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14.10.2011 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: THW-Aussetzer blieben ohne negative Folgen

"Zebra"-Kapitän Ahlm bemängelt trotz 32:25 in Großwallstadt fehlende Konstanz - Jicha und Palmarsson überzeugten

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2011:

Aschaffenburg. Erste Halbzeit hui, zweite pfui. Der THW Kiel zeigte beim 32:25-Sieg in Aschaffenburg bei TV Großwallstadt zwei Gesichter - genau wie am Sonntag bei der 23:24-Champions-League-Niederlage gegen Montpellier HB. Am Mittwoch mussten die "Zebras" allerdings nicht mehr um den Sieg bangen. Sicher, einige Wechsel im Team, dazu das sättigende Gefühl im Hinterkopf, die Partie beim Halbzeit-18:8 entschieden zu haben, brachten sie aus dem Rhythmus. Der komfortable Vorsprung schmolz auf 21:25 zusammen, wie Butter in der Sonne. In Gefahr, seinen 16:0-Punkte-Startrekord noch aus den Händen geben zu müssen, geriet der THW indes nicht mehr. Dem TVG fehlt einfach die Klasse.
"Großwallstadt erhielt eine Lehrstunde", titelte gestern das "Main-Echo", lobte den Handball-Rekordmeister in höchsten Tönen. Erfreulich aus Kieler Sicht war die Leistung von Filip Jicha, der verletzungsbedingt die halbe Vorbereitung hatte ausfallen lassen müssen. Der Tscheche war einer der Matchwinner, klaute Bälle, traf aus dem Rückraum, war mit zehn Treffern bester Torschütze auf dem Parkett. Freude hatte Gislason auch am frechen Comebacker Aron Palmarsson. Und an Torhüter Thierry Omeyer, der als letzte Instanz zum Nervtöter der Großwallstädter wurde. "Wir waren enttäuscht nach dem Montpellier-Spiel, wollten zeigen, dass wir eine Sieger-Mannschaft sind. Das haben wir einigermaßen gut gemacht", erklärte Kapitän Marcus Ahlm. Um anzufügen: "Aber da war ein Bruch, das darf nicht passieren." Die Aussetzer hatten auch dem Trainer nicht gefallen. "Zwischen der 35. bis 45. Spielminute haben wir klar verloren." Dennoch nahm Gislason sein Team in Schutz. "Wir haben einige angeschlagene Spieler und trotzdem einen klaren Sieg herausgespielt."

Seine Personal-Rotation wollte der Isländer nicht als Grund für die zehnminütige Fehlerflut gelten lassen. "Wenn ich bei zwölf Toren Vorsprung Andreas Palicka im Tor keine Chance gebe, wann dann?" Auch die anderen Wechsel seien berechtigt gewesen. "Kim Andersson aufgrund seiner hohen Belastung, Zeitz ist noch nicht wieder richtig fit, und Narcisse konnte in den letzten Tagen ebenfalls kaum trainieren." Seinen schwedischen Torhüter, der häufig allein gelassen wurde, nahm Gislason ausdrücklich aus der Kritik: "Ganz sicher lag es nicht an Palicka."

Gestern Morgen rollten die "Zebras" in Kiel ein, bis zum Sonntag erhielten sie trainingsfrei. "Ich erwarte jedoch, dass sie jeden Tag laufen", fordert Alfred Gislason. Um vorbereitet zu sein auf das Überraschungsteam der MT Melsungen. Mittwoch um 20.15 Uhr geht die Punktejagd weiter.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2011)


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