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12./13.10.2011 - Letzte Aktualisierung: 13.10.2011 Bundesliga

THW gelingt Startrekord durch Sieg beim TV Großwallstadt

Bundesliga, 7. Spieltag: 12.10.2011, Mi., 20.15: TV Großwallstadt - THW Kiel: 25:32 (8:18)
Update #3 KN-Spielbericht, Fotos, Spielbericht und Stimmen ergänzt ...

Filip Jicha war überragender Kieler mit zehn Treffern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha war überragender Kieler mit zehn Treffern.
Durch einen 32:25 (18:8)-Erfolg beim TV Großwallstadt hat der THW Kiel am Mittwochabend mit dem achten Sieg in Folge einen vereinsinternen Startrekord aufgestellt. Vor rund 3.700 Zuschauern in Aschaffenburg brannten die "Zebras" zunächst ein Handball-Feuerwerk ab und führten Anfang der zweiten Halbzeit mit zwölf Toren Vorsprung, ehe der Gastgeber bis auf 21:25 verkürzen konnte. Letztlich aber ließen die Kieler, bei denen Filip Jicha als zehnfacher Torschütze und an der Spitze der offensiven 3:2:1-Deckung überragte, nichts mehr anbrennen und verteidigten mit nunmehr 16:0 Punkten die Tabellenspitze in der TOYOTA Handball-Bundesliga.
Im Duell zweier Traditionsclubs musste Alfred Gislason erneut auf Henrik Lundström verzichten: Der schwedische Linksaußen laboriert weiterhin an einer Wadenverletzung. Zudem fehlte auch Rechtsaußen Tobias Reichmann, der aufgrund eines Pferdekusses im Training die Reise nach Aschaffenburg erst gar nicht mit antrat. Und auch Momir Ilic war nach dem anstrengenden Champions-League-Spiel gegen Montpellier noch angeschlagen und sollte daher nur bei Strafwürfen zum Einsatz kommen.
Palmarsson mit großartigem Comeback
Wieder mit dabei: Aron Palmarsson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wieder mit dabei: Aron Palmarsson.
Immerhin war Spielmacher Aron Palmarsson nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder fit und rückte auch gleich in die Startformation. Und dem Isländer gehörten die ersten Spielminuten: Das 1:0 erzielte er per Durchbruch, das 2:1 per schneller Mitte und das 4:1 per zweiter Welle nach einer Omeyer-Parade gegen Köhrmann. Der THW Kiel schien angesichts der Niederlage vom Sonntag in der Königsklasse auf Wiedergutmachung und angesichts des letzten Bundesligaduells mit dem TVG auf Revanche aus, präsentierte sich in allen Mannschaftsteilen hellwach. Die 3:2:1-Deckung mit Jicha an der Spitze und Andersson und Palmarsson auf den Halbpositionen ließ den Altmeister erst gar nicht zur Entfaltung kommen. Besonders Jicha entnervte Köhrmann, Kneer und Schäpsmeier bereits in der Anfangsphase, schnappte sich mit seinen Krakenarmen ein ums andere Mal den Ball oder zwang Großwallstadt zu Fehlern oder unvorbereiteten Würfen. So benötigte der THW gar kein Aufbauspiel, kam durch Gegenstöße, zweite Welle oder - nach seltenen Gegentoren - die schnelle Mitte zu einfachen Toren.
Großwallstadt steht sich selbst im Weg
Sieben Versuche, sieben Tore: Momir Ilic  gab sich vom Siebenmeterpunkt keine Blöße.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sieben Versuche, sieben Tore: Momir Ilic gab sich vom Siebenmeterpunkt keine Blöße.
Nur selten konnten die Gastgeber sich auszeichnen. Moritz Schäpsmeier, nach der Mittelfußfraktur Steffen Weinholds Alleinunterhalter im rechten Rückraum, versuchte es zwar wiederholt mit Würfen, doch hatte er seine "linke Klebe" offenbar nicht justiert. So wussten beim TVG lediglich der junge Spielmacher Moritz Liebald sowie der auf Linksaußen geparkte Kreisläufer Jens Tiedtke zu gefallen. Symptomatisch für die Franken war eine Szene in der 29. Spielminute, als ein Torwurf Schäpsmeiers vom eigenen Mann, den an den Kreis eingelaufenen Max Holst, geblockt wurde.

