 |
Filip Jicha war überragender Kieler
mit zehn Treffern.
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Günter Ohlig / HBL |
Durch einen 32:25 (18:8)-Erfolg beim TV Großwallstadt hat der
THW Kiel am Mittwochabend mit dem achten Sieg in Folge einen
vereinsinternen Startrekord aufgestellt. Vor rund 3.700
Zuschauern in Aschaffenburg brannten die "Zebras" zunächst
ein Handball-Feuerwerk ab und führten Anfang der zweiten
Halbzeit mit zwölf Toren Vorsprung, ehe der Gastgeber bis
auf 21:25 verkürzen konnte. Letztlich aber ließen die Kieler,
bei denen
Filip Jicha als zehnfacher
Torschütze und an der Spitze der offensiven 3:2:1-Deckung
überragte, nichts mehr anbrennen und verteidigten mit nunmehr
16:0 Punkten die Tabellenspitze in der TOYOTA Handball-Bundesliga.
Im Duell zweier Traditionsclubs musste
Alfred Gislason
erneut auf
Henrik Lundström verzichten: Der
schwedische Linksaußen laboriert weiterhin an einer Wadenverletzung.
Zudem fehlte auch Rechtsaußen
Tobias Reichmann,
der aufgrund eines Pferdekusses im Training die Reise nach Aschaffenburg
erst gar nicht mit antrat. Und auch
Momir Ilic
war nach dem
anstrengenden Champions-League-Spiel gegen Montpellier
noch angeschlagen und sollte daher nur bei Strafwürfen zum Einsatz
kommen.
Palmarsson mit großartigem Comeback
Immerhin war Spielmacher
Aron Palmarsson nach
überstandener Oberschenkelzerrung wieder fit und rückte auch gleich
in die Startformation. Und dem Isländer gehörten die ersten Spielminuten:
Das 1:0 erzielte er per Durchbruch, das 2:1 per schneller Mitte und das
4:1 per zweiter Welle nach einer
Omeyer-Parade
gegen Köhrmann. Der THW Kiel schien angesichts der Niederlage vom Sonntag
in der Königsklasse auf Wiedergutmachung und angesichts des
letzten Bundesligaduells mit dem TVG auf Revanche
aus, präsentierte sich in allen Mannschaftsteilen hellwach. Die
3:2:1-Deckung mit
Jicha an der Spitze und
Andersson und
Palmarsson
auf den Halbpositionen ließ den Altmeister erst gar nicht zur Entfaltung
kommen. Besonders
Jicha entnervte Köhrmann,
Kneer und Schäpsmeier bereits in der Anfangsphase, schnappte sich mit
seinen Krakenarmen ein ums andere Mal den Ball oder zwang Großwallstadt
zu Fehlern oder unvorbereiteten Würfen. So benötigte der THW gar kein
Aufbauspiel, kam durch Gegenstöße, zweite Welle oder - nach seltenen
Gegentoren - die schnelle Mitte zu einfachen Toren.
Großwallstadt steht sich selbst im Weg
 |
Sieben Versuche, sieben Tore: Momir Ilic
gab sich vom Siebenmeterpunkt keine Blöße.
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Günter Ohlig / HBL |
Nur selten konnten die Gastgeber sich auszeichnen. Moritz Schäpsmeier,
nach der Mittelfußfraktur
Steffen Weinholds Alleinunterhalter im rechten
Rückraum, versuchte es zwar wiederholt mit Würfen, doch hatte er seine
"linke Klebe" offenbar nicht justiert. So wussten beim TVG lediglich
der junge Spielmacher Moritz Liebald sowie der auf Linksaußen geparkte
Kreisläufer Jens Tiedtke zu gefallen. Symptomatisch für die Franken war
eine Szene in der 29. Spielminute, als ein Torwurf Schäpsmeiers vom
eigenen Mann, den an den Kreis eingelaufenen Max Holst, geblockt wurde.
