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29.10.2011 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Wird Daniel Kubes Gislason-Assistent?

THW-Trainer könnte sich den Tschechen als "Co" vorstellen

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2011:

Daniel Kubes.
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Kiel. Der THW Kiel hat den auslaufenden Vertrag mit Daniel Kubes nicht verlängert. Der Abwehrspezialist der "Zebras", im Sommer 2010 vom Bundesligisten TBV Lemgo gekommen, wird den Rekordmeister im kommenden Juni verlassen. Oder? Möglicherweise nicht.
Möglicherweise nicht. Wie die Kieler Nachrichten erfuhren, nimmt derzeit der Plan Konturen an, den Tschechen als Co-Trainer zu binden. Manager Klaus Elwardt bestätigte, dass es zeitnah ein Treffen mit den Beteiligten geben soll. Mehr könne er derzeit dazu aber nicht sagen. Allerdings sei auch ihm bewusst, dass die Belastung für Alfred Gislason sehr groß sei. "Er macht im Training alles allein, das ist für eine Person auf alle Fälle zu viel." Im Juli hatte Co-Trainer Ole Viken den Verein verlassen, um mit seiner Familie nach Norwegen zurückzukehren. Viken hatte sich auf das Fitnesstraining beschränkt, die Feinheiten der Handball-Taktik waren nicht das Spezialgebiet des 45-Jährigen, der sich zuvor in seiner Heimat auch schon um die Athletik der nationalen Boxstaffel gekümmert hatte.

"Die Belastung ist hoch", sagte Gislason, der bereits ein erstes Gespräch mit Kubes geführt hat. "Ich habe keine Zeit, einen Co-Trainer einzuarbeiten. Bei 'Kubi' wäre das nicht nötig. Außerdem kommt er aus dem Handball und ist ein sehr intelligenter Typ." Der Isländer schätzt an ihm, dass er sich mit seinem Sport intensiv auseinandersetzt. Da Milutin Dragicevic, eigentlich Kreisläufer Nummer zwei hinter Marcus Ahlm, in der Abwehrarbeit große Schwächen hat, verwandelte Gislason den 33-Jährigen in einen Ahlm-Ersatz um. "Es ist erstaunlich, dass er in seinem Alter noch solche Fortschritte macht."

Kubes ist einer, der sich auch nach dem Abpfiff mit dem Handball beschäftigt. Der auf Videos die Spielzüge der Gegner studiert, um Schwächen zu finden. Einst war er bei Dukla Prag die Nummer eins im linken Rückraum, bevor sein Freund und THW-Kollege Filip Jicha ihn dort verdrängte. Nach einem dreifachen Bänderriss im rechten Handgelenk konnte er sechs Monate lang nicht mehr hart werfen. Eine Zeit, in der er nur noch in der Deckung eingesetzt wurde und sich zu einem der besten Abwehrspieler der Bundesliga entwickelte.

Die Aussicht, bleiben zu können, reizt den zweifachen Vater sehr. "Meine Familie und ich fühlen uns hier super wohl und könnten uns vorstellen, für immer zu bleiben. Ich liebe Kiel." Es sei eine sehr große Ehre, Teil dieses Vereins zu sein. Für ihn sei es auch ganz klar, dass er nach seiner aktiven Zeit Trainer werden möchte. Allerdings war es für ihn bislang genauso klar gewesen, dass dieser Schritt derzeit eigentlich noch zu früh kommt.

Die Chance, beim THW am Kreis wirken zu können, würde ihm die Möglichkeit geben, sich als Spieler zu komplettieren und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. "Allerdings werde ich keine bessere Gelegenheit bekommen, in den Trainerjob einzusteigen. Und jünger werde ich auch nicht."

Die Entscheidung wird voraussichtlich noch nicht in der kommenden Woche fallen, reist Kubes doch direkt im Anschluss an das Berlin-Spiel nach Prag, um sich dort mit der Nationalmannschaft zu treffen, die anschließend in Serbien an einem Turnier mit Kroatien, Ungarn und dem Gastgeberland (u.a. mit Kiels Momir Ilic) teilnimmt. "Eigentlich kann ich mir dort gleich eine Wohnung kaufen", sagte Kubes, der in drei Wochen mit dem THW zum Champions-League-Spiel nach Belgrad und im Januar 2012 zur Europameisterschaft nach Serbien reisen wird. Nicht ausgeschlossen, dass er sich dann auch ein Haus in Kiel kauft.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2011)


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