08.02.2012 | Mannschaft |
Gudjon Valur Sigurdsson wird
ab Sommer 2012 ein Zebra.
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AG Kopenhagen |
Sigurdsson wird an der Kieler Förde die Nachfolge von Henrik Lundström antreten. Der schwedische Nationalspieler wechselt am Ende der Saison nach acht Jahren im schwarz-weißen Trikot zurück in seine Heimat zu Redbergslids Göteborg.
"Gudjon Valur Sigurdsson ist ein toller Typ und ein Weltklasse-Spieler. Er passt in unser System und in das Mannschaftsgefüge", freut sich THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt. "Es war immer mein Wunsch, einmal beim THW Kiel spielen zu dürfen. Jetzt hat es endlich geklappt. Ich freue mich wahnsinnig auf Kiel, die Sparkassen-Arena und die THW-Fans", kommentierte Gudjon Valur Sigurdsson seinen anstehenden Wechsel.
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2012:
Personell bliebe der THW damit seinem Grundsatz treu, möglichst auf allen Positionen doppelt stark besetzt zu sein, betont Elwardt. Künftig wird Sigurdsson also seine Einsatzzeiten mit National-Linksaußen Dominik Klein teilen. Ein bemerkenswertes Gespann, gelten doch beide als starke, weil schnelle Konterspieler, zudem sind sie kompromisslose, kompakte Abwehrstrategen.
Seine Karriere startete der 32-jährige Vorzeigeathlet in seiner Heimat Island bei KA Akureyri. Von dort brach auch THW-Trainer Alfred Gislason in die große Handballwelt auf. Sigurdsson wechselte 2001 in die Bundesliga zum TuSEM Essen, spielte ab 2005 für den VfL Gummersbach und trug ab 2008 das Trikot der Rhein-Neckar Löwen. Auf Wunsch des ehemaligen Löwen-Machers Jesper Nielsen ging es für den 249-maligen Nationalspieler im Juli 2011 zur AG Kopenhagen. Jener Club, den Nielsen mit vielen Euro-Millionen in kürzester Zeit zu einem europäischen Spitzenverein formte. Er habe sich dort wohlgefühlt, sagt der Isländer, "das ist eine tolle Mannschaft mit großartigen Typen." Aber als Kiel Interesse zeigte, kam "Gocki", so sein Spitzname, ins Grübeln. "Kiel ist in der Handballwelt eben ein besonderer Verein." Klaus Elwardt setzte nach. "2011, beim Schlecker-Cup in Ehingen, haben wir erste gute Kontakte geknüpft", erinnert sich der THW-Manager. Diese habe man dann vertieft.
Am Saisonende läuft der Vertrag Sigurdssons bei AGK aus, er kommt ablösefrei nach Kiel. Beim THW möchte der Torjäger, der sich 2006 auch die Bundesliga-Torjägerkrone aufsetzte, seine schillernde Karriere krönen und vielleicht auch auslaufen lassen. Die Augen von Alfred Gislason leuchten, wenn er über seinen Landsmann spricht. Er war in Gummersbach und bei der isländischen Nationalmannschaft jeweils zwei Jahre der Trainer von Sigurdsson, kennt ihn sehr gut, schätzt ihn als Mensch und als Spieler von Weltklasseformat. "Ich freue mich auf ihn", sagt Gislason. Integrationsprobleme, so der THW-Coach, werde es ganz sicher keine geben. "Gudjon spricht perfekt Deutsch, die Bundesliga kennt er aus dem Effeff". Und das Alter seines Landsmannes, der am 8. August 33 Jahre alt wird? "Überhaupt kein Problem", kontert der THW-Trainer. Sigurdsson lebe für seinen Sport wie kaum ein anderer. "Nur wenige Spieler, die heute zehn Jahre jünger sind als Gudjon, können mit ihm mithalten."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2012)
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