Domagoj Duvnjak wird ab 1. Juli 2014 ein Zebra. © Sascha Klahn

"Wir freuen uns, mit Domagoj Duvnjak einen der besten Rückraumspieler der Welt von einem Engagement in Kiel überzeugt zu haben", sagt THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt. "Er wird ab 2014 in unserem langfristigen Konzept eine tragende Rolle einnehmen." Man sei seit Monaten miteinander im Gespräch gewesen, berichtete Elwardt von den Verhandlungen mit Domagoj Duvnjak. "Im Winter wurden diese Gespräche bereits konkreter. Wir sind froh und glücklich, dass 'Dule' sich für eine Zukunft in Kiel entschieden hat."

"Natürlich freue ich mich auf die Zeit in Kiel. Meine ganze Konzentration gilt aber in den nächsten Monaten dem HSV, dem ich so viel zu verdanken habe", sagt Domagoj Duvnjak. Duvnjak war 2009 aus Zagreb zum HSV Hamburg gekommen. Nach dem DHB-Pokalsieg 2010 und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2011 war "Dule" zuletzt maßgeblich am bisher größten Triumph der Hamburger, dem Sieg in der "VELUX EHF Champions League" Anfang Juni, beteiligt. Aufgrund seiner überragenden Leistungen in der abgelaufenen Spielzeit wählten die Trainer und Kapitäne der 18 Bundesligisten den Rückraumspieler unlängst zum "Spieler der Saison" in der DKB Handball-Bundesliga. "Er ist ein überragender Spieler mit herausragenden Fähigkeiten", lobt THW-Trainer Alfred Gislason den Kroaten.

Auch mit der Nationalmannschaft feierte Domagoj Duvnjak bereits zahlreiche Erfolge: Bei den olympischen Spielen in London gewann "Dule" Bronze, bei der Weltmeisterschaft 2012 wurde Duvnjak, der die kroatische Nationalmannschaft auf Rang drei führte, in das "Allstar"-Team berufen. Außerdem wurde Duvnjak 2009 Vize-Weltmeister sowie 2008 und 2010 Vize-Europameister mit Kroatien.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.06.2013:

Duvnjak wird ein "Zebra"

Ab Juli 2014: Star des HSV Hamburg entscheidet sich für den Handballmeister THW Kiel

Kiel. Der THW Kiel freut sich über einen Transfercoup, der HSV Hamburg steht unter Schock: Domagoj Duvnjak unterschrieb einen Drei-Jahres-Vertrag beim Handballmeister und wird ab 1. Juli 2014 ein "Zebra" sein. Duvnjak, bis zum Ende der kommenden Saison noch in Diensten des HSV, stand auf dem Wunschzettel zahlreicher Top-Clubs. So soll auch der französische Meister Paris St. Germain große Summen aufgerufen haben, um den Kroaten zu verpflichten.

"Wir freuen uns, mit Domagoj Duvnjak einen der besten Rückraumspieler der Welt von einem Engagement in Kiel überzeugt zu haben", sagte Klaus Elwardt, der seit zwei Jahren Manager des Rekordmeisters ist und mit diesem Transfer sein Meisterstück machte. "Er wird ab 2014 in unserem langfristigen Konzept eine tragende Rolle einnehmen."

Man sei seit Monaten miteinander im Gespräch gewesen, berichtete Elwardt von den Verhandlungen mit dem 25-Jährigen, der zum besten Spieler der abgelaufenen Bundesliga-Saison gewählt worden war. " Wir sind froh und glücklich, dass 'Dule' sich für eine Zukunft in Kiel entschieden hat." Spekulationen, dass der Vertrag bereits vor Monaten unterschrieben wurde, wollten die Offiziellen des Double-Siegers gestern nicht bestätigen.

Der HSV hatte ihm laut Präsident Matthias Rudolph eine Vertragsverlängerung bis 2016 und eine deutliche Gehaltssteigerung angeboten. Eine solche Summe hätte der Verein noch nie einem seiner Spieler in Aussicht gestellt, so Rudolph. Angeblich hätte er 600000 Euro brutto pro Jahr bei den Hanseaten verdienen können. Ein Gehalt, das er als "Zebra" nicht annähernd erhalten wird. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte Rudolph. "Er ist offensichtlich falsch beraten worden." In Joan Canellas (26) fand der HSV zwar bereits Ersatz, doch eigentlich sollte der spanische Weltmeister, der im Juli 2014 von Atletico Madrid an die Elbe wechseln wird, mit Duvnjak ein Gespann auf der Spielmacherposition bilden.

"Natürlich freue ich mich auf die Zeit in Kiel", sagte Duvnjak. "Meine ganze Konzentration gilt aber in den nächsten Monaten dem HSV, dem ich so viel zu verdanken habe." Duvnjak, der vor vier Jahren aus Zagreb zum HSV gekommen war, gilt als bescheiden, sehr religiös und extrem ehrgeizig. Wenn seine Hamburger Kollegen feiern, ruht er sich lieber aus. Nur so war es ihm, der auch ein herausragender Deckungsspieler ist, möglich, zuletzt die extreme Belastung als Schlüsselspieler des HSV zu absolvieren. Die "Mopo" taufte den Marathonmann unlängst treffend "Duracell-Dule".

Nach dem Pokalsieg 2010 und dem Gewinn der Meisterschaft 2011 war der Rechtshänder zuletzt maßgeblich am bisher größten Triumph der Hamburger beteiligt - am Gewinn Gewinn der Champions League am ersten Juni-Wochenende in Köln. Beim 39:33-Sieg im Halbfinale gegen den Titelverteidiger THW Kiel warf er elf Tore.

"Er ist ein überragender Spieler mit herausragenden Fähigkeiten", lobte THW-Trainer Alfred Gislason den Mittelmann, dem unter anderem auch ein lukratives Angebot des polnischen Spitzenclubs Targi Kielce vorlag. "Wir haben ihm ein Angebot gemacht, dass 90 Prozent der Spieler annehmen würden", sagte Vereinsboss Bertus Servaas gegenüber sport.pl. "Es war höher als das des THW, aber es ist ja auch gut, dass im Handball nicht immer nur das Geld regiert."

In Kielce, Dritter der abgelaufenen Champions-League-Saison, soll Duvnjak mit der Begründung abgesagt haben, dass er noch sehr jung sei und im Handball viel erreichen wolle. Dafür wäre die polnische Liga noch nicht die richtige Adresse. "Ich bin traurig", sagte Servaas. "Aber einen Wechsel zum THW kann ich gut verstehen."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.06.2013)