Doch der THW wusste nicht nur die Schwächen des TVG auszunutzen, sondern bügelte eigene Fehler mit viel Einsatzwillen wieder aus. Das Rückzugsverhalten war glänzend, Klein und Palmarsson verhinderten weite Gegenstoßpässe des schwachen Martin Galia. Das Kieler Angriffsspiel wusste über weite Strecken auch zu überzeugen, mit Zeitz und Narcisse im Spiel kam es zu keinem Bruch. Lediglich an der Spitze der Kieler Deckung wusste Narcisse Filip Jicha nicht adäquat zu ersetzen. Während es in der nicht ausverkauften f.a.n. frankenstolz arena von Minute zu Minute ruhiger wurde, baute der THW seinen Vorsprung erbarmungslos weiter aus: Palmarsson zum 10:3 (16.), Jicha mit einem von fünf Gegenstößen zum 14:6, Ilic sicher vom Siebenmeterpunkt zum 16:7 und letztlich erneut Filip Jicha mit einem eiskalten "Buzzerbeater" aus neun Metern zum 18:8-Pausenstand.

Marcus Ahlm erzielte zwei Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm erzielte zwei Treffer.
Nicht unerwähnt bleiben sollte das schönste Tor des Tages: Eine rasante Stafette über Palmarsson, Zeitz und Narcisse landete letztlich am Kreis bei Marcus Ahlm, der den Ball mit dem Rücken zum Tor zum zwischenzeitlichen 15:6 einnetzte. Die mitgereisten THW-Fans hatten in den ersten dreißig Minuten viele Gründe zur Freude. Dass das Spiel an den beiden Außen Sprenger und Klein, die im ersten Durchgang ohne Torwurf blieben, völlig vorbeilief - geschenkt!

THW legt nach
Alfred Gislason startete auch in den zweiten Durchgang mit seiner Anfangsformation, und diese machte genau dort weiter, wo die Mannschaft vor der Sirene aufgehört hatte: Filip Jicha traf zum 19:8, Omeyer parierte gegen Stefan Kneer, und Jicha hämmerte den Ball wenig später per Rückraum-Kempa nach Anspiel von Andersson zum 20:8 in die Maschen. Dem TV Großwallstadt drohte ein Debakel, zumal Omeyer weitere Paraden gegen Spatz und Schäpsmeier folgen ließ, ehe sich der Franzose mit einer 53-Prozent-Fangquote zufrieden auf die Bank setzte und für Andreas Palicka Platz machte.
TVG dreht plötzlich auf
Bei Stefan Kneer platzte erst nach dem Seitenwechsel der Knoten.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bei Stefan Kneer platzte erst nach dem Seitenwechsel der Knoten.
Doch was Omeyer in den folgenden Minuten von außen mitansehen musste, hätte er sicher nicht zu träumen gewagt: Seine Mannschaft bekam zunehmend Probleme mit der nun aufmerksameren und offensiver ausgerichteten Großwallstädter Deckung. Sprenger scheiterte am jungen Andreas Wolff, der zur zweiten Halbzeit für Galia ins Tor kam und sich langsam zu großer Form aufschwang. Wenig später unterlief Andersson ein Ballverlust, für die darauf folgende Sperre kassierte Kiels Linkshänder eine Zeitstrafe. Und in Überzahl konnte der TVG auch endlich die THW-Deckung knacken: Stefan Kneer traf zum 10:20, Schäpsmeier gelang endlich sein zweiter Treffer zum 11:20 und Spatz nutzte einen Gegenstoß nach einem überhasteten Zeitz-Abschluss gar zum 12:20. Das erfolgreiche Überzahlspiel gab den Gastgebern plötzlich wieder Mut, und als Wolff gegen Ahlm parierte und Spatz erneut einen Konter zum 13:20 abschloss, fing auch das Publikum langsam wieder Feuer für eine Partie, deren Glut fast schon erloschen schien.

