben Andersson gingen u.a. Kapitän Andreas Kunz (Kirchzell) und Abwehrrecke Szaba Szücs, der jetzt die Deckungslücken bei TSV Hannover-Burgdorf schließen hilft. Am Wochenende feierte der Slowake mit seinem neuen Club einen überzeugenden 34:27-Triumph über seine ehemaligen Mitspieler. Bisher punktete TVG nur gegen die Abstiegskandidaten Balingen und Bergischer HC, dennoch leidet Peter David nicht unter Abstiegsangst. Er stehe hinter dem Konsolidierungskurs, weil er trotzdem eine schlagkräftige Mannschaft behalten habe, sagt der Slowake, der im Nebenjob die Junioren seines Heimatlandes trainiert. "Wir werden mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben." Verzichten muss er weiterhin auf Linkshänder und Leistungsträger Steffen Weinhold, der einen Mittelfußbruch auskuriert, erst im November zurück erwartet wird. Nach überstandener Oberschenkelzerrung kehrt Aron Palmarsson ins THW-Team zurück, außerdem ist Henrik Lundström nach einer Wadenverletzung wieder dabei. Zu Hause blieb dagegen Rechtsaußen Tobias Reichmann, der gestern beim Morgentraining einen Pferdekuss aufs Knie bekam und die Übungen abbrach.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.10.2011)

 

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    Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
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