Doch der THW wusste nicht nur die Schwächen des TVG auszunutzen, sondern
bügelte eigene Fehler mit viel Einsatzwillen wieder aus. Das Rückzugsverhalten
war glänzend, Klein und Palmarsson
verhinderten weite Gegenstoßpässe des schwachen Martin Galia. Das Kieler
Angriffsspiel wusste über weite Strecken auch zu überzeugen, mit
Zeitz und Narcisse
im Spiel kam es zu keinem Bruch. Lediglich an der Spitze der Kieler Deckung
wusste Narcisse Filip Jicha
nicht adäquat zu ersetzen. Während es in der nicht ausverkauften f.a.n.
frankenstolz arena von Minute zu Minute ruhiger wurde, baute der THW seinen
Vorsprung erbarmungslos weiter aus: Palmarsson
zum 10:3 (16.), Jicha mit einem von fünf
Gegenstößen zum 14:6, Ilic sicher vom Siebenmeterpunkt
zum 16:7 und letztlich erneut Filip Jicha mit
einem eiskalten "Buzzerbeater" aus neun Metern zum 18:8-Pausenstand.
 |
Marcus Ahlm erzielte zwei Treffer.
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Günter Ohlig / HBL |
Nicht unerwähnt bleiben sollte das schönste Tor des Tages:
Eine rasante Stafette über
Palmarsson,
Zeitz und
Narcisse
landete letztlich am Kreis bei
Marcus Ahlm,
der den Ball mit dem Rücken zum Tor zum zwischenzeitlichen 15:6 einnetzte.
Die mitgereisten THW-Fans hatten in den ersten dreißig Minuten
viele Gründe zur Freude. Dass das Spiel an den beiden Außen
Sprenger und
Klein,
die im ersten Durchgang ohne Torwurf blieben, völlig vorbeilief - geschenkt!
THW legt nach
Alfred Gislason startete auch in den
zweiten Durchgang mit seiner Anfangsformation, und diese machte
genau dort weiter, wo die Mannschaft vor der Sirene aufgehört hatte:
Filip Jicha traf zum 19:8,
Omeyer parierte
gegen Stefan Kneer, und
Jicha hämmerte
den Ball wenig später per Rückraum-Kempa nach Anspiel von
Andersson zum 20:8 in die Maschen.
Dem TV Großwallstadt drohte ein Debakel, zumal
Omeyer weitere Paraden gegen Spatz
und Schäpsmeier folgen ließ, ehe sich der Franzose mit
einer 53-Prozent-Fangquote zufrieden auf die Bank setzte und
für
Andreas Palicka Platz machte.
TVG dreht plötzlich auf
 |
Bei Stefan Kneer platzte erst nach dem Seitenwechsel der Knoten.
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Doch was
Omeyer in den folgenden
Minuten von außen mitansehen musste, hätte er sicher nicht
zu träumen gewagt: Seine Mannschaft bekam zunehmend Probleme
mit der nun aufmerksameren und offensiver ausgerichteten
Großwallstädter Deckung.
Sprenger
scheiterte am jungen
Andreas Wolff, der zur zweiten Halbzeit
für Galia ins Tor kam und sich langsam zu großer Form aufschwang.
Wenig später unterlief
Andersson ein
Ballverlust, für die darauf folgende Sperre kassierte Kiels
Linkshänder eine Zeitstrafe. Und in Überzahl konnte der TVG
auch endlich die THW-Deckung knacken: Stefan Kneer traf zum
10:20, Schäpsmeier gelang endlich sein zweiter Treffer zum
11:20 und Spatz nutzte einen Gegenstoß nach einem überhasteten
Zeitz-Abschluss gar zum 12:20. Das
erfolgreiche Überzahlspiel gab den Gastgebern plötzlich wieder
Mut, und als
Wolff gegen
Ahlm parierte
und Spatz erneut einen Konter zum 13:20 abschloss, fing auch das
Publikum langsam wieder Feuer für eine Partie, deren Glut fast
schon erloschen schien.
Der THW versuchte, wieder einen Gang hochzuschalten, die
Leichtigkeit aus dem ersten Durchgang zurück zu finden.
