Ein wenig nervös ist
Thomas Lorenzen
schon. "Bisher dachte ich, mit meiner Erfahrung meistere ich
das mit links. Doch je dichter der Anpfiff des THW-Testspiels
gegen Aalborg rückt, desto mehr Lampenfieber habe ich." Es ist
eben nichts Alltägliches, vor 10.285 Fans in der Kieler
Sparkassen-Arena zu sprechen. Für den gebürtigen Kieler beginnt
am Freitag ein neuer Lebensabschnitt. Der des offiziellen
Hallensprechers beim THW Kiel.
eit mehr als sechs Monaten war der Rekordmeister auf der Suche
nach einem Nachfolger für die "Stimme der Sparkassen-Arena"
Rolf Körting, der am Freitag nach
30 Jahren und rund 700 THW-Spielen das Mikrofon ausschaltet. Am
Ende war es ein Tipp aus dem eigenen Verein, der den THW Kiel
auf die Fährte von
Thomas Lorenzen
brachte. Ein U23-Spieler berichtete von
Thomas Lorenzen als engagiertem
Hallensprecher der "Jung-Zebras" und der THW-A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft.
"In Altenholz ist er schon lange dabei, Erfahrung und Ahnung vom
Handball hat er also genügend", hieß es.
THW-Pressesprecher Christian Robohm
machte sich daraufhin auf den Weg zum HVSH-Final-Four in der
Altenholzer Edgar-Meschkat-Halle, um Thomas Lorenzen
"live" zu casten - ohne dessen Wissen. "Danach war klar, dass
Thomas unser Mann sein könnte", sagt
Robohm. "Sein Herz schlägt für den
Handball, und er kann Emotionen über Sprache vermitteln. Genau
das brauchen wir auch in der Sparkassen-Arena!"
Einige Gespräche und eine Sprechprobe im "Handball-Tempel"
später war klar:
Thomas Lorenzen
wird neuer Hallensprecher des THW Kiel. "Es ist eine große
Ehre, überhaupt gefragt worden zu sein. Und es ist eine große
Herausforderung, in die Fußstapfen des wohl bekanntesten
Hallensprechers des deutschen Handballs zu treten", erklärt
Thomas Lorenzen, der als
selbstständiger Geschäftsführer einer Vermögensverwaltung
arbeitet. "Ich bin kein Marktschreier, aber auch kein Leisetreter.
Mein Ziel ist es, dass die Stimmung in der Arena noch besser
wird und die Zuschauer unsere Mannschaft noch stärker unterstützen
als zuletzt." Natürlich, weiß
Lorenzen,
sei das eine Aufgabe, die man nicht von einem Tag auf den anderen
bewältigen könne. "Die THW-Fans in der Arena müssen sich an mich
gewöhnen, und ich muss mich an die neue Arena und das gewachsene
Interesse gewöhnen. Der THW Kiel ist schließlich das Nonplusultra
im Welthandball."
Thomas Lorenzen bittet deshalb auch um
ein wenig Nachsicht, sollten Fehler passieren. "Ich muss mich erst
einmal mit dem großen Team abstimmen, das bei Heimspielen des THW
Kiel für die Musik und den Videowürfel zuständig ist. Das kann ein
wenig dauern, die Regularien sind in der stärksten Liga der Welt
viel strenger als in Altenholz oder bei den Nachwuchsmannschaften.
Zudem war ich am Mikrofon bisher ja eher als Einzelkämpfer unterwegs."
Thomas Lorenzen wird auch den Altenholzer
"Wölfen" die Treue halten - zumindest, wenn keine THW-Spiele anstehen.
"Schließlich habe ich dem TSV Altenholz auch eine Menge zu verdanken.
Ohne die zwölf Jahre als Hallensprecher in Altenholz wäre der THW Kiel
bestimmt nicht auf mich aufmerksam geworden."
Jetzt freut sich Thomas Lorenzen erst
einmal auf die Premiere in der nahezu ausverkauften Sparkassen-Arena.
"Die Vorfreude steigt genauso wie das Lampenfieber. Die Fans sind
der achte Mann der Mannschaft, und unsere Jungs können gerade in
Zeiten des großen Umbruchs jede Unterstützung von den Rängen brauchen.
Ich freue mich darauf, meinen Teil zum Hexenkessel Sparkassen-Arena
beitragen zu dürfen!"