Der THW versuchte, wieder einen Gang hochzuschalten, die Leichtigkeit aus dem ersten Durchgang zurück zu finden. Da Aron Palmarsson langsam müde wirkte, übernahm Filip Jicha Verantwortung, fast im Alleingang sorgte der Welthandballer dafür, dass die Kieler Mitte der zweiten Halbzeit immer noch mit 24:15 in Führung lagen.

Spatz aus allen Lagen
Michael Spatz erzielte im zweiten Durchgang sechs Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Michael Spatz erzielte im zweiten Durchgang sechs Treffer.
Doch der TV Großwallstadt hatte längst Lunte gerochen, der im ersten Durchgang schwache Stefan Kneer trumpfte endlich aus dem Rückraum auf und Oliver Köhrmann verwandelte zwei Siebenmeter. Als Tiedtke einen Gegenstoß zum 17:24 abschloss und Sprenger für einen Schubser gegen den Kreisläufer eine Zeitstrafe bekam, kam der Altmeister sogar noch näher ran. Während in diesen Minuten auch die Trumpfkarte Jicha nicht mehr stach, verkürzte Michael Spatz mit zwei Gegenstößen gar auf 21:25 (49.). Erinnerungen an die Heimniederlage aus dem März wurden gar kurzzeitig wach, als der Großwallstädter Rechtsaußen erneut aus spitzestem Winkel am mittlerweile zurückgekehrten Omeyer vorbei zum 22:26 traf.
THW zurück in der Spur
Dank an die mitgereisten Fans.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dank an die mitgereisten Fans.
Näher ließen die Kieler den Gastgeber aber nicht mehr herankommen. Alfred Gislason hatte seine Deckung mittlerweile auf die defensive 6:0-Variante mit Kubes und Jicha im Mittelblock umgestellt, und vorne waren es Einzelaktionen von Jicha und Andersson, die den THW entlasteten. Als Stefan Kneer dann nur den Pfosten traf, Momir Ilic zwei von Ahlm herausgeholte Siebenmeter verwandelte, während Omeyer den dritten Strafwurf Köhrmanns parierte, waren die Kieler spätestens beim 29:22 (56.) endgültig auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Während sich die Zuschauer bereits von den Sitzen erhoben hatten und den Gastgebern für eine in der zweiten Halbzeit couragierte Leistung Tribut zollten, setzten Max Holst per Gegenstoß und Daniel Kubes vom Kreis mit der Sirene die Schlusspunkte.

Der THW Kiel hat es also geschafft und erstmals in der Vereinsgeschichte die ersten acht Ligaspiele gewonnen. Sieg Nummer neun soll am nächsten Mittwoch folgen, wenn das Überraschungsteam aus Melsungen in der Sparkassen-Arena-Kiel zu Gast ist. Die "Zebras" haben sieben Tage Zeit, sich auf das Spitzenspiel vorzubereiten, da sie am Wochenende spielfrei haben - ein Luxus, den sich die Kieler nach diesem perfekten Bundesligastart redlich verdient haben.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der KN.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin zufrieden, dass wir hier gewonnen haben, es ist immer schwierig hier. In der ersten Halzeit haben wir gespielt wie gewollt: Mit einem guten Torwart, einer sicheren Abwehr nach vorne gespielt. In der zweiten Halbzeit wollten wir keinen Gang zurückschalten, aber das ist uns nicht gelungen. In der Zeit von der 35. bis 45. Spielminute haben wir klar verloren. Danach war aber alles wieder offen. Aber in den letzten zehn Minuten haben wir einen klaren Sieg herausgespielt.

Ich muss mein Mannschaft in Schutz nehmen: Einige waren sogar angeschlagen, aber wir haben die 16:0 Punkte gehalten.