Da Aron Palmarsson langsam müde
wirkte, übernahm Filip Jicha
Verantwortung, fast im Alleingang sorgte der Welthandballer
dafür, dass die Kieler Mitte der zweiten Halbzeit immer
noch mit 24:15 in Führung lagen.
Spatz aus allen Lagen
 |
Michael Spatz erzielte im zweiten Durchgang sechs Treffer.
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Günter Ohlig / HBL |
Doch der TV Großwallstadt hatte längst Lunte gerochen,
der im ersten Durchgang schwache Stefan Kneer trumpfte
endlich aus dem Rückraum auf und Oliver Köhrmann verwandelte
zwei Siebenmeter. Als Tiedtke einen Gegenstoß zum 17:24
abschloss und
Sprenger für einen
Schubser gegen den Kreisläufer eine Zeitstrafe bekam, kam
der Altmeister sogar noch näher ran. Während in diesen
Minuten auch die Trumpfkarte
Jicha
nicht mehr stach, verkürzte Michael Spatz mit zwei Gegenstößen
gar auf 21:25 (49.). Erinnerungen an die
Heimniederlage aus dem März wurden
gar kurzzeitig wach, als der Großwallstädter Rechtsaußen erneut
aus spitzestem Winkel am mittlerweile zurückgekehrten
Omeyer vorbei zum 22:26 traf.
THW zurück in der Spur
 |
Dank an die mitgereisten Fans.
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Näher ließen die Kieler den Gastgeber aber nicht mehr
herankommen.
Alfred Gislason
hatte seine Deckung mittlerweile auf die defensive 6:0-Variante
mit
Kubes und
Jicha
im Mittelblock umgestellt, und vorne waren es Einzelaktionen
von
Jicha und
Andersson,
die den THW entlasteten. Als Stefan Kneer dann nur den Pfosten traf,
Momir Ilic zwei von
Ahlm
herausgeholte Siebenmeter verwandelte, während
Omeyer
den dritten Strafwurf Köhrmanns parierte, waren die Kieler spätestens
beim 29:22 (56.) endgültig auf die Siegerstraße zurückgekehrt.
Während sich die Zuschauer bereits von den Sitzen erhoben hatten und
den Gastgebern für eine in der zweiten Halbzeit couragierte Leistung
Tribut zollten, setzten Max Holst per Gegenstoß und
Daniel Kubes vom Kreis mit der Sirene
die Schlusspunkte.
Der THW Kiel hat es also geschafft und erstmals in der Vereinsgeschichte
die ersten acht Ligaspiele gewonnen. Sieg Nummer neun soll am nächsten
Mittwoch folgen, wenn das Überraschungsteam aus Melsungen in der
Sparkassen-Arena-Kiel zu Gast ist. Die "Zebras" haben sieben Tage Zeit,
sich auf das Spitzenspiel vorzubereiten, da sie am Wochenende spielfrei
haben - ein Luxus, den sich die Kieler nach diesem perfekten
Bundesligastart redlich verdient haben.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der KN.
Ich bin zufrieden, dass wir hier gewonnen haben, es ist immer schwierig
hier. In der ersten Halzeit haben wir gespielt wie gewollt: Mit einem
guten Torwart, einer sicheren Abwehr nach vorne gespielt. In der zweiten
Halbzeit wollten wir keinen Gang zurückschalten, aber das ist uns nicht
gelungen. In der Zeit von der 35. bis 45. Spielminute haben wir klar
verloren. Danach war aber alles wieder offen. Aber in den letzten zehn
Minuten haben wir einen klaren Sieg herausgespielt.
Ich muss mein Mannschaft in Schutz nehmen: Einige waren sogar angeschlagen,
aber wir haben die 16:0 Punkte gehalten.
[auf die Frage, ob er durch die Wechsel der Mannschaft ein Zeichen gegeben
habe, dass das Spiel schon gewonnen sei?]
Wenn ich nicht bei zwölf Toren Vorsprung Andreas Palicka
eine Chance gebe, wann dann? Auch die anderen Wechsel waren berechtigt.
