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12.09.2012 Mannschaft

ZEBRA: Das neue Gesicht des THW Kiel

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Nach einer Saison der Rekorde geht der THW Kiel mit einem veränderten Gesicht auf die Mission "Titelverteidigung" in der DKB Handball-Bundesliga: Fünf "Zebras" verließen ihre Herde, fünf neue Schwarz-Weiße feiern heute ihre Premiere in der Sparkassen-Arena.
Der letzte Spieltag der vergangenen Saison war nicht nur die große Titelsause nach einer Spielzeit für die Geschichtsbücher, er war auch Tag des Abschieds von fünf Zebras: Milutin Dragicevic wechselte zu HCM Constanta in Rumänien, Tobias Reichmann schloss sich der HSG Wetzlar an, Daniel Kubes verabschiedete sich als Triple-Sieger zur MT Melsungen, und Henrik Lundström wird seine Karriere in der schwedischen Heimat bei Redbergslids Göteborg, von wo er 2004 an die Förde gewechselt war, fortsetzen. Auch Kim Andersson, bester Spieler der abgelaufenen Saison, brach seine Zelte in Kiel ab, um mit seiner Familie näher an die Heimat zu rücken. Sein Wechsel zu AG Kopenhagen wurde während der Olympischen Spiele allerdings als Makulatur: Wegen der Insolvenz des dänischen Hauptstadtclubs musste sich der Linkshänder kurzfristig auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber machen, den er letztlich bei KIF Kopenhagen (einem Zusammenschluss aus KIF Kolding und zahlreichen Ex-AG-Spielern) fand - und ganz nebenbei sein Versprechen hielt, dass er nie wieder bei einem Club südlich von Kiel spielen wird.

Ekberg möchte Spuren hinterlassen
Doch das ist Geschichte. Heute begrüßen wir fünf neue Gesichter in der "Zebra"-Herde: Gudjon Valur Sigurdsson, Patrick Wiencek, Rene Toft Hansen, Marko Vujin und nicht zuletzt Niclas Ekberg, der erst vor Kurzem zur Mannschaft stieß. Der Rechtsaußen, mit Schweden Silbermedaillengewinner und Torschützenkönig der Olympischen Spiele, schloss sich nach der Insolvenz von AG Kopenhagen kurzfristig dem THW an. Mit den kleinsten Füßen der "Zebra"-Herde, Ekberg ist auf Schuhgröße 42 unterwegs, tritt der 23-Jährige an der Förde in die Fußstapfen der "großen" Schweden vor ihm: "Es ist eine Ehre für mich, wie Max Wislander, Staffan Olsson, Stefan Lövgren, Johan Petersson oder Marcus Ahlm das schwarz-weiße Trikot tragen zu dürfen. Ich möchte meine eigenen Spuren in Kiel hinterlassen", kündigte Ekberg selbstbewusst an. "Jetzt spiele ich dort, wo ich immer spielen wollte. In dieser unglaublichen Arena, in dieser unglaublichen Atmosphäre, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Das ist ein großer Schritt in meiner Karriere."

Großer Schritt für Patrick Wiencek
Das bestätigt auch Patrick Wiencek. Der deutsche Nationalspieler verließ den VfL Gummersbach, um unter anderem von seinem Vorbild Marcus Ahlm zu lernen. "Er ist bereits jetzt eine große Hilfe. Ich möchte mir von meinen Weltklasse-Mitspielern Marcus und Rene vieles abgucken", so der 23-Jährige. "Dann bekomme ich auch meine Spielanteile." Wiencek hatte die längste Eingewöhnungszeit von den Neuzugängen, da sich die deutsche Nationalmannschaft nicht für London qualifiziert hatte. "Es ist großartig, ein Teil dieses Teams sein zu dürfen. Plötzlich bin ich von lauter Weltklasseleuten umgeben. Es macht riesigen Spaß, das sind alles super Typen."

Viel Erfahrung für die Zebras
Viel Erfahrung bringt Gudjon Valur Sigurdsson mit. Für den 33-Jährigen ist Kiel nach Essen, Gummersbach und Mannheim bereits die vierte Station in Deutschland. "Der THW ist eine außergewöhnliche Adresse im Handball", begründete er seinen Wechsel von AG Kopenhagen an die Förde. Bei diesem dürfte auch der THW-Trainer eine Rolle gespielt haben: "Ich freue mich auf Alfred Gislason. Er kennt mich von Kleinauf, ich habe bereits in Gummersbach und in seiner Zeit als Nationaltrainer mit ihm zusammengearbeitet." Außerdem hegt der Linksaußen einen besonderen Wunsch: "Beim THW gibt es immer das gleiche Ziel - und das sind Titel. Ich wünsche mir, dass ich nach über zehn Jahren Bundesliga endlich meinen ersten Titel in Deutschland feiern darf."

Titel sind Toft Hansens Ziel
Titel sind auch das Ziel von Rene Toft Hansen. Der 27-jährige Kreisläufer ist der Dritte im Bunde, der das Kopenhagener "Basketball"-Trikot mit dem schwarz-weißen Jersey tauscht. "Ich möchte meinen Teil dazu dazu beitragen, dass der THW erfolgreich bleibt", erklärte der 27-jährige dänische Nationalspieler. Ein weiterer Grund für ihn, nach Deutschland zu wechseln, sei die Stärke der DKB Handball-Bundesliga. "Ich brauche diesen Druck, und ich möchte regelmäßig vor ausverkauften Arenen spielen."

Vujins Wechsel in die Welthauptstadt des Handballs
Den von Außen betrachtet schwierigsten Part der Neuzugänge hat Marko Vujin zu erfüllen: Er wird oftmals als Nachfolger von Kim Andersson bezeichnet. "Das ist kein Problem für mich. Ich bin froh, beim besten Verein der Welt zu sein." Für ihn, der als 18-Jähriger in die ungarische Liga wechselte und zuletzt sechs Jahre für den ungarischen Topclub MKB Veszprem vor allem Torjäer war, sei dies ein großer Schritt in der Karriere. "Ich habe sechs Jahre in einer Handballstadt gelebt - und jetzt geht es in die Welthauptstadt des Handballs. Darüber bin ich sehr glücklich." In Kiel wolle er schnell auch in Sachen Abwehrarbeit zu einer festen Größe werden, kündigte der EM-Silbermedaillengewinner mit Serbien an. "Dafür gebe ich 100 Prozent, das kann ich versprechen." Auch von der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte lässt sich ein Marko Vujin nicht unter Druck setzen: "Perfekt ist perfekt. Mehr geht nicht - aber auch ich möchte jedes Spiel mit dem THW gewinnen!"

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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