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01.11.2012 EM 2014

Kieler Nachrichten: Heuberger lässt den "Bravo-Boy" noch zappeln

Rückkehr von Kraus in die Handball-Nationalmannschaft ist derzeit kein Thema - Bundestrainer warnt vor Montenegro

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2012:

Mannheim. Mit viel Optimismus, aber ohne Spielmacher Michael Kraus startet die deutsche Handball-Nationalmannschaft heute (19 Uhr/Eurosport) gegen Montenegro in die Qualifikation zur EM 2014 in Dänemark. Obwohl der 29 Jahre alte Rückraumspieler zuletzt beim HSV Hamburg starke Leistungen gezeigt hatte, erteilte Bundestrainer Martin Heuberger einem baldigen Comeback des einstigen "Bravo-Boys" eine Absage.
"Momentan spielt er keine Rolle", sagte Heuberger gestern. "Er muss sich die Frage stellen, warum er in den vergangenen zwei Jahren nicht dabei war. In dieser Zeit hat auch er Fehler gemacht. Aber das weiß er auch", sagte Heuberger, der erst nach den kommenden Spielen wieder den Kontakt zu Kraus suchen will. Auch DHB-Sportmanager Heiner Brand sieht Kraus noch längst nicht wieder im DHB-Trikot. "Er hat Qualitäten, aber die muss er jetzt erstmal wieder über einen längeren Zeitraum zeigen. Er hat in der Vergangenheit viel geschludert", sagte der ehemalige Bundestrainer. Dass Kraus mit seinem Wunsch nach einer Nominierung an die Öffentlichkeit gegangen ist, findet Brand zudem "nicht richtig".

Der Weltmeister von 2007 hatte seinen Wunsch nach einer Rückkehr in die Handball-Nationalmannschaft zuletzt öffentlich bekräftigt. "Die WM im Januar in Spanien ist mein großes Ziel", hatte Kraus gesagt: "Ich hoffe, dass Martin Heuberger mich demnächst anruft. Mit meiner jetzigen Form kann ich der Mannschaft helfen." Doch beim Auftakt in die Qualifikation muss das Team zunächst ohne ihn auskommen.

Trotz der enttäuschenden EM 2012 in Serbien, als die DHB-Auswahl nach der Hauptrunde ausschied, und der damit verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele in London sieht sich Heuberger in der EM-Quali nicht unter Druck. "Ich spüre nur die Motivation, mit dieser Mannschaft erfolgreich zu sein", sagte Heuberger. Auch Kapitän Oliver Roggisch gab sich optimistisch: "Es liegt an uns. Wenn wir unsere Leistung bringen, sollten wir auch gewinnen." Trotzdem warnte der Bundestrainer davor, dass "die Leistungsdichte in Europa unglaublich ist" und derzeit "alles möglich" sei. Montenegro hatte in der Qualifikation zur WM in Spanien den späteren Olympia-Zweiten Schweden ausgeschaltet.

(aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2012)


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