Kim Andersson aufgrund seiner hohen Belastung,
Zeitz ist auch noch nicht wieder so fit,
Narcisse konnte in den letzten Tagen auch
nicht so trainieren. Es war keine gewollte Rotation. Ich denke nicht,
dass das als Zeichen verstanden wurde, zurück zu schalten. Und es lag
nicht an Palicka, da in der Phase noch
unvorbereiteter als vorher abgeschlossen wurde, dadurch entstanden
viele Tempogegenstöße.
TVG-Trainer Peter David:
Glückwunsch. Die erste Halbzeit ging klar an den THW. Er war mit seiner
3:2:1-Deckung sehr gut eingestellt. Dadurch haben wir viele Gegenstöße
kassiert. Wir haben uns die Deckung von Montpellier angeschaut und wollten
offensiv aggressiv decken. Das ist uns aber erst in der zweiten Halbzeit
gelungen. Trotz unserer Leistung in der zweiten Halbzeit ein absolut verdienter Sieg.
Wir waren enttäuscht nach dem Spiel gegen Montpellier,
wir wollten heute zeigen, dass wir eine Sieger-Mannschaft sind.
Wir haben das auch eingiermaßen gut gemacht, auch wenn wir mit der
zweiten Halbzeit nicht so zufrieden sein können. Da haben wir zu viele
technische Fehler gemacht, aber dennoch freuen wir uns über den Sieg.
In der zweiten Halbzeit haben wir uns schlechte Chancen genommen, nicht
so gut geworfen. Da war ein Bruch, das darf nicht passieren.
[auf die Frage, ob der THW in der Liga noch keine Gegner in der Kategorie von Montpellier hatte:]
Doch, Rhein-Neckar Löwen, Flensburg. Aber wir wissen nun, was wir verbessern müssen.
Wir hatten gegen Montpellier über weite Strecken geführt, aber konnten das Spiel
am Ende nicht für uns entscheiden. Aber wir lernen daraus.
TVG-Torhüter Andreas Wolff:
In der ersten Halbzeit haben wir ohne Deckung gespielt, da haben
Narcisse, Jicha
und Palmarsson schön von sieben Metern
geworfen und Galia hatte keine Chance. Dazu kamen acht Gegenstöße,
das war keine konzentrierte Leistung.
TV Großwallstadt:-
Galia (1.-30., 3 Paraden),
Wolff (31.-60. und ein Siebenmeter, 7 Paraden);
Spatz (8/1),
Kneer (4),
Tiedtke (4),
Holst (2),
Larsson (1),
Jakobsson,
Schäpsmeier (2),
Kaufmann (n.e.),
Köhrmann (2/2),
Eisenträger (n.e.),
Liebald (2);
Trainer: David
THW Kiel:-
Omeyer (1.-34., 46.-60., 12/2 Paraden),
Palicka (34.-46., 1 Parade);
Andersson (4),
Dragicevic (n.e.),
Sprenger,
Ahlm (2),
Kubes (1),
Zeitz (2),
Palmarsson (4),
Narcisse (2),
Ilic (7/7),
Klein,
Jicha (10);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Lars Geipel / Marcus Helbig
- Zeitstrafen:
-
TVG: 0;
THW: 2 (Andersson (36.), Sprenger (46.))
- Siebenmeter:
-
TVG: 5/3 (Omeyer hält Spatz (14.) und Köhrmann (55.));
THW: 7/7
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:6 (7.), 2:6, 2:7, 3:7 (10.), 3:10 (16.), 4:10, 4:11,
5:11, 5:12, 6:12 (22.), 6:15, 7:15, 7:16 (27.), 8:16, 8:18;
2. Hz.: 8:20 (32.), 13:20 (39.), 13:21, 14:21, 14:22, 15:22, 15:24 (44.),
18:24, 18:25, 21:25 (49.), 21:26, 22:26 (50.), 22:30 (57.), 24:30,
24:31, 25:31, 25:32.
- Zuschauer:
-
3.689 (f.a.n. frankenstolz arena, Aschaffenburg)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2011:
Revanche und Rekord
THW gewinnt in Großwallstadt ungefährdet
Aschaffenburg. Der THW Kiel darf einen Haken machen hinter
zwei seiner aufwendigsten Reisen in der Handball-Bundesliga.