[auf die Frage, ob er durch die Wechsel der Mannschaft ein Zeichen gegeben habe, dass das Spiel schon gewonnen sei?]
Wenn ich nicht bei zwölf Toren Vorsprung Andreas Palicka eine Chance gebe, wann dann? Auch die anderen Wechsel waren berechtigt. Kim Andersson aufgrund seiner hohen Belastung, Zeitz ist auch noch nicht wieder so fit, Narcisse konnte in den letzten Tagen auch nicht so trainieren. Es war keine gewollte Rotation. Ich denke nicht, dass das als Zeichen verstanden wurde, zurück zu schalten. Und es lag nicht an Palicka, da in der Phase noch unvorbereiteter als vorher abgeschlossen wurde, dadurch entstanden viele Tempogegenstöße.

TVG-Trainer Peter David:
Glückwunsch. Die erste Halbzeit ging klar an den THW. Er war mit seiner 3:2:1-Deckung sehr gut eingestellt. Dadurch haben wir viele Gegenstöße kassiert. Wir haben uns die Deckung von Montpellier angeschaut und wollten offensiv aggressiv decken. Das ist uns aber erst in der zweiten Halbzeit gelungen. Trotz unserer Leistung in der zweiten Halbzeit ein absolut verdienter Sieg.
THW-Kapitän Marcus Ahlm:
Marcus Ahlm im Interview.
Marcus Ahlm im Interview.
Wir waren enttäuscht nach dem Spiel gegen Montpellier, wir wollten heute zeigen, dass wir eine Sieger-Mannschaft sind. Wir haben das auch eingiermaßen gut gemacht, auch wenn wir mit der zweiten Halbzeit nicht so zufrieden sein können. Da haben wir zu viele technische Fehler gemacht, aber dennoch freuen wir uns über den Sieg. In der zweiten Halbzeit haben wir uns schlechte Chancen genommen, nicht so gut geworfen. Da war ein Bruch, das darf nicht passieren.

[auf die Frage, ob der THW in der Liga noch keine Gegner in der Kategorie von Montpellier hatte:]
Doch, Rhein-Neckar Löwen, Flensburg. Aber wir wissen nun, was wir verbessern müssen. Wir hatten gegen Montpellier über weite Strecken geführt, aber konnten das Spiel am Ende nicht für uns entscheiden. Aber wir lernen daraus.

TVG-Torhüter Andreas Wolff:
In der ersten Halbzeit haben wir ohne Deckung gespielt, da haben Narcisse, Jicha und Palmarsson schön von sieben Metern geworfen und Galia hatte keine Chance. Dazu kamen acht Gegenstöße, das war keine konzentrierte Leistung.

7. Spieltag: 12.10.11, Mi., 20.15: TV Großwallstadt - THW Kiel: 25:32 (8:18)

Logo TV Großwallstadt:
Galia (1.-30., 3 Paraden), Wolff (31.-60. und ein Siebenmeter, 7 Paraden); Spatz (8/1), Kneer (4), Tiedtke (4), Holst (2), Larsson (1), Jakobsson, Schäpsmeier (2), Kaufmann (n.e.), Köhrmann (2/2), Eisenträger (n.e.), Liebald (2); Trainer: David
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-34., 46.-60., 12/2 Paraden), Palicka (34.-46., 1 Parade); Andersson (4), Dragicevic (n.e.), Sprenger, Ahlm (2), Kubes (1), Zeitz (2), Palmarsson (4), Narcisse (2), Ilic (7/7), Klein, Jicha (10); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Lars Geipel / Marcus Helbig
Zeitstrafen:
TVG: 0;
THW: 2 (Andersson (36.), Sprenger (46.))
Siebenmeter:
TVG: 5/3 (Omeyer hält Spatz (14.) und Köhrmann (55.));
THW: 7/7
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:6 (7.), 2:6, 2:7, 3:7 (10.), 3:10 (16.), 4:10, 4:11, 5:11, 5:12, 6:12 (22.), 6:15, 7:15, 7:16 (27.), 8:16, 8:18;
2. Hz.: 8:20 (32.), 13:20 (39.), 13:21, 14:21, 14:22, 15:22, 15:24 (44.), 18:24, 18:25, 21:25 (49.), 21:26, 22:26 (50.), 22:30 (57.), 24:30, 24:31, 25:31, 25:32.
Zuschauer:
3.689 (f.a.n. frankenstolz arena, Aschaffenburg)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2011:

Revanche und Rekord

THW gewinnt in Großwallstadt ungefährdet
Aschaffenburg. Der THW Kiel darf einen Haken machen hinter zwei seiner aufwendigsten Reisen in der Handball-Bundesliga. Eine Woche nach dem Balingen-Trip (1600 Kilometer) hat sich auch der Dienstausflug nach Aschaffenburg zum TV Großwallstadt erledigt. Für 1300 km belohnten sich die "Zebras" gestern Abend mit einem ungefährdeten 32:25 (18:8).