Eine Woche nach dem Balingen-Trip
(1600 Kilometer) hat sich auch der Dienstausflug nach
Aschaffenburg zum TV Großwallstadt erledigt. Für 1300 km
belohnten sich die "Zebras" gestern Abend mit einem
ungefährdeten 32:25 (18:8).
Es war der achte Kieler Sieg im achten Spiel der laufenden
Punktrunde. So feierte die Mannschaft von Trainer
Alfred Gislason nicht nur die gelungene
Revanche für die 25:28-Heimniederlage aus dem März,
sondern zugleich einen neuen Vereinsrekord. 16:0-Startpunkte schmücken
die THW-Bilanz als neue Marke. Dass die "Zebras" ihre Tabellenführung
weiter zementierten, ist ein logischer Nebeneffekt.
Das Spiel der beiden Dinos, die gemeinsam mit Gummersbach im 35.
Jahr der eingleisigen Bundesliga dabei und einzig verbliebene
Gründungsmitglieder ohne Abstieg sind, war von Beginn an einseitig.
Erst als die Kieler zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Gang
rausnahmen, ließen sie auch den Gastgeber am Spiel teilhaben.
Nach dem eingeleiteten Konsolidierungskurs fehlt dem Süd-Altmeister
derzeit jegliche Klasse. Erfahrene Kämpen sind durch Jungspunde aus
dem Talentschuppen ersetzt worden.
Doch gestern Abend war nicht einmal jugendliches Feuer zu
spüren. Die Mannschaft von Trainer Peter David erstickte
im Respekt vor dem Weltklasse-Ensemble aus dem Norden. Kein Kampf,
keine Ideen, keine Begeisterung - pure Angst. "Das Selbstvertrauen
ist weg, der TVG ist nicht mehr jenes Team, das Kiel im März
überrascht hat", erklärte Linkshänder Moritz Schäpsmeier.
Immerhin habe man sich in der zweiten Halbzeit nicht abschlachten
lassen. "Die Kieler haben uns dabei aber auch geholfen."
Beim THW feierte Aron Palmarsson nach
überstandener Oberschenkelzerrung sein Comeback, hatte dabei sichtlich
Spaß und führte sich mit drei Toren in den ersten fünf Minuten
beachtlich ein. Da die Gastgeber um Mittelmann Oliver Köhrmann
hilflos um die offensive Kieler 3:2:1-Deckung herumkurvten, zog
David beim 1:5 die Grüne Karte zur Auszeit. Sie blieb wirkungslos.
Filip Jicha als aufmerksamer Abfangjäger
der offensiven Deckung "klaute" weiter Bälle, verwandelte die
Gegenstöße sicher. Als der treffsichere Tscheche (10 Tore)
in der 30. Minute zum 18:8-Pausenstand und kurz nach dem Wechsel
mit weiteren Kontern zum 20:8 traf, war das Spiel entschieden.
Alfred Gislason wechselte durch, die
Kieler schalteten im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zurück.
Auf vier Tore schmolz der Vorsprung (25:21, 48. Minute) zusammen,
dann reagierten Jicha und Co., brachten
den Sieg sicher über die Runden. "Unsere offensive Abwehr hat den
Unterschied gemacht", sagte Linksaußen Dominik Klein,
bevor er in den Mannschaftsbus stieg.
Jetzt freuen sich die "Zebras" auf eine einwöchige Rast. Wegen der
Baltic Horse Show unterbricht der Rekordmeister seinen aktuellen
Drei-Tage-Rhythmus in Liga und Champions League. Die ursprünglich
am Wochenende vorgesehene Partie gegen Kopenhagen ist auf den 18.
Dezember verlegt worden. So sind Kapitän Marcus Ahlm
und Co. erst am kommenden Mittwoch (20.15 Uhr) in eigener
Arena gegen MT Melsungen wieder dran. Eine Gelegenheit zum
Durchschnaufen und vermutlich sehr schlechte Aussichten für die
Haltbarkeitsdauer des gerade errungenen Punkterekords.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2011)