Es war der achte Kieler Sieg im achten Spiel der laufenden Punktrunde. So feierte die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason nicht nur die gelungene Revanche für die 25:28-Heimniederlage aus dem März, sondern zugleich einen neuen Vereinsrekord. 16:0-Startpunkte schmücken die THW-Bilanz als neue Marke. Dass die "Zebras" ihre Tabellenführung weiter zementierten, ist ein logischer Nebeneffekt.

Das Spiel der beiden Dinos, die gemeinsam mit Gummersbach im 35. Jahr der eingleisigen Bundesliga dabei und einzig verbliebene Gründungsmitglieder ohne Abstieg sind, war von Beginn an einseitig. Erst als die Kieler zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Gang rausnahmen, ließen sie auch den Gastgeber am Spiel teilhaben. Nach dem eingeleiteten Konsolidierungskurs fehlt dem Süd-Altmeister derzeit jegliche Klasse. Erfahrene Kämpen sind durch Jungspunde aus dem Talentschuppen ersetzt worden. Doch gestern Abend war nicht einmal jugendliches Feuer zu spüren. Die Mannschaft von Trainer Peter David erstickte im Respekt vor dem Weltklasse-Ensemble aus dem Norden. Kein Kampf, keine Ideen, keine Begeisterung - pure Angst. "Das Selbstvertrauen ist weg, der TVG ist nicht mehr jenes Team, das Kiel im März überrascht hat", erklärte Linkshänder Moritz Schäpsmeier. Immerhin habe man sich in der zweiten Halbzeit nicht abschlachten lassen. "Die Kieler haben uns dabei aber auch geholfen."

Beim THW feierte Aron Palmarsson nach überstandener Oberschenkelzerrung sein Comeback, hatte dabei sichtlich Spaß und führte sich mit drei Toren in den ersten fünf Minuten beachtlich ein. Da die Gastgeber um Mittelmann Oliver Köhrmann hilflos um die offensive Kieler 3:2:1-Deckung herumkurvten, zog David beim 1:5 die Grüne Karte zur Auszeit. Sie blieb wirkungslos. Filip Jicha als aufmerksamer Abfangjäger der offensiven Deckung "klaute" weiter Bälle, verwandelte die Gegenstöße sicher. Als der treffsichere Tscheche (10 Tore) in der 30. Minute zum 18:8-Pausenstand und kurz nach dem Wechsel mit weiteren Kontern zum 20:8 traf, war das Spiel entschieden.

Alfred Gislason wechselte durch, die Kieler schalteten im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zurück. Auf vier Tore schmolz der Vorsprung (25:21, 48. Minute) zusammen, dann reagierten Jicha und Co., brachten den Sieg sicher über die Runden. "Unsere offensive Abwehr hat den Unterschied gemacht", sagte Linksaußen Dominik Klein, bevor er in den Mannschaftsbus stieg.

Jetzt freuen sich die "Zebras" auf eine einwöchige Rast. Wegen der Baltic Horse Show unterbricht der Rekordmeister seinen aktuellen Drei-Tage-Rhythmus in Liga und Champions League. Die ursprünglich am Wochenende vorgesehene Partie gegen Kopenhagen ist auf den 18. Dezember verlegt worden. So sind Kapitän Marcus Ahlm und Co. erst am kommenden Mittwoch (20.15 Uhr) in eigener Arena gegen MT Melsungen wieder dran. Eine Gelegenheit zum Durchschnaufen und vermutlich sehr schlechte Aussichten für die Haltbarkeitsdauer des gerade errungenen Punkterekords.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2011)


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